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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Viel Bürgerengagement am Rande der Großstadt
 
Sport und Naherholung
Zwischenüberschrift:
Der Stadtteil Darum-Gretesch-Lüstringen:
 
Schoeller, Leichtathletikrekorde, Ministerpräsident - Großsteingräber zeugen von frühgeschichtlicher Besiedlung
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Darum / Gretesch / Lüstringen

Nächste Woche hat Lüstringen seinen 751. Geburtstag. Im vergangenen Jahr wurde das Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen und einem zweitägigen Festwochenende gebührend gefeiert. Eigentlich jedoch ist Lüstringen viel älter.

Von einer Besiedlung um etwa 2000 vor Christi zeugen die Großsteingräber, die auf dem Gebiet der drei Gemeinden Darum, Gretesch und Lüstringen zu finden sind. Eine Landgödingsbank, bei unseren Vorfahren Ort für Versammlungen und Rechtsprechung, befand sich vermutlich am Südhang des Lüstringer Berges (Gruners Berg). Ein Straßenname weist auf deren frühere Existenz hin.

Die erste urkundliche Erwähnung erfährt Lüstringen 1253. Ricce von Lüstringen wird darin als Zeuge beim Verkauf eines Hofes genannt. Im Jahr 2004 präsentieren sich die drei ehemals selbstständigen Gemeinden Darum, Gretesch und Lüstringen als moderner Wohn- und Gewerbestandort im Osten der Stadt. Bekanntestes Industrieunternehmen ist die Papierfabrik Schoeller, die sich auf der Grundlage einer ehemaligen Papiermühle am Belmer Bach zu einem Weltunternehmen entwickelte. Über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist auch die Sportanlage des TSG Burg Gretesch an der Helmut-Stockmeier-Straße, auf der schon Qualifikationen für Europameisterschaften abgehalten und so mancher Leichtathletikrekord gemessen wurde.

Themen, die die Bürger in Darum, Gretesch und Lüstringen seit vielen Jahren bewegten, sind unter anderem die Umgestaltung der Mindener Straße und die zunehmende Verkehrsbelastung auf der Belmer Straße, wie Ortsbürgermcistcr Frank Henning deutlich macht. Für Diskussionsstoff sorgten insbesondere die Planungen der Stadt Osnabrück zur Ausweisung neuer Siedlungsflächen im Anderungsverfahren zum Flächennutzungspian. So werden neue Bauflächen am Schledehauser Weg mehrheitlich aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes und zur Erhaltung von Naherholungsstrukturen abgelehnt und führten zur Gründung einer Bürgerinitiative.

Darum, Gretesch und Lüstringen ist ohnehin ein Stadtteil mit hohem Bürgerengagement. Auch für den Erhalt des Sportplatzes am Stadtweg setzen sich die Anwohner mit verschiedenen Aktionen ein.

Politisch vertreten werden die Bürger seit der Eingemeindung zur Stadt Osnabrück 1972 in einem gemeinsamen Ortsrat. Er setzt sich seit der jüngsten Wahl im September 2002 aus sieben Mitgliedern der SPD, vier Vertretern der CDU und zwei FDP-Mitgliedern zusammen. Dieter Schwarze (FDP) ist Bürgermeister der Stadt Osnabrück.

Bekannteste Persönlichkeit, die ihren Wohnsitz im Osten des Stadtgebietes gewählt hat, ist Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff.

BLÜHENDE LANDSCHAFTEN prägen nicht nur im Frühling den Stadtteil. Archiv-Foto: Martens

DAMALS IN LÜSTRINGEN: Straßenkontrolle vor den Toren der Stadt. Foto: Archiv Lauxtermann

Das Besondere am Stadtteil

FRIEDHELM BROXTERMANN

Friedhelm Broxtermann, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Gretesch: " Das Besondere an Darum, Gretesch, Lüstringen ist zunächst einmal, dass es als ein zusammenhängender Stadtteil bezeichnet wird. Aber den " Stadtteil Darum, Gretesch, Lüstringen" gibt es nicht. Es sind immer drei selbstständig gewachsene Gemeinden mit eigenen Gemeindegrenzen gewesen. Und Gretesch, als Flächengemeinde mit nur 1800 Einwohnern, war seinerzeit sogar die reichste Gemeinde Deutschlands. Wir konnten die Wald- und Bergschule, den Kindergarten errichten und haben die Sportanlage an der Helmut-Stock-meier-Straße gebaut. Bei deren Eröffnung 1970 lief der Leichtathlet Gerd Metz einen neuen Europarekord über 100 Meter, und Gretesch war schlagartig in aller Munde. In Darum haben sich Ortsrat und Bürgerinitiativen immer für die Erhaltung wichtiger Naherholungsgebiete engagiert. Lüstringen hat einen gesunden Baumix."

Stadtteil-lnfo

Mit 1433 Hektar ist Darum-Gretesch-Lüstringen der Osnabrücker Stadtteil mit der größten Fläche. 7641 Menschen leben hier im Osten der Stadt (Stand: 31. 12. 2003). Das ergibt eine Bevölkerungsdichte von 533 Menschen pro Quadratkilometer. 1368 FJnwohner sind unter 18 Jahre alt. Die Waldschule wird von gut 250Jungen und Mädchen besucht, die Lüstringer Bergschule, eine Sonderschule für Sprachbehinderte bis zur sechsten Klasse, von 127 Kindern. Der Bevölkerungsanteil der Ausländer in Gretesch beträgt rund 6, 3 Prozent. Die höchste Erhebung im Stadtteil ist der Lechtenbrink im bäuerlich geprägten Darum mit 146 Metern. Das Klärwerk an der Mindener Straße liegt bei 67 Metern, das ist der tiefste Punkt des Stadtteils.
Autor:
Dirk Meyer


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