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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Die Stadt existierte nicht mehr
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Historischer Bildband über die Kreigsjahre in Osnabrück erschienen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Stadt existierte nicht mehr

Historischer Bildband über die Kriegsjahre in Osnabrück erschienen

Osnabrück (d.) Es war nicht der erste und nicht der schwerste Bombenangriff auf Osnabrück. Aber er vernichtete das Bild der Stadt und ihre Identität an jenem 13. September 1944. Rechtzeitig zum 60. Jahrestag erschien jetzt im Wartbergverlag das Buch " Der Tag, an dem Osnabrück unterging".

Der erste Luftangriff auf Osnabrück geschah am 23. Juni 1940, insgesamt verbrachten die Osnabrücker bis zum Kriegsende 114 Tage und Nächte in Kellern, Gräben und Stollen. Matthias Rickling führt in dem Buch auf jenen Spätsommermittwoch 1944 hin, berichtet von den Selbstschutzvorbereitungen, der Luftabwehr, den ersten Angriffen und der sich verändernden Taktik der Alliierten.

" Nach dem 13. September existierte das alte Osnabrück nicht mehr", beschreibt Rickling. Die Neustadt war zu 93 Prozent zerstört, die Altstadt zu 73 Prozent.

Um 18.26 Uhr bohrte sich am 13. 9. 1944 der erste Sprengkörper in die Altstadt. Vernichtung war das Ziel - und wurde erreicht. Die ersten Bombenwellen waren nur Vorbereitung für die Brandbomben, die Altstadt und Neustadt in ein Flammeninferno verwandelten. Hatten bislang Dom, Marienkirche, Marktplatz und Rathaus die Luftangriffe halbwegs überstanden, so stürzten sie jetzt in einem Flammeninferno zusammen.

Der schwere Angriff am Palmsonntag des folgenden Jahres traf nur noch Ruinen. Am 13. September 1944 wurden 145 Menschen getötet, 198 verletzt. 1 137 Häuser wurden völlig zerstört, 22 000 Menschen wurden obdachlos. Ohne Wasser, Strom und Gas begann ein Kampf ums Überleben in einer Stadt, die nicht wiederzuerkennen war.

60 eindrucksvolle, zum Teil noch nie veröffentlichte Bilder zeigen Osnabrück in den Jahren vor, während und nach den Angriffen. " Ich stelle die Osnabrücker nicht als Opfer dar, sondern versuche einen Eindruck von dem zu geben, was damals geschah", sagte Matthias Rickling gestern bei der Präsentation des Buches.

Was von ihm zunächst als Fußnote des Buches gedacht war, wurde zum Schlusskapitel: " Das tödliche Erbe", die Blindgänger, die noch immer in der Erde liegen und von Jahr zu Jahr gefährlicher werden. Wie in Osnabrück seit einigen Jahren modellhaft diese tickenden Zeitbomben gesucht und entschärft werden, beschreibt Rickling in diesem Kapitel. Ungewöhnlich deshalb auch der Ort der Buchpräsentation: die Wache der Feuerwehr. Matthias Rickling, " Der Tag, an dem Osnabrück unterging - 13. September 1944", Wartbergverlag, 17, 80 Euro. Erhältlich in den Geschäftsstellen der Neuen OZ und ihrer Bezirksausgaben in Osnabrück, Berliner Platz und Große Straße, Dissen, Georgsmarienhütte, Melle, Bad Essen, Bramsche und Quakenbrück sowie im Buchhandel.

AUTOR Matthias Rickling. Foto: Jörn Martens

ZERTRÜMMERTE STRASSENZÜGE in Osnabrück. In dem neuen Buch aus dem Wartbergverlag sind teilweise noch nicht veröffentlichte Fotos zu sehen.
Autor:
d.


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