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1
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1.
Erscheinungsdatum:
20.08.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
eine
Stunde
Busfahrerbegleitung
in
der
Stadt.
Überschrift:
Ohne die Durchsagen fehlt ihm was
Zwischenüberschrift:
Busfahrer Martin Tschöke erfüllt sich mit seinem Job einen Kindheitstraum
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
9.57
Uhr
Neumarkt,
Bussteig
A,
Wagen
160,
Linie
52
/
62.
"
Moin"
grüßt
Busfahrer
Martin
Tschöke
die
neuen
Fahrgäste.
Nicht
alle
grüßen
zurück.
Von
5.03
Uhr
bis
12.12
Uhr
dauert
heute
seine
Schicht.
Gerade
ist
er
aus
der
Dodesheide
gekommen
und
steuert
jetzt
die
Berningshöhe
an.
"
Nächste
Haltestelle
Universität
/
Stadthalle"
ertönt
es
aus
dem
Lautsprecher.
Nimmt
er
das
eigentlich
noch
wahr?
Martin
Tschöke
überlegt
kurz.
"
Doch,
zumindest
wenn
sie
ausfällt,
fehlt
mir
was."
Die
bekannte
Stimme
vom
Band
wird
seit
geraumer
Zeit
von
einer
anderen
ergänzt,
die
die
neuen
Haltestellen
spricht.
"
Achten
Sie
mal
darauf"
,
rät
der
Busfahrer:
"
Die
ist
etwas
sonorer,
ein
wenig
erotischer."
Wenig
später
die
Ansage,
und
Martin
Tschöke
stellt
fest:
"
Die
alte
Stimme
gefällt
mir
trotzdem
besser."
"
Hat
schon
jemand
gemeldet,
dass
an
der
Uhlhornstraße/
Magdalenenstraße
die
Ampel
ausgefallen
ist?
",
fragt
er
über
Funk.
Defekte
Ampeln
oder
kurzfristige
Verkehrsstörungen
werden
von
den
Busfahrern
sofort
an
die
Zentrale
weitergeleitet.
Die
fünfminütige
Pause
an
der
Endstation
Berningshöhe
wird
durch
die
Sperrung
der
Uhlandstraße
derzeit
auf
eine
Minute
reduziert.
Martin
Tschöke
geht
einmal
durch
den
Bus,
um
nachzuschauen,
ob
einer
der
Gäste
etwas
vergessen
hat.
"
Es
ist
unglaublich,
was
man
finden
kann"
,
erzählt
er.
Schirme
natürlich,
Handtaschen,
Einkäufe,
Handys,
Umweltabos
und
einmal
sogar
einen
Kinderwagen,
"
aber
ohne
Kind"
.
Wer
sich
nach
einem
Verlust
schnell
meldet,
kann
ebenso
schnell
das
Verlorene
wiederbekommen
-
vorausgesetzt,
der
Busfahrer
findet
es
oder
der
Finder
gibt
es
bei
ihm
ab.
Wie
zur
Bestätigung
kommt
per
Funk
eine
Nachfrage
an
den
Kollegen
auf
der
Linie
8,
ob
dort
ein
Umweltabo
gefunden
wurde.
Elf
Minuten
Pause
am
Neumarkt.
Zeit
für
einen
ausgiebigeren
Plausch.
Seit
acht
Jahren
fährt
der
gelernte
Kfz-
Mechaniker
mit
Schwerpunkt
Nutzfahrzeuge
für
die
Stadtwerke
Bus.
"
Damit
habe
ich
mir
einen
Kindheitstraum
erfüllt"
,
lacht
der
34-
Jährige.
Der
Voxtruper
Junge
besuchte
die
Thomas-
Morus-
Schule
und
durfte
einmal
quer
durch
die
Stadt.
Aber
auch
am
Nachmittag
war
er
mit
seiner
Netzkarte
ständig
unterwegs.
Inzwischen
sind
wir
auf
dem
Weg
in
die
Wüste.
An
der
Endstation
ist
es
10.57
Uhr.
Eigentlich
ist
die
Zeit
abgelaufen,
aber
jetzt
kommt
noch
die
spannende
Geschichte
von
der
jungen
Frau,
die
ihm
ins
Gesicht
geschlagen
hat,
weil
er
von
ihrem
Begleiter
den
(nicht
vorhandenen)
Fahrschein
sehen
wollte.
Mit
einem
Dritten
randalierte
das
angetrunkene
Pärchen
im
Bus
zwischen
anderen
Gästen.
Da
hat
Martin
Tschöke
die
Polizei
gerufen,
die
innerhalb
von
zwei
Minuten
da
war.
Denn,
so
erfuhr
er
anschließend
von
den
Beamten,
"
wenn
Taxi-
oder
Busfahrer
die
Polizei
rufen,
dann
ist
es
wirklich
ernst"
.
I
Am
Ziegenbrink
steigt
ein
kleines
Mädchen
mit
einer
noch
kleineren
Schwester
ein
und
möchte
eine
Kinderkarte
(die
jüngere
unter
sechs
Jahren
fährt
umsonst)
.
70
Cent
legt
die
Größere
auf
den
Zahlteller,
80
müssten
es
sein.
Eine
Dame,
die
am
Hauswörmannsweg
eingestiegen
ist,
kommt
nach
vorne
und
zückt
ihr
Portemonnaie.
"
Lassen
sie
mal
stecken"
,
sagt
Martin
Tschöke:
"
Ein
Kind
würd
ich
wegen
zehn
Cent
doch
nicht
stehen
lassen."
"
Provokante
Schwarzfahrer"
erkennt
er
nach
eigenen
Aussagen
sofort:
Hinten
einsteigen
und
in
Türnähe
sitzen.
Die
bittet
er
dann
nach
vorne
und
fragt
nach
dem
Fahrschein:
"
Meist
steigen
sie
kommentarlos
wieder
aus."
Wenn
Martin
Tschöke
als
Kontrolleur
eingesetzt
wird,
hört
er
immer
wieder
mehr
oder
weniger
fantasievolle
Ausreden,
warum
jemand
keinen
Fahrschein
hat.
Vergessen,
"
meine
Frau
hat
mich
verlassen
und
das
Abo
mitgenommen"
,
oder
der
Aussiedler,
der
nach
einem
Jahr
in
Deutschland
angeblich
nicht
wusste,
dass
Busfahren
hier
Geld
kostet.
Bildunterschrift:
MARTIN
TSCHÖKE
begrüßt
seine
Fahrgäste
mit
"
Moin"
und
freut
sich,
wenn
sie
zurückgrüßen.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Ulrike Schmidt