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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wenn der rote Radweg im Nichts endet ...
 
Neue Wege und Sanierungs
 
Seid nett zueinander
 
Radwege: Was ärgert Sie?
Zwischenüberschrift:
Die NOZ testet Osnabrücks Radfahrtauglichkeit
 
Jährlich 200 000 Euro für das Radwegeprogramm der Stadt
Artikel:
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Originaltext:
Wenn der rote Radweg im Nichts endet...

Die Neue OZ testet Osnabrücks Radfahrtauglichkeit

Jörn Martens (Fotos)

Puh, das war knapp. Wer vom Herrenteichswall in Richtung Knollstraße radelt, sollte lieber nicht voll in die Pedale treten, wenn er Grün bekommt. Denn zeitgleich brausen noch die letzten Linksabbieger vom Erich-Maria-Remarque-Ring auf ihn zu und ordnen sich auf die Spuren zur Liebig- und Knollstraße ein. Eine kritische Situation für Radfahrer.

Wie sicher ist das Rad fahren in Osnabrück? Der Allgemeine DeutscheFahrrad-Club (ADFC) vergibt als Note ein " Ausreichend in Richtung Befriedigend". Die rund 200 Kilometer lange Radwegeführung ist nach Ansicht von Bernd Schneider, Vorsitzender des Kreisverbandes, besser geworden. Einige vom ADFC in einer Umfrage ermittelten Schwachpunkte seien zwar beseitigt worden oder würden in Angriff genommen, " dafür kommen neue dazu".

Typisches Beispiel ist der Neumarkt. Hier wurde nach dem Überweg für Fußgänger auch eine Spur für Radfahrer geschaffen. Um ihnen aus Richtung Wittekindstraße das Abbiegen in die Johannisstraße zu erleichtern, wurde ihnen eine leuchtend rote Aufstellfläche zugeordnet, auf der sie sicher das Grün der Radfahrerampel abwarten konnten.

Diese Fläche, im Sommer 2001 vom ADFC gelobt, wurde nun bei der Erneuerung des Bürgersteiges zwischen öwer de Hase und Neumarkt wieder entfernt. Die neue Fahrradspur endet für Linksabbieger im Nichts. Wer in die Johannisstraße will, muss sich zwischen die oft eng gedrängt stehenden Fußgänger schieben, um dem Verkehrsstrom auszuweichen.

Zugleich endet hier der Radweg wie auch an anderen Stellen der Stadt. So an der Martinistraße Richtung Neumarkt. Eine viel befahrene Strecke von Radlern aus der vorderen Wüste. Gefährlich wird es besonders vor dem alten Gewerkschaftshaus, wenn sich die Zweiräder zwischen den dort die Haltestelle anfahrenden Bussen rechts und den Autos links wiederfinden.

Manchmal sind Autos auch in anderer Hinsicht ein Ärgernis. In der Wörthstraße zum Beispiel, für den motorisierten Verkehr Einbahnstraße in Richtung Sutthauser Straße. Die Radfahrer dürfen auf einem eigens eingerichteten Weg auch entgegengesetzt fahren. Nur ist dieser Radweg häufig von parkenden Wagen blockiert.

Slalom ist auch auf der Hansastraße stadtauswärts an der Tagesordnung. Zwischen Roopstraße und Wachsbleiche stehen Mülltonnen und Gelbe Säcke auf dem Radweg, und das nicht nur an den Müll-Abholtagen.

Dass Kanalbauarbeiten, die an vielen Stellen der Stadt notwendig sind, zu Beeinträchtigungen führen, ist normal.

Der ADFC kritisert allerdings, dass die Radwege anschließend in einem schlechteren Zustand als vorher sind: Der Belag ist uneben und löcherig, die rote Farbe fehlt. An der Hasemauer ab Klingensberg Richtung Vitischanze fehlt sogar die gesamte Markierung, die Autofahrern signalisiert, dass der rechte Fahrbahnrand den Radlern gehört.

Die mangelhafte Wiederherstellung ärgert auch Verkehrsplaner Hans-Jürgen Apel, " aber wir sind am Ball", versicherte er auf Anfrage der Neuen OZ. Die Kritik sei " total berechtigt", die Arbeiten müssten sorgfältiger erledigt werden. Zurzeit liefen Gespräche mit dem Tiefbauamt, um künftig die Fertigstellung zu kontrollieren oder abzunehmen: " Wir haben noch keine Patentlösung".

Einen weiteren Wunsch des ADFC kann Apel aber vorerst nicht erfüllen: Die seit Jahren geforderte Öffnung der Bierstraße zwischen Lohstraße und Rißmüllerplatz. Derzeit müssen Radfahrer an der Lohstraße rechts abbiegen und gelangen nur auf Umwegen zum Wall oder zur Natruper Straße. Nur die wenigsten halten sich daran und fahren verkehrswidrig weiter.

Vor knapp zwei i Jahren hatten die politischen Gremien der Freigabe zugestimmt, nach einer Kostenschätzung der Verwaltung aber wieder einen Rückzieher gemacht. Der Umbau der schmalen Straße würde 160 000 Euro kosten. Ein zu hoher Aufwand angesichts der 200 000 Euro, die jährlich für das Radwegenetz zur Verfügung stehen.

Das Thema kommt nach Ansicht Apels frühestens 2004 wieder auf die Tagesordnung, wenn der Verkehrsentwicklungsplan steht. Nach dem Regierungswechsel hatte die CDU / FDP-Ratsmehrheit entschieden, dass es keinen gesonderten Plan für den Radverkehr mehr geben solle. Damit wurde der wenige Monate zuvor beschlossene Radwegeverkehrsplan als ein Teil in den Verkehrsentwicklungsplan eingegliedert.

Auch das bemängelt der ADFC. Ein Radverkehrsplan umfasse mehr als nur die reinen Wege. Er schreibt unter anderem auch genügend Abstellplätze für Fahrräder in Wohnhäusern vor. Für Bernd Schneider ebenfalls wichtig: " Wenn man leicht aufs Rad kommt und es nicht erst umständlich aus dem Keller hochtragen muss, wird es mehr benutzt".

Neue Wege und Sanierung

jährlich 200 000 Euro für das Radwegeprogramm der Stadt

In den 90er Jahren hat die Stadt den Radverkehr mit 500 000 Mark jährlich gefördert, seit 2001 sind es 400 000 Mark und jetzt 200 000 Euro.

Das Geld wird nach Auskunft der Verwaltung ausschließlich für zusätzliche Radwege, Abstellanlagen, Markierungen und Ausbesserungen genutzt. Auch Mängel werden von der Summe beseitigt, meist in enger Abstimmung mit dem ADFC. Vor wenigen Wochen hat der Stadtentwicklungsausschuss dem Radwegeprogramm für 2003 grünes Licht erteilt. Für die 200 000 Euro sollen in diesem Jahr folgende Projekte finanziert werden:

Sanierung von Schadstellen an der Meller Straße, ein neuer 225 Meter langer Radweg an der Knollstraße, Fahrradbügel am Theater, Gerberhof, Detmar-, Spindelstraße, Ebertallee, Buersche Straße, Hasetorbahnhof, Schiller-, Weiden-und Uhlandstraße, eine attraktivere Verbindung zwischen Haste und der City, Schutzstreifen in der Dodesheide, Bordsteinabsenkungen und Schutzstreifen auf dem Hunteburger Weg, Ausschilderungen für das Radwegeleitsystem sowie Markierungen, Sanierung und Bordsteinabsenkungen im gesamten Stadtgebiet. (S.)

Sagen Sie uns Ihre Meinung

Radwege: Was ärgert Sie?

Ist Radfahren in Osnabrück ein Abenteuer? Wo ist es besonders gefährlich? Wo besteht Verbesserungsbedarf? Sagen Sie uns im Neue-OZ-Leserforum Ihre Meinung. Wir freuen uns auf Ihren Anruf in der Lokalredaktion am Montag, 28. April, von 11 bis 13 Uhr und von 14 bis 16 Uhr unter Telefon 325-271. Sie können uns Ihre Erfahrungen ab sofort auch per E-Mail mitteilen (leserforum@ neue-oz.de), einen Brief schreiben (Neue Osnabrücker Zeitung, Lokalredaktion, Große Straße 17-19, 49074 Osnabrück) oder unter 325-275 ein Fax senden. Im Internet (www.neue-oz.de) können Sie Ihre Meinung ebenfalls in einem Forum äußern. Ihre Vorschläge und Anregungen werden von der Neuen OZ an die Stadtverwaltung und die Polizei weitergeleitet, um gemeinsam zu überlegen, wo und wie Verbesserungen möglich sind. In den nächsten lagen werden wir laufend über Ihre Meinungen berichten.

KNACKPUNKT NONNENPFAD: Wer vom Herrenteichswall zur Knollstraße will, kommt zwischen die Linksabbieger vom Remarque-Ring. Besonders kritisch wird es wenn die Autos noch bei " dunkelgelb" durchstarten. Eine Blitzampel könnte das eindämmen.

NICHT NUR ÄRGERLICH, auch gefährlich: Parkende Autos versperren den Radweg und zwingen bei bei Gegenverkehr zum Abbremsen. An der Wörthstraße ist das keine Ausnahmesituation.

DIE FREIGABE der Bierstraße ab Lohstraße zum Rißmüllerplatz lässt auf sich warten. Die meisten Radfahrer meiden den Umweg über Lohstraße und fahren vorschriftswidrig wieter geradeaus.

ABENTEUERLICHES EINBIEGEN vom Heger-Tor-Wall links in die Lotter Straße. Sicherer ist es über den Fußgängerüberweg.

MÜLLTONNEN stehen nicht nur an den Abholtagen auf dem Radweg an der Hansastraße vor der Wachsbleiche.

AN DER VITISCHANZE kommen in den Kurven aus allen Richtungen Busse und Lkw der Radspur gefährlich nahe oder schneiden sie.

Seid nett zueinander

Die Autofahrer schimpfen auf die Radfahrer, weil sie nicht anzeigen oder ohne Leuchten unterwegs sind. Die Radfahrer schimpfen auf die Autofahrer, die sie abdrängen oder ihre Wege zuparken. Till kennt die Klagen erboster Anrufer, die ihn immer wieder auffordern: " Also darüber müssen Sie mal was schreiben!". Über Dummheit, Rücksichtslosigkeit und Arroganz auf beiden Seiten will er sich aber nicht ständig auslassen. Deshalb an dieser Stelle die Aufforderung an alle, sich im Straßenverkehr so zu verhalten, wie man es sich von den anderen wünscht. Wobei Till zu besonderer Vorsicht zu Gunsten der Radler mahnt: Was beim Auto mit einem Blechschaden endet, kann für Zweiradfahrer lebensgefährlich werden, wie der schlimme Unfall am Mittwoch wieder einmal gezeigt hat.

Bisübermorgen

Autor:
Ulrike Schmidt
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