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1.
Erscheinungsdatum:
14.10.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Kurze
Geschichte
der
Theater
in
Osnabrück.
Überschrift:
Das erste Theater der Stadt war ein alter Pferdestal
Zwischenüberschrift:
An der Großen Gildewart begann es
Artikel:
Originaltext:
Innenstadt
"
Das
Dach
war
anfangs
so
schlecht,
dass
die
Schauspieler
sich
oft
nass
regnen
lassen
mussten,
während
sich
die
Zuschauer
mit
Regenschirmen
schützten"
,
schrieb
zu
Beginn
des
19.
Jahrhunderts
ein
Osnabrücker
Theaterbesucher.
Gemeint
war
der
Vorgänger
des
stolzen
Jugendstiltheaters
am
Domhof,
das
Alt-
Osnabrücker
"
Theater
an
der
Gildewart"
.
Als
es
am
13.
April
1819
eröffnet
wurde,
hatte
das
Theaterleben
in
Osnabrück
bereits
eine
abenteuerliche
Geschichte
hinter
sich.
Die
Pionierzeit
des
Osnabrücker
Theaters
hat
mit
Pferdegeruch
und
Mist
zu
tun.
Sie
reicht
zurück
bis
zu
Bischof
Klemens
August
[gestorben
1761)
,
der
während
seiner
Regierungszeit
den
Marstallflügel
des
Schlosses
zum
Hoftheater
umbauen
ieß.
Erste
Gehversuche
mit
einer
einer
Bühne
machen
die
Osnabrücker
Bürger
880
nach
dem
Umbau
eines
großen
Pferdestalls
im
Waisenhof
an
der
Großen
Gildewart.
Zehn
Jahre
lang
durften
sie
freie
Theaterluft
schnuppern,
bis
napoleonische
Besatzungstruppen
dem
Treiben
1890
einen
Riegel
vorschoben
und
hier
ohne
viel
Federlesen
erneut
Pferde
einteilten.
Als
1807
wieder
fahrende
Theatergruppen
nach
Osnabrück
kamen,
mussten
sie
ins
Schlosstheater
am
Neuen
Graben
ausweichen.
Später
gastierten
hier
das
"
Nationaltheater
des
ersten
Gouvernements"
und
die
"
Deutsche
Schauspielgesellschaft"
.
Einflussreiche
Osnabrücker,
die
Geschmack
an
einem
eigenen
Theater
gefunden
hatten,
engagierten
sich
nach
Schließung
des
Schlosstheaters
1818
für
die
Wiederbelebung
des
städtischen
Theaterlebens
und
erreichten
die
Wiederherstellung
"
des
großen
Stalls"
an
der
Großen
Gildewart,
der
nach
Abzug
der
Franzosen
leer
stand.
Unter
den
Initiatoren
waren
namhafte
Hasestädter
wie
Senator
Carl
Gosling,
Stadtrichter
Dr.
jur.
Ehmbsen
und
Stadtsekretär
Dr.
Gabriel
Pagenstecher.
So
standen
hinter
alten
Giebeln
im
noch
immer
recht
primitiven
Domizil
des
Waisenhofes
bald
Lortzings
"
Undine"
,
Mozarts
"
Zauberflöte"
und
Schillers
"
Don
Carlos"
auf
dem
Programm.
Zudem
gastierte
im
Frühling
und
im
Herbst
das
Detmolder
Hoftheater
in
Osnabrück.
Albert
Lortzing
war
von
1827
bis
1833
Mitglied
dieses
erfolgreichen
Ensembles,
zu
dem
auch
Wilhelmine
Schröder-
Devrient
gehörte,
eine
Sängerin
von
europäischem
Format.
Goethes
"
Clavigo"
wurde
hier
schon
zu
seinen
Lebzeiten
gespielt.
Und
sogar
ein
Freund
des
Dichterfürsten,
der
Schauspieler
Großmann,
trat
in
Osnabrück
auf.
Nach
den
Wirren
der
48er-
Revolution
wurde
es
still
um
das
Theater,
bis
1865
Direktor
Moritz
Alexander
Krüger
den
guten
Ruf
der
Osnabrücker
Bühne
wiederherstellte.
Die
Preise
waren
niedrig
und
die
Darsteller
hoch
angesehen
in
der
Stadt.
Die
Tage
des
alten
Gildewart-
Theaters
gingen
am
29.
September
1909
zu
Ende,
als
in
der
Amtszeit
von
Oberbürgermeister
Dr.
Julius
Rißmüller
das
neue
Jugendstil-
Theater
am
Domhof
eingeweiht
wurde.
Es
war
für
690000
Mark
unter
Regie
des
städtischen
Baurats
Lehmann
an
Stelle
der
Böselagerschen
Kurie
errichtet
worden,
die
ehedem
das
alte
Ratsgymnasium
beherbergt
hatte.
Das
alte
Theater:
Gespenster,
Zauberer
und
Geister
Neben
Oper
und
Schauspiel
bot
das
frühe
Theaterleben
in
der
Hasestadt
auch
andere
Höhepunkte.
An
einem
Sonntag
nach
Neujahr
flatterte
einmal
vor
dem
Kirchgang
ein
Flugblatt
ins
Haus,
auf
dem
zu
lesen
war:
"
Heute
große
Elite-
und
Galavorstellung
des
berühmten
kaiserlichrussischen
Hof-
Zauberkünstlers
Professor
Töpfer.
Am
Schluß
Geister
und
Gespenstererscheinungen
und
Wunderfontäne.
Das
Theater
ist
gut
beheizt."
Tatsächlich
erwärmten
eiserne
Öfen
den
Theaterraum
im
schlichten
Renaissance-
Zweckbau
an
der
Großen
Gildewart.
Öl-
und
später
Petroleumlampen
erleuchteten
ihn.
Wie
eng
das
Wohl
und
Weh
des
Alt-
Osnabrücker
Theaters
mit
äußeren
Einflüssen
verknüpft
war,
zeigt
Folgendes:
Als
nach
den
sozialen
Umwälzungen
von
1848
die
Lippische
Landesvertretung
die
Zuschüsse
für
die
"
Ober-
Ems-
und
Lippe-
Departements-
Schauspieler-
Gesellschaft"
strich
und
damit
das
Hoftheater
aufhob,
zahlte
der
Detmolder
Kleinfürst
noch
weiter
Unterstützung
aus
eigener
Tasche.
Mit
seinem
Tod
nahm
dies
ein
jähes
Ende.
Auch
für
das
Osnabrücker
Theater
brachen
damit
schwere
Zeiten
an.
(uls)
Bildunterschrift
AN
DIESER
STELLE
befindet
sich
heute
der
Vorhof
vom
Haus
der
Jugend.
An
der
Großen
Gildewart
stand
bis
zur
Zerstörung
im
2.
Weltkrieg
das
Gebäude
des
alten
Theaters.
Das
Foto
(vor
1909)
haben
wir
dem
Buch
"
Alt-
Osnabrück"
,
Band
1,
entnommen,
erschienen
im
Verlag
H.
Th.
Wenner.
Autor:
Ullrich Schärf