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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Eine wahrlich riesige Hilfsaktion
Zwischenüberschrift:
Lions-Club sammelt am Samstag Spenden für Behindertenzentrum in Angers
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück (S.) Die Idee kam mit einem Bericht in unserer Zeitung. Im April waren wieder einmal Begehrlichkeit aus Sutthausen nach den Riesen im Schlossgarten laut geworden. Jetzt helfen die Riesen helfen und könnten gar nach Sutthausen zurückkehren, wenn auch in anderer Gestalt.

Aber immer der Reihe nach: Der Osnabrücker Lions-Club ist am 1. Oktober in die französische Partnerstadt eingeladen, wenn der Angviner Lions-Club-nach Paris der Zweitälteste im Nachbarland - sein 50-jähriges Bestehen feiert. Als Geburtstagsschenk planen die Osnabrücker eine Spende für das Behindertenzentrum in Angers. " Aber nur einen Scheck zu überreichen ist wenig kreativ", meint Prof. Gerhard Lohmeier.

Etwas Besonderes wie vor drei Jahren, als die Lions unter dem Motto " Friedensstadt hilft Friedensdorf" zu Gunsten des Friedensdorfes Oberhausen Pflastersteine verkauften, die vom Künstler Johannes Eidt gestaltet worden waren - mit Riesenerfolg. Apropos Riesen. Da war doch die Geschichte mit den Steinfiguren. (Siehe auch " Zur Sache".)

Lohmeier wandte sich an den in Sutthausen ansässigen Künstler Volker Johannes Trieb und rannte fast offene Türen ein. Trieb interessieren die Riesen nämlich schon seit fast drei Jahren. Auch er möchte die Sutthauser Riesen wieder an ihrem alten Platz sehen - allerdings mit Materialien und Gestaltungsformen der Gegenwart.

Der Künstler entwarf zwei Riesen, fast identisch mit den Steinskulpturen. Er wählte Stahl, aus dem die Riesen (ähnlich wie bei seinen Friedensreitern von 1998) wie Schattenrisse heraustreten. Riesig, drei Meter hoch und aus sieben Zentimeter dickem Stahl, könnten die Hünen nach Sutthausen heimkehren - sofern sich genügend Sponsoren für die Finanzierung des Projektes finden.

Vorerst aber stellt Trieb seine Riesen für die Lions-Aktion zur Verfügung. Mit Unterstützung von Osnabrücker Unternehmen wurden 200 Riesen im Miniaturformat von rund 30 Zentimeter Höhe rechnergesteuert ausgelasert. Lohmeiers Privatgarten wurde vorübergehend zum Skulpturenpark, als er den Stahl für die Plastiken mit der Hand schliff.

Gegen eine Spende von 50 Euro (nach oben gibt es keine Grenze) werden die Riesen am kommenden Samstag, 28. August, ab 11 Uhr an der Krahnstraße / Ecke Markt zu Gunsten des Angeviner Behindertenzentrums verkauft. Außer Lohmeier und Trieb wird unter anderem auch Kulturdezernent Reinhard Sliwka die Plastiken feilbieten. Bis in die lange Kulturnacht hinein - sofern sich die Riesen nicht als solch ein Kassenschlager wie vor drei Jahren die Steine erweisen: Die waren bereits nach zwei Stunden ausverkauft. Bei der Erforschung der Geschichte der Riesen entdeckten die Lions übrigens eine Postkarte von 1900: Sie zeigt, dass die Gaststätte " Sutthauser Bahnhof" damals " Restaurant zu den zwei Riesen in Sutthausen" hieß. Der linke obere Ausschnitt gewährt einen Blick in den Lindenallee, wo die Riesen standen. Vor dem Bahnhof fährt der Original Haller Willem vorbei. Bald soll er wieder rollen, und die Riesen könnten zurückkehren - Sutthausen (fast) wie vor 100 Jahren.

Zur Sache: Riesen und Sutthausen

In den 50ern vom Verfall bedroht

Bis Ende der 50er Jahre hatten die beiden Riesen ihren Platz an der Einfahrt zur Lindenallee (heute Riesenallee) des Schlosses Sutthausen. Das Marienheim, dem das Grundstück gehört, überließ die vom Verfall bedrohten Sandsteinriesen der Stadt. Nach gründlicher Restaurierung durch den Bildhauer Fritz Szalinski und den Steinmetz Alfred Groß fanden die Riesen einen einen Standort am Seiteneingang des Schlossgartens. Seither gibt es immer mal wieder Forderungen aus Sutthausen, die Figuren an ihren Ursprungsort zurückzuholen - die ebenso regelmäßig vom Denkmalpfleger abgewiesen wird. Die Entstehungsgeschichte der Kolosse ist nicht genau überliefert. Viele Adlige schmückten in der Barockzeit ihre Parks mit Riesen, dem Symbol für Kraft, Mut und Gesundheit, vermutlich auch der Besitzer des Schlosses Sutthausen. Kulturgeschichtlich werden sie der Zeit zugeordnet, aus der auch die vier Figuren vor dem Osnabrucker Schloss stammen, die Amerika, Afrika, Asien und Europa symbolisieren.( S.)

200 DIESER DEN ORIGINAL-RIESEN nachempfundenen Plastiken werden Volker Johannes Trieb (links) und Gerhard Lohmeier am kommenden Samstag gegen eine Spende für das Behindertenzentrum in Angers feilbieten. Foto: Gert Westdörp

SOGAR DIE GASTSTÄTTE am Sutthauser Bahnhof war 1900 nach den zwei Riesen benannt. Das zeigt diese Postkarte aus dem Jahr 1900, die auch den Original Haller Willem zeigt.
Autor:
S.


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