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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Dänisches Löffelkraut -dem Winterdienst sei Dank
Zwischenüberschrift:
Neubürger in der Natur - Problem oder Bereicherung?
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Neubürger in der Tier- und Pflanzenwelt - Problem oder ökologische Bereicherung?" Über dieses Thema referiert Dr. Bernd Tenbergen vom Westfälischen Museum für Naturkunde in Münster am Donnerstag, 10. November, 18.30 Uhr, im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück, An der Bornau 2. Vorab findet um 18 Uhr eine kurze Führung durch die Ausstellung " FasziNatur- Natur entdecken" statt.

Neubürger in der Tier- und Pflanzenwelt: Wer oder was ist eigentlich ein solcher Neubürger?

Tenbergen: Als Neubürger werden Tiere und Pflanzen bezeichnet, die seit 1492, dem Jahr als Columbus Amerika entdeckte, zu uns nach Europa gelangt sind und hier neue und eigenständige Lebensgemeinschaften aufgebaut haben. Die Menschen haben bei dieser Ausbreitung direkt oder indirekt mitgeholfen.

Sicherlich gibt es viele Pflanzen oder Tiere, die uns bekannt sind, aber zu den so genannten Neubürgern gehören. Können Sie uns ein Beispiel nennen?

Tenbergen: Zu den vielen den Osnabrückern bekannten Neozoen, wie diese gebietsfremden Tierarten auch genannt werden, gehören neben Bisam und Waschbär auch der Kartoffelkäfer oder die Reblaus. Bei den Pflanzen, die auch als Neophyten bezeichnet werden, gehören beispielsweise die Kanadische Goldrute, der Japanische Knöterich oder das Franzosenkraut, das nicht, wie der Name vermuten lässt aus Frankreich, sondern aus Mittelamerika stammt.

Auf welchem Wege sind denn diese Arten zu uns gekommen?

Tenbergen: Viele sind durch die zunehmende Mobilität der Menschen, die Intensivierung internationaler Verkehrsverbindungen oder die Änderung der Landnutzungsformen zu uns gekommen. Auch das Interesse an exotischen Tieren und Pflanzen hat diesen Prozess unterstützt.

Stellen diese Arten eine Gefahr für uns oder den Lebensraum, in dem sie vorkommen, dar?

Tenbergen: Die überwiegende Mehrzahl der Neubürger stellt derzeit keine allzu große Gefahr für uns und die Natur dar. Viele Arten haben sich in so genannten ökologischen Nischen etabliert und bereichern insbesondere die menschlichen Siedlungsbereiche. Manche Arten wie der Riesenbärenklau, der aus dem Kaukasus stammt und ursprünglich als begehrte Gartenpflanze zu uns kam, stellt mancherorts aufgrund seiner starken Ausbreitung und giftigen Wirkung eine Gefahr dar. Aber auch Kartoffelkäfer und Reblaus haben in der Vergangenheit in Deutschland große Schäden angerichtet.

Gibt es ein Beispiel für einen sich aktuell ausbreitenden Neubürger?

Tenbergen: Ein besonders interessantes Beispiel für einen pflanzlichen Neubürger stellt das völlig harmlose Dänische Löffelkraut dar. Es breitet sich seit einigen Jahren von Norden kommend auf den mit Auftausalzen angereicherten Mittelstreifen der Autobahnen aus. Inzwischen ist das Löffelkraut sogar auf die Bundesstraßen abgebogen. Im März blüht es, ursprünglich nur an der Küste vorkommend, flächendeckend weiß.
Autor:
Kerstin Schulte


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