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1.
Erscheinungsdatum:
21.01.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
die
Abwägung
der
Parteien,
einen
Ortsrat
oder
anderes
zu
finanzieren.
Überschrift:
Lieber eine Turnhalle als einen Ortsrat
Zwischenüberschrift:
Hellern: Rotgrüne Mehrheit spricht sich für Beibehaltung aus - CDU und FDP enthalten sich
Artikel:
Originaltext:
Die
Zukunft
der
Osnabrücker
Ortsräte
hängt
an
einem
seiden
Faden.
Am
Mittwochabend
haben
ihre
Befürworter
einen
weiteren
Rückschlag
erlitten:
Im
Ortsrat
Hellern
wurde
die
Verwaltungsvorlage,
die
die
Streichung
der
Stadtteilparlamente
vorschlagt,
zwar
ohne
Gegenstimmen
zurückgewiesen,
doch
die
Vertreter
von
CDU
und
FDP
enthielten
sich.
Ein
empörtes
Raunen
ging
durch
den
Zuschauerbereich
im
Stadtteiltreff
"
Alte
Kasse"
,
als
Franz-
Gerhard
Schmilz
die
Stimmenthaltung
der
sechs
Ortsratsmitglieder
ankündigte.
"
Frechheit"
,
flüsterte
einer,
ein
anderer
murmelte
sogar
den
Slogan
der
DDR-
Bürgerrechtsbewegung:
"
Wir
sind
das
Volk"
.
Die
Ortsräte
seien
1973
gegründet
worden,
erinnerte
Schmilz,
um
den
damals
nach
Osnabrück
eingemeindeten
Ortschaften
den
Integrationsprozess
zu
erleichtern.
An
eine
flächendeckende
Einführung
in
allen
Stadtteilen
habe
damals
niemand
gedacht.
Natürlich
sei
es
wünschenswert,
wenn
sich
ein
gewachsener
Ort
wie
Hellern
weiterhin
über
einen
Ortsrat
Gehör
verschaffen
könne,
aber
"
nüchtern
betrachtet
gibt
es
viele
Punkte,
die
für
eine
Abschaffung
sprechen"
.
Mehr
als
1,
4
Millionen
Euro
würde
eine
flächendeckende
Einführung
von
Ortsräten
laut
Verwaltungsvorlage
in
fünf
Jahren
kosten.
"
So
viel
wie
eine
Turnhalle"
,
erinnerte
Helmut
Wessling
(CDU)
im
Hinblick
auf
die
unsichere
Finanzierung
des
in
Hellern
geplanten
Neubaus.
Sein
Parteifreund
Dr.
Clemens
Dießel
machte
daraufhin
kein
Hehl
daraus,
wofür
er
sich
entscheiden
werde,
falls
er
vor
die
Wahl
gestellt
würde:
"
Lieber
eine
Turnhalle
für
die
Jugend
als
den
Ortsrat."
Wolfgang
Osterfeld
(SPD)
erinnerte
dementgegen
an
die
zahlreichen
Leserbriefe,
die
in
den
vergangenen
Monaten
in
unserer
Zeltung
zu
lesen
waren,
und
in
denen
sich
Bürger
für
den
Erhalt
der
Stadtteilparlamente
stark
gemacht
hatten.
"
Wir
haben
gute,
demokratische
Arbeit
geleistet"
,
unterstrich
er.
Die
Ortsräte
seien
der
Verwaltungsspitze
offenbar
zu
unbequem,
mutmaßte
Osterfeld.
Dabei
verwies
er
auf
die
von
Oberbürgermeister
Hans-
jürgen
Fip
unterzeichnete
Vorlage.
Dort
heißt
es
im
Hinblick
auf
eine
flächendeckende
Einführung
von
Ortsräten
unter
anderem:
"
Auch
befürchtet
die
Verwaltung,
dass
komplexe
und
vielschichtige
Entscheidungsprozesse,
insbesondere
im
Bereich
der
Stadtentwicklung
und
im
Planungsbereich,
schwieriger
und
in
erheblichem
Umfang
zeitaufwändiger
und
damit
auch
teurer
und
ineffizienter
werden
können."
In
den
kommenden
Wochen
sollen
auch
die
übrigen
sechs
Ortsräte
zu
der
Verwaltungsvorlage
"
Abschaffung
der
Ortsräte"
Stellung
nehmen.
Die
Entscheidung
wird
dann
voraussichtlich
am
15.
März
im
Stadtrat
fallen.
Würde
die
Verwaltungsvorlage
dort
angenommen,
gäbe
es
mit
Beginn
der
neuen
Ratsperiode
am
1.
November
2006
in
ganz
Osnabrück
keine
Ortsräte
mehr.
Kommentar:
Ortsräte
abschaffen?
Demokratie
ist
nicht
einfach
Von
Arne
Köhler
Das
Abstimmungsverhalten
von
CDU
und
FDP
in
Hellern
hat
das
Aus
für
die
Ortsräte
einen
großen
Schritt
näher
gebracht.
Fast
30000
Euro
kann
die
Stadt
so
jährlich
einsparen.
Das
ist
viel
Geld.
Doch
hintervorgehaltener
Hand
bestätigen
Ratspolitiker
aller
Fraktionen,
dass
es
in
Politik
und
Verwaltung
noch
ein
weiteres
Motiv
gibt,
um
die
Abschaffung
zu
betreiben.
Denn
gerade
den
Helleranern
muss
es
noch
in
den
Ohren
klingen,
wie
ihnen
ein
entnervter
Oberbürgermeister
kürzlich
in
öffentlicher
Sitzung
Kirch-
turm-
Mentalität
vorwarf.
Als
wollte
sie
noch
einen
Beweis
dafür
nachliefern,
verweigerte
die
rotgrüne
Ortsratsmehrheit
jetzt
auch
der
planerisch
ansprechenden
Neubausiedlung
am
Tulpenpfad
die
Zustimmung.
Ganz
so,
als
ginge
es
den
Stadtteil
Hellern
nichts
an,
dass
junge
Familien
in
Osnabrück
keine
Grundstücke
mehr
finden
und
in
den
Landkreis
abwandern.
Doch
sind
die
Ortsräte
verzichtbar,
nur
weil
es
einigen
ihrer
Entscheidungen
an
Weitblick
mangelt?
Ist
es
nicht
sogar
ihre
Aufgabe,
auch
die
höchst
subjektiven
Interessen
einzelner
Anlieger
zu
vertreten
und
damit
ein
bürgernaher
Klotz
am
Bein
der
Rathauspolitik
zu
sein?
Demokratie
ist
nicht
einfach.
Doch
gerade
in
den
Ortsräten
erlebt
sie
immer
wieder
Sternstunden.
Parteiübergreifende
Zusammenarbeit,
ein
zähes,
aber
faires
Ringen
um
tragfähige
Kompromisse
und
ein
freundliches
Miteinander
-
davon
könnte
sich
der
zerstrittene
Stadtrat
oft
genug
eine
Scheibe
abschneiden.
Die
Streichung
der
Ortsräte
wäre
zweifellos
ein
pragmatischer
Weg,
um
viele
Entscheidungen
zu
beschleunigen.
Aber
sie
wäre
auch
ein
herber
Verlust
für
die
politische
Kultur
in
Osnabrück.
Autor:
ack