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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Sisyphos gegen Herkules
Zwischenüberschrift:
Dem giftige Riesen-Bärenklau ist kaum beizukommen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Dem Namensgeber der Herkules-Staude werden in der griechischen Mythologie überirdische Kräfte zugesprochen. Große Kräfte hat auch die Staude: Wo sie einmal wächst, ist ihr kaum beizukommen. Doch im Gegensatz zum griechischen Halbgott ist die auch Riesen-Bärenklau genannte Pflanze auf Erden nicht sehr beliebt.

Und das hat seinen Grund. Wer die Giftpflanze mit bloßer Haut berührt, bekommt unter Einfluss von Sonnenlicht Reizungen und Ausschläge, die sich zu schmerzhaften Entzündungen entwickeln können. Zudem besteht die Gefahr von Schockzuständen. Bei der Entfernung des bis zu 3, 5 Meter hohen Doldenblütlers muss deshalb Schutzkleidung getragen werden.

Aus dem Kaukasus stammend, ist der Riesen-Bärenklau durch den Menschen nach Europa gelangt. Üblicherweise breiten sich die Samen von ihrer Mutterpflanze mit dem Wind oder über das Wasser aus: Bis zu drei Tage sind sie schwimmfähig. Auf diese Weise gelingt es der Herkules-Staude sehr schnell, große Räume zu besiedeln.

Sie zu entfernen ist schwierig. " Das gleicht wie beim Löwenzahn einer Sisyphosarbeit", weiß Thomas Maag, Mitarbeiter im Fachdienst Grünflächen. Beseitigt wird nicht jede Pflanze, die auf dem Stadtgebiet wächst. " Nur an Wegen und an Kinderspielplätzen entfernen wir die Staude", so Maag. Das gehe natürlich nicht auf Naturschutzflächen. Während sich die Mitarbeiter des Grünflächenamtes an Wegen damit begnügen, die Staude herunterzuschneiden, werde der Riesen-Bärenklau auf Spielplätzen sogar ausgegraben, um ein Nachtreiben der Wurzeln zu verhindern.

Ob Neuzugang oder alteingesessen: " Jede Pflanze hat ihre Berechtigung", findet Thomas Maag und fügt hinzu: " Man muss halt lernen, damit umzugehen". Um Kindern diesen Umgang beizubringen und ihnen die gefährliche Pflanze zu zeigen, sei einmal eine Staude auf einem Spielplatz stehen gelassen und mit einem entsprechenden Hinweis versehen worden. Auf Initiative der Eltern wurde sie dann entfernt.

Thomas Maag weiß: " Klinisch rein kriegen wir das hier nicht mehr." Selbst wenn es gelingt, alle Pflanzen samt Wurzeln zu entfernen, bleiben doch ihre Samen. Und die sind im Boden über mehrere Jahre keimfähig. Um fremde Arten, die in Osnabrück und Umgebung heimisch geworden sind, dreht sich ab 10. September auch eine Ausstellung im Museum am Schölerberg.
Autor:
Marie-Luise Braun


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