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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Sein Pech ist, dass er Fische frisst
Zwischenüberschrift:
Der Kormoran: Ein hervorragender Unterwasserjäger - verfolgt und getötet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bildunterschrift: ENTSPANNTES SONNENBAD: Weil der Kormoran seine Flügel nicht einfetten kann, muss er sie nach dem Tauchgang wie Wäsche im Wind trocknen lassen. Foto: Bernhard Volmer

Auf dem Osnabrücker Stichkanal bis weit in das Hafengebiet hinein kann man häufig schwimmende, dunkle Vögel beobachten, die sehr tief im Wasser liegen. Manchmal ragen nur die Köpfe mit dem schlanken, schwarzen Hals aus dem Wasser hervor. Dann wirken sie wie Wasserschlangen. Es sind Kormorane, hervorragende Taucher und Fischfresser. Sie müssen so tief im Wasser liegen, sonst hätten die Unterwasserjäger keine Chance, Fische zu erbeuten.
Sind sie nicht auf dem Wasser, dann ruhen die Vögel auf einem kahlen Baum oder dicken Ast der angrenzenden Pappeln und Weiden, oft stehen sie aufrecht mit ausgebreiteten Flügeln, um wieder trocken zu werden. Die Vögel besitzen nämlich keine Bürzeldrüse wie etwa Enten oder Gänse und können deshalb nicht mit diesem Sekret ihr Gefieder " einfetten", um vor Feuchtigkeit zu schützen.
Weit über 100 Vögel lassen sich am Dümmer und den Ahlhorner Fischteichen beobachten.

Armer Kormoran, sein Pech ist es, Fische zu fressen. Er kann leider nicht auf den Wochenmarkt oder in den Supermarkt gehen, um frische Fische zu kaufen.
Kormorane brüten nicht im gewässerarmen Osnabrück. Sie erscheinen aber einzeln oder in geringer Zahl an den größeren Gewässern wie Atter- und Rubbenbruchsee sowie an den Eversburger Klärteichen und dem Stichkanal. Die nächstgelegene Brutkolonie findet sich am Alfsee. Größere Trupps bis weit über 100 Vögel lassen sich am Dümmer und den Ahlhorner Fischteichen beobachten.
Armer Kormoran, sein Pech ist es, Fische zu fressen. Er kann leider nicht auf den Wochenmarkt oder in den Supermarkt gehen, um frische Fische zu kaufen. Er muss seine Nahrung selbst erjagen und begibt sich damit in lebensbedrohende Konkurrenz zum Menschen. Deshalb haben ihn die Menschen in Mitteleuropa bis weit in die 50er Jahre gnadenlos - fast bis zur Ausrottung - verfolgt. Natur-Schützer bewirkten, dass er sich wieder prächtig erholen konnte, mit dem Resultat, dass er heutzutage wieder verfolgt und getötet wird.

Grundsätzlich gilt der Abschuss der schwarzen Gesellen in bestimmten Kreisen als Lösung des Problems. Dabei wird fast immer das Symptom bekämpft, nicht die Ursache. Der Fischjäger profitiert vom Fischreichtum vieler Gewässer: Was soll er denn sonst bevorzugt fressen außer Fischen, die er an vielen Gewässern der Teichwirtschaft quasi auf dem Tablett serviert bekommt? Nach einer aktuellen englischen Studie macht es keinen Unterschied, ob die Vögel abgeschossen oder mit Schüssen vertrieben werden. Blutiges Verjagen (häufig mit " Regulieren" verwechselt) scheint also nichts zu bringen. hen sie aufrecht mit ausgebreiteten Flügeln, um wieder trocken zu werden. Die Vögel besitzen nämlich keine Bürzeldrüse wie etwa Enten oder Gänse und können deshalb nicht mit diesem Sekret ihr Gefieder " einfetten", um es vor Feuchtigkeit zu schützen. Nach den Tauchgängen müssen die Kormorane ihr durchfeuchtetes Gefieder im Wind wieder trocknen, so wie es früher die Hausfrauen mit Ihrer Wäsche taten.

Autor:
Gerhard Kooiker


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