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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Damit Gut Sandfort nicht den Bach runtergeht
Zwischenüberschrift:
Strei um Rettungsversuche des Voxtruper Wahrzeichens
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Es tut sich etwas auf Gut Sandfort, einem Wahrzeichen Voxtrups. Allerdings nichts Gutes, zumindest aus Sicht vieler Spaziergänger und der Bewohner des Gutes, berichtet Ortsbürgermeister Ulf Jürgens (SPD). Herbert Köhne, Eigentümer des Mühle und Mitbesitzer des Anwesens, sieht das ganz anders.

Vor allem das Abholzen von Bäumen auf dem Vorplatz des Gutes und am Innenhof brachte die Beobachter auf die Palme. Rund 30 Jahre alte Laubgehölze, beliebte Lebensräume von Singvögeln, seien der Kettensäge zum Opfer gefallen. Nach Auffassung von Jürgens deckt sich das Vorgehen des Miteigentümers auch nicht mit den vorliegenden Genehmigungen. Die hätten lediglich ein fachgerechtes Kürzen von Uferbäumen am Mühlenteich vorgesehen.

Köhne bestreitet das. Er habe sich an die Genehmigung gehalten und eine Fachfirma mit dem Abholzen und Beschneiden der Bäume beauftragt. Schon aus Sicherheitsgründen hätten einige der Bäume gefällt werden müssen, das sei von einem Gutachter festgestellt worden. Viele der Bäume auf dem Areal seien wild ausgesät und hätten das Gelände in den vergangenen 30 Jahren zugewuchert.

Köhne geht es darum, das Gut Sandfort als " Kulturgut" für Voxtrup zu erhalten, sagte er auf Anfrage unserer Zeitung.

Aus der verfallenen Wassermühle am Sandforter Bach könnte ein Ausflugscafe werden. Auf die Kritik aus Voxtrup reagiert der Eigentümer allerdings empfindlich: " Wenn die mich noch weiter so ärgern, lasse ich das alles da liegen."

Das wäre nicht im Interesse der Denkmalpflege. Denkmalpfleger Günter Hasselmann: " Am Gut Sandfort muss dringend etwas geschehen, sonst bricht da alles zusammen." Hasselmann sieht dabei auch die wirtschaftlichen Interessen des Eigentümers. Der Erhalt eines Baudenkmals müsse schließlich finanziert werden.

Das Gut und sein Umfeld hätten in den vergangenen Jahren ohnehin ein ganz anderes Bild geboten als in alten Zeiten. Damals habe man rund um die Gebäude auch keine Bäume gehabt, um Licht heranzulassen. Außerdem sei zeitweilig eine Dampfmaschine neben der Mühle in Betrieb gewesen, weil die Wasserkraft fürs Mahlen und Sägen nicht mehr ausgereicht hätten. Davon gebe es jetzt nur noch Fundamente.

Die Naturschutzbehörde hat dennoch Bedenken gegen Köhnes Pläne. Vor allem stört die Umweltbeamten die von Köhne geplanten Aufschüttungen in einer so genannten Niederterrasse am Bachlauf. Hier sollen Parkplätze für das Cafe entstehen. Weil es sich bei der Niederterrasse um ein gesetzlich geschütztes Biotop handelt, geht das nach Auffassung der Naturschutzbehörde nicht. Köhne erwartet, dass ihm die Stadt entgegenkommt, wenn er das Gut erhält, auf dem übrigens auch der Voxtruper Wappen-Brunnen steht. Unter anderem möchte er, dass Flächen, die in seinem Besitz sind, zu Bauland umgewandelt werden, damit Geld für die Restaurierung hereinkommt. Im Gegenzug sei er bereit, auf anderen Flächen in seinem Besitz Streuobstwiesen anzulegen. Möglicherweise lassen sich die verschiedenen Sichtweisen bei einer Ortsbesichtigung ausräumen, die am morgigen Sonntag stattfinden soll. Köhne will sich mit Jürgens auf dem Gut treffen.( swa)

DIE ALTE MÜHLE könnte den Bach runtergehen, wenn nicht bald etwas für ihre Erhaltung getan wird. Denkmalpfleger Hasselmann verspricht sich etwas von einer möglichen Nutzung als Cafe. Fotos: Klaus Lindemann

BAUMSTÜMPFE prägen derzeit das Bild vor und hinter dem Tor des Gutshauses. Durfte der Eigentümer hier zur Säge greifen? An dieser Frage erhitzen sich derzeit die Gemüter.
Autor:
swa


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