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1.
Erscheinungsdatum:
17.04.2003
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
die
Notwendigkeit
einer
neuen
Haube
für
den
Marienturm.
Überschrift:
Der Turm von St. Marien bekommt eine neue Haut
Wie haltbar ist ein Dach aus Kupfer?
Zwischenüberschrift:
Risse, Feuchtigkeit und Pilzbefall: Kupferdach ist undicht
Artikel:
Originaltext:
Der
Turm
von
St.
Marien
bekommt
eine
neue
Haut
Risse,
Feuchtigkeit
und
Pilzbefall:
Kupferdach
ist
undicht
Von
Frank
Henrichvark
Die
Silhouette
der
Stadt
Osnabrück
wird
sich
in
den
nächsten
Monaten
verändern:
Der
Turm
von
St.
Marien,
der
schlanke
Himmelsweiser
im
Dreiklang
von
Dom,
Rathaus
und
Kirche
am
Markt,
bekommt
eine
neue
Kupferhaube.
Aber
bis
die
eine
so
wunderbare
Patina
angenommen
hat
wie
die
jetzige
Eindeckung,
werden
wohl
20
bis
40
Jahre
vergehen.
Schon
vor
drei
Jahren
wurden
der
Küster,
der
Kirchenvorstand
und
die
Fachleute
vom
Amt
für
Bau-
und
Kunstpflege
der
Hannoverschen
Landeskirche
auf
das
Problem
aufmerksam.
In
der
Glockenstube
unter
dem
Turmhelm
bildeten
sich
Pfützen.
Eine
Inspektion
mit
dem
Teleskopkran
zeigte
damals
neben
acht
Einschüssen
an
der
Marktseite
auch
mehrere
Risse
in
den
Kupferplatten:
Dort,
wo
die
beiden
Bahnen
durch
Falzen
und
Bördelen
verbunden
sind,
hatten
sich
waagerecht
verlaufende
Risse
gebildet
-
zwei
bis
fünf
Zentimeter
lang
und
mehrere
Millimeter
breit.
Diese
Risse
wirken
bei
Regen
"
wie
ein
Gully"
und
schluckten
die
Feuchtigkeit,
berichtete
gestern
Ralf
Finkemeyer,
Architekt
und
für
die
Bauerhaltung
bei
der
Landeskirche
zuständig.
Reparaturversuche
schlugen
fehl,
stattdessen
zeigte
eine
erneute
Inspektion
eine
gravierende
Zunahme
der
Schadstellen.
Deshalb
wurde
beschlossen:
Das
ganze
Kupferdach
muss
runter.
Der
barocke
Turmhelm
wird
neu
eingedeckt.
Seit
Anfang
der
Woche
sind
schon
die
Gerüstbauer
bei
der
Arbeit.
So
richtig
sichtbar
wird
das
allerdings
erst
nach
Ostern:
Dann
werden
sie
damit
beginnen,
von
der
Galerie
aus
den
40
Meter
hohen
Turm
bis
zum
Kreuz
hin
einzurüsten.
60
Tonnen
Stahl
und
Holz
müssen
dafür
auf
den
Turm
geschafft
werden:
Bis
unterhalb
der
Zwiebel
schafft
das
ein
Aufzug,
von
dort
aus
müssen
die
Gerüstbauer
sich
dann
in
Handarbeit
hochhangeln:
Fünf
Wochen
sind
allein
für
diese
Arbeit
veranschlagt.
Dann
übernimmt
ein
auf
Kirchendächer
und
die
Kupferverarbeitung
spezialisierter
Klempnereibetrieb
das
Regiment.
Gut
fünf
Tonnen
Altmetall
müssen
runter,
600
Quadratmeter
der
0,
7
Millimeter
starken
und
50
mal
100
Zentimeter
großen
Kupfertafeln
neu
aufgebracht
werden.
Mindestens
bis
in
die
Weihnachtszeit
werde
deshalb
der
Turm
von
St.
Marien
eingerüstet
und
verhüllt
sein,
kündigte
Ralf
Finkemeyer
gestern
an:
"
Je
nach
Wetter
und
Arbeitsfortschritt
kann
es
auch
länger
dauern."
Das
bedeutet
zunächst
einmal:
Keine
Nachtwächterführungen
mit
Blick
von
oben
herab
auf
die
Altstadt,
keine
Turmbläserkonzerte
in
der
Adventszeit.
Am
Ostersonntag
um
9
Uhr
wird
vorläufig
zum
letzten
Mal
geistliche
Musik
vom
hohen
Turm
herab
zu
hören
sein.
Patina
bildet
sich
erst
nach
20
bis
30
Jahren
Möglicherweise
wird
aber
der
Turm
von
St.
Marien
für
eine
ganze
Generation
matt
und
kupferbraun
aussehen,
nicht
mit
Grünspan
überzogen
leuchten.
"
Es
braucht
mindestens
20
bis
30
Jahre,
bis
sich
unter
dem
Einfluss
von
Luft
und
Wasser
die
natürliche
Patina
bildet"
,
sagte
dazu
Berthold
Sandkämper,
technischer
Kundenberater
beim
Kupferproduzenten
KME.
Zwar
bietet
KME
mitterweile
auch
vorpatiniertes
Kupfer
an.
"
Aber
es
gibt
ästhetische
Vorbehalte
und
dazu
kommen
auch
höhere
Kosten"
,
sagte
gestern
Ralf
Finkemeyer.
Ohnehin
ist
die
Turmeindeckung
mit
über
400
000
Euro
kalkuliert,
das
grün
gefärbte
Material
würde
noch
einmal
zehn
Prozent
Mehrkosten
bedeuten.
"
Die
Frage
muss
noch
von
Kirchenvorstand
und
Landeskirche
entschieden
werden"
,
betonte
Pastor
Achim
Kunze.
Wie
haltbar
ist
ein
Dach
aus
Kupfer?
Es
gibt
in
Kupfer
gedeckte
Kirchendächer
in
Deutschland,
die
halten
schon
seit
700
Jahren
jedem
Wetter
stand.
Der
190
Jahre
alte
Turm
von
St.
Marien
ist
1944
abgebrannt.
Sein
Nachfolger
wurde
erst
1958
gezimmert
und
gedeckt,
jetzt
muss
die
grüne
Haube
schon
wieder
herunter.
Warum?
Der
Bauingenieur
Berthold
Sandkämper
beschäftigt
sich
bei
KMR
nur
mit
solchen
Großprojekten.
Er
hat
zwei
Erklärungen
auf
diese
Frage
parat,
eine
pysikalische
und
eine
psychologische:
Zunächst
die
technische
Antwort:
Der
Turmhelm
der
Marienkirche
wurde
nach
seinem
barocken
Vorbild
aus
dem
Jahr
1753
rekonstruiert.
Er
misst
von
der
Galerie
bis
zum
Turmkreuz
43,
5
Meter.
Die
Eindeckung
besteht
aus
Platten
von
einem
Meter
Länge
und
einem
halben
Meter
Breite.
Diese
Tafeln
sind
mit
Falzen
verbunden
und
wurden
mit
Kupferklammern
innerhalb
dieser
Falze
auf
der
Schalung
befestigt.
"
Bei
einem
Temperaturanstieg
von
minus
20
Grad
im
Winter
auf
bis
zu
80
Grad
im
Sommer
dehnt
sich
die
Dachhaut
über
die
Länge
von
40
Metern
um
ganze
sieben
Zentimeter
aus"
,
berichtete
Sandkämper:
"
Diese
Ausdehnung
muss
ein
solches
Dach
wegstecken,
sonst
reißen
eben
die
Falze
auf."
Und
genau
das
ist
hier
geschehen.
Weil
die
Klempner
1958
es
wohl
besonders
gut
meinten
und
die
Verbindungen
sehr
fest
anlegten.
Oder
weil
die
Erfahrung
fehlte?
Berthold
Sandkämper
ist
da
Diplomat:
"
So
eine
Arbeit
steht
und
fällt
mit
dem
ersten
Mann
auf
dem
Turm"
,
sagt
er
nur.
Der
aus
Nadelholz
gezimmerte
Dachstuhl
und
die
aufgenagelten
Schalbretter
sind
dagegen
bis
heute
gesund.
Gerade
noch
rechtzeitig
sei
mit
der
Sanierung
begonnen
worden,
so
die
Fachleute:
"
Die
Feuchteschäden
mit
Pilzbefall
verschwinden
wieder,
wenn
alles
trocken
bleibt"
,
betonte
Ralf
Finkemeyer
vom
Amt
für
Bau-
und
Kunstpflege
der
Landeskirche.
(fhv)
SORGENVOLLE
BLICKE:
Pastor
Achim
Kunze,
Architekt
Ralf
Finkemeyer
und
Bauingenieur
Berthold
Sandkämper
kümmern
sich
um
das
Projekt
St.-
Marien-
Kirchturm.Foto:
Elvira
Parton
ERST
IN
DREISSIG
JAHREN
wird
der
Marien-
Kirchturm
wieder
seine
tiefgrüne
Patina
zurückbekommen,
wenn
er
jetzt
mit
neuen
Kupfertafeln
gedeckt
wird.
Foto:
Michael
Hehmann
Autor:
fhv