04.07.1928

Osnabrücker Tageblatt/ OT

Über ein großes Fischsterben in der Hase wird berichtet. Zunächst einmal wurde vermutet, dass gar keine Fische mehr in der Hase existieren könnten. Nachdem nun morgens Schwärme von Weißfischen beobachtet wurden, trieben diese abends tot an der öligen Wasseroberfläche.

Großes Fischsterben in der Hase.

Am Dienstagvormittag hatten die Anwohner der Hase die Freude, außerordentlich große Schwärme von Weißfischen beobachten zu können, glaubte man doch, daß in der Hase sich keine Fische mehr halten könnten. Die Freude war groß, aber nur um die Enttäuschung am Nachmittag um so lebhafter werden zu lassen; denn die am Morgen noch munteren, nach Tausenden zählenden Fische trieben nachmittags leblos mit der Strömung zurück. Dem Auge boten sich erschütternde Anblicke, wenn die völlig ermatteten Fische noch mit letzter Kraft versuchten, in dem verseuchten, mit einer Ölschicht überzogenen Wasser sich das Leben zu erhalten. - Schon vor Jahren wurde viel darüber geschrieben, daß die Abwässer aus den Fabriken jedes Fischleben in der Hase töteten - bedauerlich auf jeden Fall!