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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Papier ist nicht geduldig, sondern anstrengend
Zwischenüberschrift:
Industriebuchbinderei Ibos ist sicher: In jedem Osnabrücker Haushalt ist etwas von uns zu finden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Atter (kwe)
Jeder kennt sie: Busfahrpläne, Beipackzettel und Landkarten. Doch wie wird eine große Landkarte in ein kleines Format gepresst? Für Bernhard Haunert und Bernd Vossik gehört das Falten und Binden zum täglichen Geschäft. Sie betreiben die Industriebuchbinderei Ibos in Atterfeld.

Beide sind seit über 20 Jahren im Gewerbe tätig und eher zufällig durch einen Studentenjob in die Branche gerutscht. Irgendwann fiel ihnen auf, dass in der Region Osnabrück ein Papierverarbeiter fehlte. So kam es dazu, dass sie 1993 die Firma Ibos gründeten.

" In jedem Osnabrücker Haushalt ist etwas von uns zu finden", erklärt Vossik stolz. Ihre Stärke und somit auch das Spezialgebiet sind Falzarbeiten. Papier reagiert immer anders, es ist wetterfühlig wie ein Mensch. " Die Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt die Papierqualität immens", so Vossik. Probleme tauchen auch dann auf, wenn der Kunde das Produkt nur am Computer mit Falzungen getestet hat und nicht die Dicke des Papiers bedacht hat. Das bereits gedruckte Papier könne dann maschinell nicht richtig gefalzt werden, erklärt der 47-Jährige.

Kompliziert sei besonders das Einrichten der Maschinen. Für jede Falzung müssten rund zehn Minuten eingeplant werden, was bei zwölf Falzungen knapp zwei Stunden in Anspruch nehme, bevor überhaupt das erste fertige Produkt erscheint. Und immer wieder stoße man dabei an Grenzen. " Mehr als zwölf Parallelfalzungen können wir nicht machen", bedauert Vossik. Immerhin reicht die Spannweite der Möglichkeiten vom Großformat 1, 18 Meter bis zum Minimalformat 25 Millimeter. Wenn eine Broschüre 27 Teile hat, sind sechs Falzungen nötig. Dafür braucht die Maschine nur vier Sekunden.

Je nach Papierqualität können bis zu 4000 Broschüren pro Stunde gefalzt werden. Jeden Monat kommen an den Schneidemaschinen rund 30 Tonnen Altpapier als Abfall zusammen.

Der studierte Sozialwissenschaftler Bernd Vossik räumt mit dem Sprichwort " Papier ist geduldig" auf. " Das Gegenteil ist der Fall, Papier ist auch anstrengend , versichert er. Man müsse mit großer Präzision arbeiten, das werde oft unterschätzt. " Ist das nicht der Fall, sind die Bögen alle schief gefalzt."
Gefragt ist nicht nur technisches Verständnis, sondern auch Gefühl für das Papier. Inhaltlich wissen die Mitarbeiter oft nicht, was sie gerade bearbeiten. Vossik unterstreicht aber entschieden: " Pornografische Themen werden von uns nicht bearbeitet."

Bildunterschrift
NICHT NUR TECHNISCHES VERSTÄNDNIS ist gefragt: Ein Industriebuchbinder muss auch Gefühl für das Papier haben.Foto: Jörn Martern
Autor:
kwe


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