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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Neumarkt-Passage: Neumarkt-Tunnel acht Monate geschlossen?
Zwischenüberschrift:
Neue Pläne: Umbau in einem Zug ab Januar 2005 - Mieter fordern: Es muss sofort etwas passieren
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück (hin) Der Neumarkt-Tunnel soll ab Januar 2005 für acht Monate geschlossen und umgebaut werden. Das sieht der Plan vor, den die Stadt den Mietern vorgestellt hat.

Bis Ende des Jahres sollen die Geschäftsinhaber weiterarbeiten können - falls ihnen zwischenzeitlich finanziell nicht die Puste ausgeht. Der ursprüngliche Plan, den Tunnel bei laufendem Geschäftsbetrieb abschnittsweise zu renovieren, ist offenbar nicht realisierbar. Es sind erhebliche Eingriffe in die Tunnel-Technik nötig, unter anderem muss eine Sprinkleranlage eingebaut werden.

Die neuen Pläne bedeuteten einen " radikalen Einschnitt", sagt Reinhard Coppenrath, Sprecher der noch verbliebenen Tunnel-Mieter. Er warnt eindringlich vor einer weiteren Hängepartie. Die endlosen Diskussionen, das Hin und Her der vergangenen Monate hätten den Tunnel fast ruiniert. Wenn jetzt nicht für eine neue Belebung gesorgt werde, verlören die Ladenbesitzer die letzten Kunden. Coppenrath: " Es muss ganz schnell was passieren."

Acht Geschäfte sind noch geöffnet. Knapp ein Dutzend Ladenlokale und Schaufenster stehen leer oder sind mit Papier verhängt. Sonja Schmidt (" Sonjas süße Welt") hat ihre Existenz auf dem kleinen Süßigkeitengeschäft aufgebaut und lebt in der Angst, den Sommer geschäftlich nicht mehr zu überstehen. Der Tunnel könne die Negativspirale nur durchbrechen, wenn möglichst schnell die freien Flächen wieder vermietet würden. " Die Ungewissheit ist das Schlimmste", sagt die Existenzgründerin.

Alle alten Mietverträge waren zum 1. März gekündigt worden. Die aktuellen Verträge enden am 30. April, denn nach der ursprünglichen Planung sollte im Mai mit den Bauarbeiten begonnen werden. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft sollte die neue Passage wieder aufblühen. Nicht nur Sonja Schmidt fragt sich nun, ob sie bis Dezember verlängern soll. " Man macht sich bei der Stadt keine Gedanken, was aus den Inhabern wird", sagt sie resigniert. Was ist, wenn weitere Kollegen Ende April ihre Sachen packen?

Den Plänen zufolge sollen die verbleibenden Geschäftsleute während der Bauphase oberirdisch in Containern ihre Geschäfte fortführen können. Die provisorischen Läden sollen an der Stelle des heutigen Stadtwerke-Pavillons aufgestellt werden. Der Pavillon, das ist beschlossene Sache, wird noch in diesem Frühjahr abgerissen.

Oberbürgermeister Hansjürgen Fip, der die Zukunft der Passage zur Chefsache erklärt hatte, macht zurzeit Urlaub und war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Am 20. April wird sich der Verwaltungsausschuss mit dem Thema befassen. Die Fraktionen sind wegen der Osterpause noch nicht offiziell informiert.

Der Verzweiflung nahe

Von Wilfried Hinrichs

Handel ist Wandel, könnte man den Geschäftsleuten im Tunnel sagen. Geschäfte blühen auf und siechen dahin. So ist das eben. Pech gehabt, Tunnel-Mieter.

Aber so ist es hier nicht. Die Tunnel-Mieter sind Opfer einer höchst ärgerlichen Entwicklung. Sie werden seit Monaten von einer Verwirrung in die nächste gestürzt. Jetzt wieder eine Wendung: Weitermachen bis Dezember und dann ins Notquartier. Kein Wunder, dass Menschen, die ihre Existenz an die Passage geknüpft haben, verzweifelt sind.

Was sie brauchen, ist Planungssicherheit. Am 20. April soll der Verwaltungsausschuss über die Renovierung entscheiden. Entscheiden! Aber werden sich die Ratsmitglieder dazu in der Lage sehen, wenn sie erst einen Tag vorher - frisch aus dem Osterurlaub zurück - erstmals wieder in den Fraktionen zusammentreffen?

Sie müssen handeln, denn ein weiterer Aufschub würde dem Tunnel den Rest geben.
Autor:
hin


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