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1.
Erscheinungsdatum:
08.08.1929
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Über
die
Hase
hier
ein
längerer
Bericht,
worin
auch
über
die
Verschmutzung
und
deren
Folgen
(beispielsweise
die
Schließung
der
Flußbadeanstalten)
geschrieben
wird.
Überschrift:
Unsere Hase sonst und jetzt.
Artikel:
Originaltext:
Unsere
Hase
sonst
und
jetzt.
Zu
allen
Zeiten
hat
die
Hase
für
unsere
Stadt
hohe
Bedeutung
besessen.
Sie
ist
zweifellos
für
die
Örtlichkeit,
für
die
Entstehung
unseres
Gemeinwesens
zwischen
Gertruden-
und
Westerberg
mit
bestimmend
gewesen;
man
bringt
-
ob
mit
Recht
oder
Unrecht,
mag
dahingestellt
bleiben
-
die
Benennung
der
Stadt
"
Osnabrück"
mit
der
Hase
in
Verbindung;
die
Hase
hat,
ehe
man
an
Dampf
oder
Elektrizität
dachte,
zahlreichen
Mühlen
die
Betriebskraft
geliefert
und
erfüllt
diese
Aufgabe
heute
noch;
sie
ließ
Wäschereien
und
Rasenbleichen
an
ihren
Ufern
entstehen,
beispielsweise
auch
dort,
wo
sich
heute
die
Möserstraße
dehnt,
und
wer
sich
nur
wenige
Jahrzehnte
in
die
Vergangenheit
zurückzuversetzen
vermag,
weiß,
daß
sich
bis
zur
Erbauung
des
Hauptbahnhofes
an
der
Klus
eine
zwar
nur
kleine,
aber
gern
besuchte
Freibadeanstalt
befand,
die
mit
dem
Freibad
"
Neue
Mühle"
genügte,
dem
sommerlichen
Bedürfnis
der
Bevölkerung
nach
Abkühlung
Befriedigung
zu
gewähren.
Das
ist
nun
freilich
mit
dem
Wachstum
der
Stadt
und
ihrer
industriellen
Entwicklung
alles
anders
geworden;
infolge
Verschmutzung
der
Hase
durch
Abwässer
mußten
auf
polizeiliche
Anordnung
die
Hase-
Freibäder
geschlossen
werden;
neue
moderne
Badeeinrichtungen
sind
erstanden,
die
frühere
Durchsichtigkeit
der
Hase
ist
dahin,
dunkle,
übeldünstende
Fluten
streichen
zwischen
den
Ufern
und
haben
nicht
nur
den
früheren
Fischreichtum
des
Wassers
vernichtet,
sondern
auch
die
Pflanzenwelt,
ebenso
das
gefiederte
Leben
auf
der
Hase
unmöglich
gemacht.
Kaum,
daß
man
noch
eine
Ente
sieht,
ganz
zu
schweigen
von
den
Schwänen,
die
ehedem
zwischen
Neue
Mühle
und
Pernickelmühle
auf
dem
Wasserspiegel
schwammen,
sich
der
besonderen
Pflege
erfreuend,
die
ihnen
der
Verschönerungsverein
und
der
inzwischen
verstorbene
Korbmacher
Brand
angedeihen
ließen.
Die
Hase
sieht
eben
in
neuerer
Zeit
abscheulich
aus,
und
ihre
gesundheitsgefährdenden
Ausdünstungen
haben
mit
vollem
Recht
die
Frage
aufwerfen
lassen,
was
zu
geschehen
habe,
um
dem
unhaltbaren
Zustand
ein
Ende
zu
machen.
Es
leuchtet
ein,
daß
es
in
der
jetzigen
hochsommerlichen
Zeit
nicht
angängig
ist,
an
eine
Reinigung
heranzutreten
und
durch
Aufrührung
der
Schlammschicht
die
Ausdünstungen
für
die
Nachbarschaft
völlig
unerträglich
zu
machen.
Aber
ebenso
unerbittlich
erhebt
sich
die
Forderung,
daß
eine
gründliche
Reinigung
platzgreifen
muß,
sobald
sie
sich
irgendwie
durchführen
läßt,
zumal
eine
gehörige
Entschlammung
und
Entkrautung,
die
sich
doch
sonst
alle
paar
Jahre
wiederholte,
seit
Vorkriegszeiten
nicht
mehr
stattgefunden
hat.
Weiter
ist
davon
die
Rede
gewesen,
daß
eine
verstärkte
Klärung
der
nach
der
Hase
abfließenden
Schmutzwässer
unterhalb
der
Stadt
erfolgen
solle.
Dem
Vorhaben
muß
man
zustimmen,
soweit
es
sich
um
die
aus
dem
städtischen
Kanalsystem
abströmenden
Wasser
handelt;
es
würde
aber
eine
völlig
ungenügende
Maßnahme
bedeuten,
wenn
nicht
gleichzeitig
oberhalb
der
Stadt,
also
etwa
zwischen
Hauptbahnhof
und
Neue
Mühle
oder
noch
weiter
draußen
Einrichtungen
getroffen
werden,
die
eine
Weiterführung
der
aus
den
industriellen
Anlagen
in
die
Hase
gelangenden
Senkstoffe
zur
Unmöglichkeit
machen.
Darauf
kommt
es
u.
a.
vor
allem
an,
wenn
man
das
Übel
an
der
Wurzel
treffen
will.
Die
praktische
Durchführung
mag
den
Technikern
überlassen
bleiben
daß
sie
aber
durch
entsprechende
Einbauten
in
das
Flußbett,
und
zwar
ohne
allzu
erhebliche
Kosten,
möglich
ist,
wird
uns
aus
Fachverständigenkreisen
ausdrücklich
versichert.
Ist
dem
so,
dann
darf
mit
der
Lösung
der
Aufgabe
aus
gesundheitlichen
Gründen
nicht
länger
gezögert
werden,
zumal
die
Befürchtung
besteht,
daß
die
unhaltbaren
Verhältnisse
sich
nicht
mildern,
sondern
mit
dem
Wachstum
der
Stadt
und
der
industriellen
Entwicklung
nur
noch
verschlimmern
werden.
Darüber
sind
sich
die
zuständigen
Stellen
wohl
einig,
daß
die
Dinge,
wie
sie
gegenwärtig
liegen,
unter
keinen
Umständen
bleiben
können.
Vielfach
erhebt
sich
in
der
Bürgerschaft
auch
die
Forderung
nach
Schaffung
einer
Wasserpolizei,
der
speziell
die
Beachtung
der
sanitären
Verhältnisse,
soweit
sie
mit
der
Hase
in
Zusammenhang
stehen,
zuzuweisen
wäre.
Der
Gedanke
begegnet
vielleicht
-
nach
der
Polizei
ruft
man
nicht
gern
-
in
der
Öffentlichkeit
keiner
allzu
sympathischen
Aufnahme;
und
doch
ist
er
der
Erwägung
wert,
denn
schließlich
ist
Ordnung
und
Sauberkeit
in
dem
die
Stadt
durchziehenden
Gewässer
ebensosehr
von
nöten,
wie
im
Straßennetz.
Die
Kostenfrage
soll
hier
vorläufig
nicht
weiter
angeschnitten
werden;
daß
aber
sämtliche
an
der
Haseverschutzung
beteiligten
Faktoren
in
angemessener
Weise
zur
Finanzierung
der
Reinigungsmaßnahmen
herangezogen
werden,
erscheint
uns
als
Gebot
der
Selbstverständlichkeit.