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1
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1.
Erscheinungsdatum:
19.06.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ausführlicher,
fast
ganzseitiger
Bericht
über
das
Gutachten
über
das
im
Gericht
geplante
ECE-
Center,
ausgestattet
mit
Umfragenergebnissen,
jetzigem
Zustand
des
Neumarktes
und
der
geplante
sowie
Kartenausschnitten
mit
verschiedenen
Planungsvarianten.
Zudem
eine
Grafik
der
erwarteten
Auswirkungen
von
der
Johannisstraße
im
Süden
bis
zur
Lortzingstraße
im
Norden
der
Innenstadt.
Überschrift:
Center am Neumarkt: Gutachter sagen "Ja, aber ..."
Die Innenstadt verleirt Zugkraft
Das wäre wie ein Umbau der Stadt
Zwischenüberschrift:
Mit Einkaufszentrum "günstigere Entwicklungsperspektiven" - Aber in der City würde fast alles anders werden
"Mittelmaß sollte nicht Maßstab sein"
"Umsatzverluste von sieben Prozent"
Artikel:
Originaltext:
Center
am
Neumarkt:
Gutachter
sagen,
"
Ja,
aber..."
Mit
Einkaufszentrum
"
günstigere
Entwicklungsperspektiven"
-
Aber
in
der
City
würde
fast
alles
anders
werden
Von
Wilfried
Hinrichs
Osnabrück
Das
mit
Spannung
erwartete
Gutachten
über
die
Folgen
eines
großen
Einkaufszentrums
am
Neumarkt
wird
den
Politikern
die
Entscheidung
kaum
leichter
machen.
Die
Experten
kommen
zu
dem
Ergebnis,
dass
die
Innenstadt
mit
einem
Center
eine
deutlich
"
günstigere
Entwicklungsperspektive"
hätte
und
geben
ein
Warnsignal:
Ohne
Center
drohe
die
City
bis
2008
/
2009
an
regionaler
Bedeutung
als
Handelszentrum
zu
verlieren.
Doch
die
Folgen
eines
Shopping-
Centers
wären
erheblich.
Es
würde
grob
gerechnet
zu
einer
Umsatzverschiebung
von
etwa
sieben
Prozent
und
damit
manchen
Gewerbetreibenden
in
den
Ruin
führen.
Die
heutigen
B-
und
C-
Lagen
würden
veröden.
Das
neue
Schwergewicht
am
Neumarkt
würde
die
Kundenströme
vollständig
umlenken.
Vor
allem
aber:
Ein
Center
sei
nur
möglich,
wenn
der
Neumarkt
zu
einem
attraktiven
Platz
umgestaltet
wird.
Die
Lage
Die
Innenstadt
verliert
Zugkraft
"
Mittelmaß
sollte
nicht
Maßstab
sein"
Fazit
der
Gutachter:
"
Insgesamt
ergibt
sich
ein
zwar
differenziertes
Bild
des
Einkaufsstandortes
Osnabrück,
das
jedoch
im
Grundsatz
auf
eine
kritische
Lage
der
Innenstadt
hindeutet."
Das
Lübecker
Marktforschungsunternehmen
CIMA
hat
zu
Anfang
den
Einzelhandelsstandort
Osnabrück
untersucht.
Grundlage
bildeten
unter
anderem
Befragungen
von
601
Passanten,
800
Telefoninterviews,
Messung
von
Kundenströmen
und
Expertengespräche.
Die
Kennzahlen:
328
500
Quadratmeter
Verkaufsfläche
gibt
es
zurzeit
in
der
gesamten
Stadt.
Davon
liegen
34
Prozent
(111
000
qm)
in
der
Innenstadt.
Das
ist
wenig.
Nach
Angaben
der
Gutachter
braucht
eine
Innenstadt
einen
Anteil
an
der
Gesamtverkaufsfläche
von
mindestens
40
Prozent,
um
eine
"
ausreichende
kritische
Angebotsmasse"
zu
haben.
Mehr
Geschäfte,
mehr
Anziehungskraft:
Das
ist
die
einfache
Formel.
Mit
dem
Bau
von
Ikea
und
Hornbach
werden
Außenlagen
gestärkt,
die
Kamp-
Promenade
wirkt
dem
entgegen.
Der
Umsatz
des
Osnabrücker
Einzelhandels
erreicht
1,
196
Milliarden
Euro
im
Jahr.
Davon
kommen
690
Millionen
aus
dem
Stadtgebiet,
506
Millionen
aus
dem
Umland.
Im
weiteren
Einzugsbereich
Osnabrücks
leben
eine
Million
Menschen,
die
eine
Kaufkraft
von
5,
3
Milliarden
Euro
besitzen.
Für
die
Experten
ist
ein
Begriff
von
großer
Bedeutung:
die
Handelszentralität,
die
in
einer
Prozentzahl
ausgedrückt
wird.
100
Prozent
sagen
aus,
dass
die
vorhandene
Kaufkraft
rein
rechnerisch
in
der
Stadt
bleibt.
Osnabrück
erreicht
mit
140
Prozent
einen
für
Städte
dieser
Größe
unauffälligen
Wert,
der
seit
Jahren
aber
stagniert.
Die
Zentralität
der
Innenstadt
ist
mit
48
Prozent
aber
relativ
gering.
Darin
zeigt
sich
die
hohe
Anziehungskraft
der
Einkaufszentren
am
Stadtrand,
in
Belm
und
Wallenhorst.
A-
,
B-
und
C-
Lagen:
Osnabrück
ist
gekennzeichnet
durch
eine
große
Diskrepanz
zwischen
der
A-
Lage
an
der
Großen
Straße
(zwischen
Neumarkt
und
L+
T)
und
den
B-
und
C-
Lagen.
In
diesen
Lagen
sind
Leerstände
auffällig,
die
Mieten
relativ
niedrig.
Wettbewerbsfähigkeit:
32,
9
Prozent
der
Geschäfte
in
der
City
sind
bestens
für
den
Wettbewerb
gerüstet,
59,
1
Prozent
sind
mittelmäßig
wettbewerbsfähig.
Acht
Prozent
müssen
kurzfristig
reagieren,
um
am
Markt
zu
bleiben.
Zwei
Drittel
der
Betriebe
mit
normaler
Wettbewerbsfähigkeit:
kein
gutes
Ergebnis.
Denn
"
Mittelmaß
sollte
nicht
als
Maßstab
gelten"
,
heißt
es
im
Gutachten.
Nur
die
Hälfte
Großes
Lob
für
Parkangebot
der
Geschäfte
wird
in
Konzeption
und
Präsentation
als
"
modern
und
zeitgemäß"
eingestuft.
Auch
das
ist
für
eine
Stadt,
die
ausstrahlen
will,
zu
wenig.
Meinungen:
Die
Haushaltsbefragung
ergab,
dass
jeder
zweite
Osnabrücker
mehr
Sortimente
und
Waren
fordert
-
eine
"
hohe
Quote
der
Unzufriedenen"
.
Sehr
gute
Noten
gibt
es
für
das
Parken.
Zwei
Drittel
gaben
an,
nie
Probleme
bei
der
Parkplatzsuche
zu
haben.
Unterm
Strich:
Die
Kaufkraftströme
in
die
Innenstadt
werden
geringer.
Die
Bindung
der
Menschen
aus
Stadt
und
Region
an
den
Einkaufsort
Osnabrück
ist
relativ
gering.
Es
gibt
einen
hohen
Anteil
an
variabler
Kaufkraft
in
der
Region,
um
die
Osnabrück
mit
den
umliegenden
Klein-
und
Großstädten
konkurriert.
Die
Zukunft?
Das
wäre
wie
ein
Umbau
der
Stadt
"
Umsatzverluste
von
sieben
Prozent"
Fazit
der
Gutachter:
"
Die
Entwicklungsperspektive
der
Innenstadt
ist
mit
Center
am
Neumarkt
in
Bezug
auf
Positionierung
und
Angebotsstärkung
günstiger
einzuschätzen
als
ohne
Center."
Der
Neumarkt
ist
nach
dem
Urteil
der
Gutachter
eine
"
städtebauliche
Baustelle"
.
Hier
muss
etwas
passieren
-
vor
allem,
wenn
ein
Center
gebaut
wird.
Im
heutigen
Zustand
sei
der
Neumarkt
eine
zu
hohe
Barriere
für
die
Passanten.
Das
Center
würde
ein
Eigenleben
führen.
Die
Gutachter
untersuchten
die
Auswirkungen
eines
kleinen
Centers
mit
15
000
qm
Verkaufsfläche
und
eines
großen
mit
25
000
qm,
wie
von
ECE
geplant.
Ein
kleines
Center
würde
einen
Umsatz
von
61
Millionen
Euro
im
Jahr
erwirtschaften,
ein
großes
etwa
100
Millionen
Euro.
Was
spricht
für
ein
Einkaufszentrum?
Ein
kleines
Center
würde
zusätzliche
Kaufkraft
von
knapp
20
Millionen
Euro
aus
dem
Umland
in
die
Stadt
ziehen,
ein
großes
Center
sogar
39
Millionen
Euro.
Osnabrück
würde
seine
Zentralität
von
140
Prozent
auf
145
Prozent
erhöhen
und
sich
im
Wettstreit
mit
den
Mittel-
und
Großstädten
im
Umkreis
von
einer
Autostunde
einen
Vorteil
verschaffen.
Die
Gutachter
weisen
drauf
hin,
dass
manche
Projektentwickler
auf
Städte
in
der
Größenordnung
von
Ibbenbüren
oder
Cloppenburg
schielen.
Wenn
dort
Center
gebaut
würden,
wären
die
dort
lebenden
Menschen
als
Kunden
für
Osnabrück
verloren.
Bis
zu
28
000
Besucher
werden
in
einem
großen
Center
täglich
erwartet.
"
Ein
Drittel
der
zukünftigen
Besucher
des
Shopping-
Centers
wird
als
neue
Kunden
für
die
Innenstadt
gewonnen
werden
können"
,
heißt
es
in
dem
Gutachten
(vorausgesetzt,
der
Neumarkt
wird
neu
gestaltet)
.
Unmittelbar
profitieren
würden
die
südliche
Große
Straße
und
die
Johannisstraße.
Der
Einzelhandel
in
der
Altstadt
werde
wegen
seines
eigenen
Charakters
kaum
betroffen
sein.
Was
spricht
gegen
ein
Einkaufszentrum?
Ein
Shopping-
Center
würde
ganz
erheblich
die
Umsatzverteilung
in
Stadt
und
direkter
Umgebung
beeinflussen.
Der
durchschnittliche
Umsatzverlust
anderer
Betriebe
werde
bei
sieben
Prozent
liegen.
Dieser
Wert
(Verdrängungsquote)
gilt
in
Fachkreisen
als
"
abwägungsrelevant"
,
das
heißt:
Für
Geschäfte
in
ungünstigen
Lagen
und
für
manche
Betriebe
in
den
Kommunen
rund
um
Osnabrück
wird
es
das
Ausbedeuten.
Diese
Aussicht
muss
mit
den
Vorteilen
des
Centers
abgewogen
werden.
Für
die
Osnabrücker
Innen-
Bis
zu
20
Prozent
weniger
Passanten
Stadt
ermittelten
die
Gutachter
eine
Verdrängungsquote
von
8,
4
Prozent,
für
das
sonstige
Stadtgebiet
2,
6
Prozent,
für
Belm
(Media
Markt,
Marktkauf)
7,
3
Prozent,
für
GMHütte
4,
9
Prozent,
für
Melle
6,
0
Prozent.
Die
Werte
sind
in
den
Branchen
unterschiedlich,
in
einigen
werden
weit
über
zehn
Prozent
erreicht.
Die
Gutachter
empfehlen
daher,
den
Branchenmix
eines
künftigen
Centers
so
zu
steuern,
dass
die
Umsatzverschiebungen
unter
den
kritischen
Marken
bleiben.
Fraglich
ist,
wie
die
stark
frequenten
Geschäfte
in
B-
und
C-
Lagen
(C&
A,
Galeria-
Kaufhof,
P&
C)
reagieren.
Wandern
sie
in
das
Center
ab,
werden
diese
Zonen
veröden,
sagen
die
Gutachter
voraus.
Bleiben
sie
am
Standort,
müssen
sie
mit
Frequenzverlusten
von
10
bis
20
Prozent
rechnen.
Der
Center-
Bau
käme
einem
"
Stadtumbau"
gleich,
heißt
es.
VIER
INTERESSENTEN,
drei
Varianten:
Relativ
konkrete
Pläne
für
ein
Einkaufszentrum
mit
25
000
Quadratmetern
im
Justizviertel
hat
ECE
vorgelegt
(linke
Grafik)
.
Denselben
Standort
hat
auch
Kamp-
Betreiber
AM
Developement
im
Blick.
Die
Essener
Firma
mfl
schließt
das
Wöhrl-
Haus
mit
ein
(Mitte)
,
die
Firma
Sonae
aus
Portugal
blickt
über
die
Seminarstraße
hinaus
(rechte
Grafik)
.
HEUTE:
So
kann
es
nicht
bleiben.
Foto:
Hehmann
UND
MORGEN?
Die
Barriere
muss
weg,
sagen
die
Gutachter.
Autor:
Wilfried Hinrichs