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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Dicke Luft in Osnabrück: Es drohen Fahrverbote und Straßensperren
Zwischenüberschrift:
EU-Richtlinie tritt im Januar in Kraft - Bürger können saubere Luft einklagen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Ab Januar haben Bürger ein Recht auf klare Luft und können im Extremfall vor Gericht ziehen, um Fahrverbote zu erzwingen. Möglich macht das eine EU-Richtlinie, die auch für Osnabrück gilt. Denn hier herrscht im Durchschnitt an mehr als 35 Tagen im Jahr dicke Luft.

Die Brüsseler Richtlinie 1999/ 30EG könnte für Osnabrück tief greifende Konsequenzen haben. Die Europäische Union schreibt darin verbindliche Grenzwerte für die Belastung der Luft mit Feinstauben vor. Feinstäube sind zum Beispiel die Rußpartikel aus Dieselfahrzeugen.

" Im Endeffekt kann es dazu führen, dass wir Fahrverbote für Autos ohne Rußfilter verhängen müssen", sagt Detlef Gerdts, Leiter des Fachbereichs Grün und Umwelt. Er hat sich intensiv mit dem Problem auseinander gesetzt, intensiver offenbar als das Umweltministerium in Hannover. Das muss laut Richtlinie so genannte Luftreinhaltungspläne für die Ballungsräume erarbeiten. Für Hannover ist der Plan so gut wie fertig, wie die Sprecherin des Ministeriums, Jutta Kremer-Heye, mitteilte. Braunschweig, Göttingen und Osnabrück sind noch in der Warteschleife. " Osnabrück ist da sehr rege", meint die Ministeriumssprecherin.

Am 20. Januar wird es auf Bitten der Stadt Osnabrück in Hannover ein Gespräch geben, um die weiteren Schritte zu beraten. Gerdts sieht " eine große Dynamik" in dem Thema und befürchtet, " dass noch einiges auf uns zukommen wird, wenn die ersten Städte reagieren müssen".

Als Erste werden vermutlich Ballungsräume wie Berlin, München, Frankfurt/ Main und Hamburg reagieren müssen. Die möglichen Maßnahmen bei akuter Luftverschmutzung: Straßensperren, Fahrverbote für Dieselautos, City-Maut oder gar Rückbau von Straßen. In Osnabrück herrscht im Vergleich zu den anderen niedersächsischen Großstädten oft dicke Luft. Vorgestern um 20 Uhr zum Beispiel erreichte die Feinstaub-Belastung mit 43 Mikrogramm pro Kubikmeter fast den Grenzwert (stehe " Zur Sache").

Gemessen werden die Werte in der Wetterstation auf dem Ziegenbrink, also in einer weniger belasteten Zone. Unklar ist, wie hoch die Werte an den viel befahrenen Straßen sind. Hohe Belastungen vermutet Gerdts zum Beispiel an der Iburger Straße, eile in Nord-Süd-Richtung verläuft und deshalb von der vorherrschenden Westströmung seltener durchgepustet wird. Warum die Luft bei uns relativ schmutzig ist, weiß der Fachbereichsleiter nicht. Mit den Experten aus dem Umweltministerium will er darüber sprechen, wie den Ursachen auf die Spur zu kommen ist. 1997 hat es Luftmessungen in der Straßenschlucht " An der Petersburg" gegeben, um festzustellen, wie sich Tempo 30 auf die Schadstoffbelastung auswirkt. Die Staubbelastung sank um 20 bis 25 Prozent.

Die Experten setzen heute auf den Fortschritt in der Automobiltechnik. Die Hoffnung ruht auf dem Rußfilter. Die Technik ist ausgereift, aber die deutsche Autoindustrie will nicht so recht. Detlef Gerdts kann ein Lied davon singen. Er bestand darauf, dass in Zukunft für seinen Fachbereich nur noch Kleinlaster und Mannschaftswagen mit Rußfilter gekauft werden. Bei allen Herstellern habe er nachfragen lassen. " Stellen Sie sich vor", sagt er, " es gibt keine Transporter mit Filter!"
Autor:
Wilfried Hinrichs
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