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1.
Erscheinungsdatum:
22.02.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Was
vor
100
Jahren
in
Osnabrück
los
war:
MIt
Erklärung
zur
Namensgebung
von
Osnaburgh
Islan,
einer
Insel
im
olynesischem
Archipel.
Überschrift:
Eiseskälte im Theater: Begeisterung konnte Ofenwärme nicht ersetzen
Zwischenüberschrift:
Februar 1901: Schöffengericht fällte wichtiges Urteil zur Polizeistunde
Artikel:
Originaltext:
Eiseskälte
im
Theater:
Begeisterung
konnte
Ofenwärme
nicht
ersetzen
Februar
1901:
Schöffengericht
fällte
wichtiges
Urteil
zur
Polizeistunde
Das
erste
Thema,
mit
dem
die
Leserinnen
und
Leser
der
Osnabrücker
Zeitung
im
Februar
1901
begrüßt
wurden,
gab
Rätsel
auf.
Von
der
"
Insel
Osnabrück"
handelte
der
Artikel.
Hochwasser
gab
es
in
diesen
Wochen
zwar
reichlich,
aber
nicht
in
Osnabrück
weiter
nördlich
standen
die
Wiesen
unter
Wasser,
und
im
Emsland
meldeten
die
Bauern
"
Land
unter"
.
Nicht
Überschwemmung
der
Hase
war
jedoch
gemeint,
sondern
eine
Nachricht
der
Royal
Geographie
Society
aus
London.
In
einem
Schreiben
teilte
man
von
dort
dem
Magistrat
mit,
dass
sich
in
einem
polynesischen
Archipel
eine
kleine
Insel
namens
Murukoa
befand,
die
neben
ihrer
einheimische
Bezeichnung
auch
"
Osnaburgh
Island!
"
hieß.
Die
ungewöhnliche
Namensgebung
ging
auf
den
britischen
Seefahrer
Kapitän
Samuel
Wallis
zurück,
der
das
Inselchen
am
18.
Juni
1767
entdeckt
hatte.
Seinem
König
widmete
Wallis
die
Koralleninsel,
das
war
damals
Georg
III
aus
dem
Hause
Hannover.
Zu
Ehren
des
zweiten
Sohnes
seiner
Majestät
wurde
das
Eiland
benannt.
Prinz
Friedrich
von
Yorck
war
bereits
im
zarten
Alter
von
6
Monaten
zum
Bischof
von
Osnabrück
gewählt
worden,
und
nun
hieß
die
ferne
Insel
nach
dem
Bistum
des
Prinzen.
"
Osnaburgh
Island"
war
dicht
mit
Palmen
bestanden
und
hatte
1901
etwa
100
Einwohner.
Das
mag
sich
gut
gelesen
haben,
denn
hier
in
Deutschland
herrschte
im
Februar
noch
ein
ungewöhnlich
harter
Winter,
der
europaweit
große
Schäden
angerichtet
hatte.
Italien
und
Spanien
beklagten
anhaltenden
Dauerfrost
und
die
stärksten
Schneestürme
seit
Jahrzehnten,
in
der
Schweiz
war
der
Vierwaldstätter
See
zugefroren,
und
auch
große
Teile
des
Bodensees
waren
mit
Eis
bedeckt,
die
Schifffahrt
kam
zum
Erliegen.
Trotz
der
Kälte
besuchten
die
Osnabrücker
ihr
Theater
und
wieder
einmal
erhielt
eine
Tournee-
Schauspielerin
nach
zwei
ausverkauften
Theaterabenden
donnernden
Applaus.
Ganz
begeistert
beklatschte
das
Osnabrücker
Publikum
die
Künstlerin.
"
Rügen
aber
wollen
wir"
,
schrieb
der
fröstelnde
Kritiker,
"
dass
das
Theater
an
beiden
Abenden
nicht
geheizt
war
und
auch
die
Begeisterung
der
Zuschauer
nicht
ausreichte,
die
Ofenwärme
zu
ersetzen."
Gemessen
wurden
10
Minusgrade.
Mitten
in
einer
Frostnacht
brannte
das
Haus
Holtstraße
18
a
völlig
nieder.
Der
Fachwerkbau
wurde
von
drei
Familien
bewohnt,
die
nun
keine
Bleibe
mehr
hatten.
Zwei
Familien
waren
versichert,
eine
verlor,
ohne
Versicherung,
all
ihr
Hab
und
Gut.
Im
Nachbargebäude
lebte
der
beliebte
Bildhauer
Lukas
Memken.
Seine
Werkstatt
blieb
aber
glücklicherweise
vom
Feuer
verschont.
Das
Schöffengericht
in
Osnabrück
fällte
im
Februar
1901
eine
wichtige
Entscheidung,
die
besonders
für
Gastwirte
und
Saalbesitzer
zukunftsweisend
werden
sollte.
Gastwirt
Eggert
vom
Bürgerhaus
hatte
einer
Hochzeitsgesellschaft
den
Tanz
über
Mitternacht
hinaus
erlaubt
und
war
mit
einem
Bußgeld
belegt
worden,
denn
er
verstieß
gegen
die
Sonntagsruhe:
"
Entheiligung
des
Sonntags"
stand
in
der
Anklageschrift.
Nun
entschied
das
Gericht,
dass
"
Tanzvergnügen
jeder
Art"
auch
über
24
Uhr
hinaus
stattfinden
durften,
nur
nicht
zu
den
Gottesdienstzeiten.
Mit
diesem
Urteil
wurde
für
Osnabrück
die
alte
"
Hannoversche
Sabbathordnung"
geändert
und
-
den
Wünschen
der
Kunden
angepasst.
Lüneburg
und
Wilhelmshaven
zogen
sofort
nach.
In
greifbare
Nähe
rückte
in
diesem
Monat
auch
ein
Projekt,
das
die
Region
Osnabrück
nachhaltig
verändern
sollte.
"
Gebaut
wird
er
doch"
,
hatte
Minister
von
Thielen
1899
im
preußischen
Landtag
gesagt,
als
die
so
genannte
"
Mittelland-
canalvorlage"
mit
235
zu
147
Stimmen
abgelehnt
worden
war.
Nun
standen
erneut
fünf
Sitzungstage
auf
dem
Plan,
in
denen
über
den
geplanten
Kanal
diskustiert
werden
sollte.
Finanzminister
Miquel
hielt
eine
überzeugende
Rede
für
den
Bau
und
widerlegte
vor
allem
die
Bedenken
der
konservativen
Opposition
zur
Finanzierung
des
Projektes.
Als
"
störende
und
unangreifbare
Insel"
zwischen
den
Wohnstraßen
der
vorderen
Wüste
und
der
Innenstadt
wurde
der
hermetisch
abgeriegelte
Bereich
des
Schlossgeländes
empfunden,
der
inmitten
eines
aufstrebenden
Stadtteils
lag
und
von
niemandem
durchquert
werden
durfte.
Schloss
und
Schlosspark
in
Osnabrück
gehörten
dem
"
Kron-
fideikomißfonds"
,
und
erstmals
kam
es
vor
100
Jahren
zu
Verhandlungen
über
diese
Liegenschaften.
Weder
der
Domänenfiskus,
noch
das
Militär
und
ebenso
wenig
die
Stadt
Osnabrück
hatten
sich
bisher
bereitgefunden,
den
kostspieligen
Besitz
zu
übernehmen,
nun
hoffte
man
auf
private
Investoren
und
"
auswärtige
Interessenten"
,
die
eine
städtebauliche
Veränderung
ermöglichen
sollten.
Am
Monatsende
wurde
der
Plan
bekannt,
in
Haste
einen
Ableger
des
Ursulinenklosters
zu
gründen,
denn
das
Mutterhaus
ließ
sich
nicht
mehr
erweitern.
Das
neue
Kloster
wurde
zusammen
mit
einem
Pensionat
im
Nettetal
geplant.
Autor:
Christiana Keller