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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Baum-Methusalem überdauerte viele Jahrhunderte
 
Naturschöpfungen, die selten, eigenartig oder schön sind
Zwischenüberschrift:
Die Stieleiche an der Dornierstraße gilt als eines der beeindruckendsten Naturdenkmale im Stadtgebiet
 
Naturdenkmale in Osnabrück: Die Everseiche
 
Zur Sache: Was ist ein Naturdenkmal?
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Naturdenkmale in Osnabrück: Die Everseiche

Baum-Methusalem überdauerte viele Jahrhunderte

Die Stieleiche an der Dornierstraße gilt als eines der beeindruckendsten Naturdenkmale im Stadtgebiet

Hafen (kgre)

Als hölzerner Greis muss man sich einiges gefallen lassen. Der Ausbau der Hase, die Bohrung eines Brunnens und nicht zuletzt das Herausschneiden von Faulstellen haben der Everseiche stark zugesetzt. Trotzdem gilt die Stieleiche (Quercus robur) an der Dornierstraße im Stadtteil Hafen als eines der beeindruckendsten Naturdenkmale im Stadtgebiet.

Auf 800 bis 1000 Jahre schätzt Frank Bludau, Landschaftsarchitekt bei der Stadt, das Alter der Eiche. " Um es genau zu wissen, müsste man in den Stamm hineinbohren und einen Holzkern herausziehen", erklärt der Mitarbeiter des Umweltamtes. Anhand der Jahresringe wäre dann das Alter abzulesen. " Dies würde den Baum aber schädigen, darum lassen wir das besser." Gut gemeinte Maßnahmen in der Vergangenheit haben häufig mehr geschadet als genützt. " Bis in die 1980er Jahre schnitt man faule Stellen aus den Bäumen heraus, so auch bei der Everseiche", berichtet Bludau.

Diese " Baumchirurgie" sollte die Fäulnis im Holz eindämmen, bewirkte aber oftmals das Gegenteil. " Die Eingriffe sind heute sanfter geworden. Erst misst man den Schädigungsgrad, und wenn erforderlich wird nur das Notwendigste geschnitten." Um den Stamm zu stabilisieren, wurden damals Gitter eingesetzt. Auf den Betrachter wirken die Metallrohre fehl am Platz. " Sie waren wegen der Statik und des Vandalismus vonnöten", sagt Bludau. Etwa sieben Meter beträgt der Stammumfang, 22 Meter ist der Baum hoch. Die mächtige Krone kommt besonders gut zur Geltung, da die Eiche freistehend ist. " Vor einigen hundert Jahren war sie der Hofbaum des ehemaligen Everskotten." Wie zwei weitere Stieleichen in der Nähe gehörte sie zu einer' Allee aus Eichen, die bei vielen Bauernhöfen in Niedersachsen Tradition hatte. Schon seit 1958 sind die drei übrig gebliebenen Bäume unter der Verzeichnis-Nummer 11 als Naturdenkmal ausgewiesen. Mauern und Menschen sind längst vergangen, nur die Bäume haben die Zeitenüberdauert.

SURREALISTISCH wirken die in den Stamm Bäume haben eingelassenen Gitter, die den Baum stabilisieren und vor Vandalismus schützen sollen.

DIE MÄCHTIGE KRONE des 22 Meter hohen, frei stehenden Baumes kommt besonders gut zur Geltung. Fotos: Jörn Martens

Zur Sache: Was ist ein Naturdenkmal?

Naturschöpfungen, die selten, eigenartig oder schön sind

Ein Denkmal muss nicht aus Stein gehauen sein. Die rund 60 Naturdenkmale im Stadtgebiet sind zum großen Teil Bäume - allein stehend, als Wald oder als Allee. Sie sind " Naturschöpfungen, die wegen ihrer Bedeutung für Wissenschaft, Natur- und Heimatkunde oder wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit besonderen Schutzes bedürfen", so schreibt es das Niedersächsische Naturschutzgesetz. In den meisten Fällen kommen Hinweise auf außergewöhnliche Bäume aus der Bevölkerung. Geschützt werden aber auch Hügelgräber, Felsen und Wasserläufe. Ein erstes Gesetz zum Schutz von Teilen der Natur gibt es schon seit 1920. In Osnabrück ist etwa jedes vierte Naturdenkmal nicht zugänglich für die Bürger, da es auf Privatgrundstücken steht. Mindestens ein- bis zweimal pro Jahr werden alle kontrolliert, denn mit Aufnahme in die Reihe der Naturdenkmale sorgt die öffentliche Hand für deren Erhalt. In den kommenden Monaten plant die Stadt eine Homepage, die alle Naturdenkmale in der Region vorstellt. Weitere Informationen erteilt Frank Bludau vom Fachbereich Grün und Umwelt, Telefon 323-3150.
Autor:
kgre


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