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1.
Erscheinungsdatum:
03.08.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
mit
"
Zur
Sache"
-
Text
über
die
Johannissteine,
denen
lange
Zeit
kulturhistorische
Bedeutung
zugesprochen
wurde,
da
im
Stein
einst
zwei
Schalen
und
Fußabdrücke
eingemeisselt
wurden.
Unter
den
Nazis
wurden
zu
den
Steinen
Aufmärsche
inszeniert.
Aber
die
Abdrücke
entstanden
wohl
erst
um
1920
(Gefertigt
wohl
von
Steinbrechern)
und
sind
daher
wohl
kaum
von
kultischer
Bedeutung
gewesen.
Von
Bedeutung
sind
die
Steine
aber
aus
geologischer
Sicht,
die
Konglomerate
sind
zwischen
dem
Karbonquarzit
des
Piesberges
aus
unteren
Erdschichten
nach
oben
geschoben
worden.
Abb.
zeigt
Mosaiksteine
und
deren
sonderlichen
Fußabdrücke
Mosaiksteine
sollen
später
auch
in
Buga
integriert
werden.
Überschrift:
Zeugnis der Eiszeit soll Wanderer anziehen
Zwischenüberschrift:
Früher waren die Johannissteine ein beliebtes Ausflugsziel - Bald Teil eines Piesberg-Rundweges
Artikel:
Originaltext:
Zeugnis
der
Eiszeit
soll
Wanderer
anziehen
Früher
waren
die
Johannissteine
ein
beliebtes
Ausflugsziel
-
Bald
Teil
des
Piesberg-
Rundweges
von
Arne
Köhler
Eine
Wanderung
mit
der
ganzen
Familie
-
bis
in
die
1960er
Jahre
waren
die
Johannissteine
auf
dem
Piesberg
ein
weithin
bekanntes
und
beliebtes
Ziel
für
Sonntagsausflüge.
Doch
mit
der
Motorisierung
geriet
das
Naturdenkmal
zunehmend
in
Vergessenheit.
Das
soll
jetzt
wieder
anders
werden:
Das
imposante
Zeugnis
der
Eiszeit
soll
in
den
bereits
bestehenden
Piesberg-
Wanderweg
integriert
werden.
So
lautet
jedenfalls
der
Wunsch
von
Pyes
Ortsbürgermeister
Josef
Thöle
und
Rolf
Spilker,
dem
Leiter
des
Museums
Industriekultur.
Unterstützung
für
das
Vorhaben
signalisierte
Betriebsleiter
Thomas
Barufke
von
der
Piesberger
Steinindustrie.
Der
knapp
fünf
Kilometer
lange
Rundweg
wurde
1996
angelegt.
Damals
eine
"
kleine
Revolution"
,
erinnert
sich
Spilker.
Denn
die
Betreiberfirma
des
Steinbruchs
hatte
jahrzehntelang
außerordentlich
zurückhaltend
reagiert,
wenn
es
darum
ging,
betriebsfremde
Personen
in
den
Piesberg
zu
lassen.
"
Der
Wanderweg
mag
nicht
der
Schönste
sein,
aber
er
hat
die
Menschen
wieder
an
den
Piesberg
herangeführt"
,
so
Thöles
Fazit.
Denn
allzu
oft
sei
der
Osnabrücker
Hausberg
in
der
Vergangenheit
im
Volksmund
mit
der
städtischen
Mülldeponie
gleichgesetzt
worden.
Vom
Stüveschacht
an
der
Lechtinger
Straße
führt
die
Strecke
bis
zur
Aussichtsplattform,
die
einen
eindrucksvollen
Einblick
in
den
Steinbruch
ermöglicht.
Von
dort
aus
geht
es
weiter,
rings
um
die
Deponie
herum,
bis
zum
Haseschachtgebäude.
Hier
ist
seit
zehn
Jahren
das
Museum
Industriekultur
untergebracht.
Den
letzten
Teil
der
Route
soll
nun
auch
ein
Abstecher
zu
den
Johannissteinen
bereichern.
Ein
etwa
200
Meter
langer
Weg
müsste
dafür
erschlossen
werden.
Thöle
zeigte
sich
gestern
"
sicher"
,
dass
das
Vorhaben
mithilfe
von
Stiftungen
und
in
Zusammenarbeit
mit
dem
städtischen
Amt
für
Grün
und
Umwelt
realisiert
werden
könne.
Entsprechende
Gespräche
liefen,
versicherte
der
CDU-
Politiker.
Als
vorgezogenes
Buga-
Projekt
möchte
der
Osnabrücker
Ratsvorsitzende
die
geplante
Anbindung
der
Johannissteine
übrigens
nicht
verstanden
wissen.
Wanderweg,
Aussichtsplattform
und
Johannissteine
seien
vielmehr
eigenständige
Attraktionen,
mit
deren
Erschließung
der
für
den
Stadtteil
Pye
identitätsstiftende
Berg
weiter
als
Ausflugsziel
aufgewertet
werden
solle.
Man
könne
sie
später
aber
natürlich
"
als
Mosaiksteine
in
die
Buga
integrieren"
.
Zur
Sache
Kultstätte?
Lange
wurde
den
Johannissteinen
am
Piesberg
eine
besondere
kulturhistorische
Bedeutung
zugesprochen.
Dass
sich
im
Gestein
zwei
Fußspuren
und
eine
eingemeißelte
Schale
ausmachen
lassen,
führte
zu
der
Spekulation,
es
habe
sich
einmal
um
eine
altgermanische
Opferstätte
gehandelt,
an
der
die
Sommersonnenwende
gefeiert
wurde.
Die
Osnabrücker
Nationalsozialisten
verherrlichten
den
Ort
als
"
Kultstätte
aus
grauer
Vorzeit"
und
nutzten
die
Johannissteine
als
Schauplatz
für
Aufmärsche
und
pathetische
Inszenierungen.
Eine
Nutzung
der
Gesteinsformation
für
rituelle
Zwecke
in
frühgeschichtlicher
Zeit
kann
zwar
nicht
mit
Sicherheit
ausgeschlossen
werden,
die
fantasieanregenden
Abdrücke
entstanden
aber
wohl
erst
in
den
1920er
Jahren.
Vermutlich
stammen
sie
von
Steinbrucharbeitern.
Etwas
Besonderes
sind
die
Johannissteine
allerdings
in
geologischer
Hinsicht:
Während
der
Piesberg
aus
Karbonquarzit
besteht,
ist
die
inzwischen
stark
zugewachsene
Steintafel
ein
Konglomeratgestein
(Sandstein)
,
das
während
der
Saalekaltzeit
(297000-
128000
v.
Chr.)
aus
unteren
Erdschichten
nach
oben
geschoben
wurde.(
ack)
DIE
JOHANNISSTEINE
für
Wanderer
leichter
zugänglich
machen
wollen
(von
links)
:
Rolf
Spilker,
Josef
Thöle
und
Thomas
Barufke.
SONDERBARE
FUSSABDRÜCKE:
Sie
beflügeln
die
Fantasie,
entstanden
aber
wohl
erst
um
1920.
Fotos:
Hermann
Pentermann
Autor:
Arne Köhler