User Online: 1 | Timeout: 02:39Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Bundesgartenschau am Piesberg schon 2011?
Zwischenüberschrift:
ZwischenZweifel und Hoffnung: Wenn Duisburg aussteigt, könnte Osnabrück zugreifen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bundesgartenschau am Piesberg schon 2011?

Zwischen Zweifel und Hoffnung: Wenn Duisburg aussteigt könnte Osnabrück zugreifen

Soll Osnabrück die Bundesgartenschau schon 2011 ausrichten - zwei Jahre früher als bislang angepeilt? Dieser Frage wird sich die Stadt vielleicht schon bald stellen müssen. Der Grund: Duisburg, von der Deutschen Bundesgartenschau GmbH für 2011 nominiert, gilt als unsicherer Kantonist.

Offiziell hält Duisburg an seinen Plänen für 2011 fest. Aus dem Presseamt der Rheinstadt verlautet, dass die Buga als große Chance gesehen werde, aus Industriebrachen blühende Landschaften / u machen. Es gebe gar keinen Grund, auszusteigen. Auch Friedrich Meiberth, Geschäftsführer der Deutschen Buga GmbH in Bonn, gibt sich optimistisch: Duisburg habe zugesagt, und das sei nach wie vor der Sachstand.

Inoffiziell bietet sich ein anderes Bild. Mike Michel, Lokalredakteur bei der Rheinischen Post in Duisburg, brachte die Zweifel mit seiner Schlagzeile " Buga bleibt wohl nur ein Traum" schon im Dezember auf den Punkt. Die Stadt sei hoch verschuldet und der Regierungspräsident setze dem Stadtkämmerer enge Grenzen bei der Kreditaufnahme.

Wenn Duisburg die Buga haben wolle, müssten schon bald Flächen erworben werden, heißt es aus der RP-Redaktion. Doch selbst einen Eigenanteil könne die Stadt nicht aufbringen. Bleibe nur die Hoffnung auf Landeszuschüsse. In Duisburg werde sogar über eine 100-prozentige Förderung aus dem Finanzministerium spekuliert, erzählt Michel. Ein Gedanke, der im 150 km entfernten Osnabrück Verwunderung auslöst. Aber vielleicht ticken die Uhren in Nordrhein-Westfalen ja anders.

Wenn nicht, wird die Buga GmbH den Bewerbern für 2013 anbieten, schon zwei Jahre früher in den Ring zu steigen. Im Rennen sind derzeit noch Hamburg, Koblenz und Osnabrück. " Sollte Osnabrück gefragt werden, muss sich der Rat damit befassen", bekundet Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip (SPD) und winkt gleich ab: Offiziell sei nichts bekannt und zu Spekulationen wolle er sich nicht äußern.

Josef Thöle (CDU), als Ratsvorsitzender und Pyer Ortsbürgermeister flammender Verfechter der Bundesgartenschau auf dem Piesberg, ist weniger zurückhaltend: Die Buga sei eine " Riesenschance für die Stadt und die Region", sie könne dem Tourismus entscheidende Impulse geben. Wenn Duisburg aussteige, müsse Osnabrück sofort zugreifen, meint Thöle. Mit vereinten Anstrengungen werde die Bundesgartenschau ein Erfolg.

Es gibt allerdings auch kritische Stimmen, die auf die knappen Kassen der Stadt Osnabrück verweisen. Wenn die Buga schon 2011 komme, sagt ein Insider, der nicht genannt werden will, " dann ist die Buga für Osnabrück jetzt schon tot". (rll)

Buga 2011

Mutige vortreten!

Von R. Lahmann-Lammert

Es ist zwar kein Geheimnis, aber das Thema wird diskret behandelt: Duisburg gilt wegen seiner knappen Kasse als Wackelkandidat für die Buga 2011. Gut möglich, dass die Karten in den nächsten Monaten neu gemischt werden. Drei Städte, die Bewerber für 2013, können dann mit der Aufforderung zum Tanz rechnen. Die Hansestadt Hamburg wird wohl abwinken, sie hat sich nur auf eine Jahreszahl festgelegt. Bleiben noch Koblenz und Osnabrück.

Wer im richtigen Augenblick laut und entschlossen " hier!" ruft, hat den Zuschlag schon fast in der Tasche. Eine Chance, die sich selten bietet. Noch vor zwei Jahren hätte die ganze Stadt gejubelt. Aber wer verantwortungsbewusst und mit Blick auf die Realitäten handelt, sollte sich einmal fragen, welche Projekte im Zweifel zu Gunsten der Buga geopfert oder vernachlässigt werden dürften. Das Theater? Die Schulen? Die Kanalisation? Oder vielleicht die öffentlichen Grünanlagen?

180 Millionen Euro werden für die Buga auf dem Piesberg kalkuliert, 50 Millionen davon müsste die Stadt aus ihren Mitteln aufbringen. Macht 6, 25 Millionen Euro per anno bis 2011. Mutige, bitte vortreten!

Mag ja sein, dass es Osnabrück noch etwas besser geht als Duisburg. Aber die Probleme sind sich sehr ähnlich. Wenn wir in acht Jahren Buga-Stadt sein wollen, darf uns nicht in zwei Jahren die Puste ausgehen.

EINDRUCKSVOLLES PANORAMA: Im Steinbruch auf dem Piesberg soll die Bundesgartenschau stattfinden. Vielleicht schon 2011 ? Foto: Grovermann
Autor:
rll


Anfang der Liste Ende der Liste