User Online: 1 |
Timeout: 10:53Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
23.02.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
mit
Bildern
über
den
Hakenhof.
Überschrift:
Hakenhof: Erst Adelshof und später Armenhaus
Das Schloss in der "Wüste"
Zwischenüberschrift:
Dieses Gebäude gehört zur Neustadt:
Landadel zog es im Winter vor, das Stadtleben zu genießen
Artikel:
Originaltext:
Zur
Sache
Das
Schloss
in
der
"
Wüste"
Ernst-
August
I.
von
Braunschweig-
Lüneburg,
der
1662
als
neuer
Fürstbischof
in
Osnabrück
einzog,
plante
aus
Platzmangel,
Sicnerheits-
und
Repräsentationsgründen
den
Umzug
von
seiner
Residenz
Iburg
in
die
Hasestadt.
Dort
visierte
seine
Kanzlei
für
einen
Schlossneubau
zuerst
das
Areal
des
Augustinerklosters
am
Neumarkt
an,
was
aber
am
Widerstand
der
Stadt
scheiterte.
Da
bot
sich
das
locker
bebaute
Gebiet
in
der
westlichen
Neustadt
an,
am
Rande
der
damaligen
sumpfigen
"
Wüste"
.
Hier
kauften
die
fürstbischöflichen
Beamten
am
Neuen
Graben,
der
damals
als
Befestigungsrest
der
Altstadt
noch
vorhanden
war,
das
Grundstück
des
Adelshofes
der
Familie
von
Beesten,
Erbherren
zu
Overkamp.
Um
für
das
Schlossgelände
ein
zusammenhängendes
Bauland
bis
zur
Stadtmauer
im
Westen
zu
haben,
wurden
bis
zum
Baubeginn
1669
noch
weitere
Grundstücke
an
der
damaligen
Ritterstraße
(heute
Seminarstraße)
und
Kampstraße
angekauft,
darunter
"
der
Hof
mit
Landereien
und
zwei
Häuser
mit
Gärten
[...]
der
adeligen
Geschwister
von
Glane"
.
Auf
dem
eingeebneten
Grund
entstanden
Teile
des
Schlossgartens.
Osnabrück
war
im
Gegensatz
zu
anderen
Städten
im
alten
Westfalen
nie
eine
Patrizierstadt
und
durch
die
Ackerbürger
eher
ländlich
geprägt.
Es
finden
sich
aber
noch
heute
vor
allem
in
der
Neustadt
Spuren
alter
Adelssitze.
Ein
anschauliches
Bild
eines
mittelalterlichen
Adelshofes
in
Osnabrück
bietet
der
Hakenhof
an
der
Ecke
Kommenderiestraße
/
Süsterstralse.
Im
Innern
ein
Szenelokal
mit
südlichem
Flair,
und
doch
eines
der
ältesten
Häuser
der
Stadt
mit
seinem
markanten
hohen
Giebel
im
authentischen
Aussehen.
Das
Gebäude
musste
nicht
-
wie
andere
Adelshöfe
-
das
Schicksal
der
Bombenvernichtung
kurz
vor
dem
Ende
des
2.
Weltkrieges
teilen.
In
den
frühen
Jahren
nach
der
Stadtgründung
bestand
n
die
Bevölkerung
aus
freien
Bürgern
mit
und
ohne
Grundbesitz
und
abhängigen
Ministerialen
("
Dienstmannen"
).
Letztere
standen
in
Osnabrück
weniger
in
den
Diensten
weltlicher
Herren
als
hauptsächlich
in
höheren
Diensten
kirchlicher
Institutionen
des
Bischofs
mit
seinem
Domkapitel
und
der
Stiftskirche
St.
Johann.
Die
Abhängigkeit
der
Ministerialen
im
Mittelalter
war
komfortabel
ausgepolstert,
da
die
Stellung
ihrer
Herren
auch
ihren
Rang
innerhalb
der
ständischen
Gliederung
erhöhte.
Ihre
Aufgaben
reichten
von
der
Verwaltung
des
Besitzes
bis
zum
Kriegsdienst
im
Gefolge
des
hiesigen
Bischofs.
Mildern
wirtschaftlichen
Aufschwung
nahmen
auch
die
Verwaltungsaufgaben
zu,
die
Ministerialen
drängte
es
in
den
Adelsstand
mit
eigener
Hofhaltung.
Im
14.
Jahrhundert
zog
es
auch
den
ritterlichen
Landadel
in
die
Stadt.
Ihm
wurde
es
auf
den
befestigten
Gütern
zu
eng.
Man
wollte
vor
allem
im
Winter
das
kurzweilige
Stadtleben
genießen
und
seinen
Wohlstand
zeigen.
Diese
Adelshöfe
hatten
einen
hohen
Platzbedarf,
da
man
Selbstversorger
mit
Naturalien
war.
(Zwar
gab
es
Adelssitze
mit
besonderen
Privilegien
in
der
ganzen
Altstadt,
die
garten-
und
wiesenreiche
Neustadt
im
Bereich
Süsterstraße,
Goldstraße
und
Kommenderiestraße
bot
aber
bessere
Platzverhältnisse.
AIlein
an
der
Süsterstraße
fanden
sich
so
klangvolle
Familiennamen
derer
von
Varendorf
zu
Sutthausen,
von
Meppen
und
von
Moltke.
Auch
das
später
erbaute
fürstbischöfliche
Schloss
wurde
auf
dem
Grund
alter
Adelshöfe
errichtet,
die
sich
damals
bis
zum
Martinstor
ausdehnten.
Namensgeber
des
Hakenhofs
in
direkter
Nachbarschaft
zur
St.-
Georgs-
Kommende
der
Ritter
des
Deutschen
Ordens
war
die
Familie
zu
Hake
von
Scheventorf,
nach
der
auch
die
Hakenstraße
benannt
"
wurde.
Alte
Dokumente
sagen
aus,
dass
die
Familie
1476
den
Hof
samt
Brauhaus
und
Stallungen
veräußerte.
Der
Käufer,
ein
Kanonikus
zu
St.
Johann,
bestimmte
ihn
in
seinem
Testament
zum
Armenhaus
für
zwölf
mittellose
Frauen
und
stattete
ihn
für
sein
Seelenheil
finanziell
großzügig
aus.
Bildunterschriften:
WERTVOLLES
BAUDENKMAL
mit
wechselvoller
Geschichte:
der
Hakenhof
an
der
Ecke
Kommenderiestraße
/
Süsterstraße.
Fotos:
Klaus
Lindemann
Innenstadt
DIESER
NIEDRIGE
SEITENEINGANG
mit
gotischem
Spitzbogen
zeigt,
wie
kleinwüchsig
die
Menschen
im
Mittelalter
waren.
Autor:
Ullrich Schärf, uls