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Busspuren ade: Verkehr rollt jetzt vierspurig
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Markierungen gestern abgefräst
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Originaltext:
Busspuren ade: Verkehr rollt jetzt vierspurig

Markierungen gestern abgefräst

Von Holger Jansing

Osnabrück

Die Busspuren auf der Iburger Straße gehören (zumindest vorerst) der Vergangenheit an. Seit gestern darf der Individualverkehr zwischen Paradiesweg und Lutherkirche vierspurig rollen. Zunächst machten die Autofahrer nur zögerlich davon Gebrauch. Doch dann (wie Beobachtungen am Nachmittag zeigten) wurde schon wieder kräftig Gas gegeben.

Aldo Kant aus Dinslaken am Niederrhein hatte am Morgen nur drei Stunden gebraucht, um die Markierungen, die erst vor einigen Wochen aufgetragen worden waren, wieder zu entfernen. Fast fünf Tonnen schwer ist die Feinfräse, deren Mikrowalze mit 135 kleinen, beweglich gelagerten Meißeln bestückt ist. Die Maschine, von der es in Deutschland nur wenige gibt, ermöglicht ein sehr gleichmäßiges, genaues und schonendes Arbeiten.

Der städtische Fachdienst Straßenbau hatte auf den Einsatz dieser Feinfräse bestanden, damit die neue Asphaltdecke auf der Iburger Straße nicht über Gebühr in Mitleidenschaft gezogen wird. Da die Maschine ständig ausgebucht ist (Aldo Kant war in Osnabrück zwischen zwei Autobahnterminen), hatten sich die Arbeiten mehrfach verzögert.

Auf dem etwa einen Kilometer langen Teilstück zwischen Paradiesweg und Pattbrede wurden gestern die 25 Zentimeter breiten Streifen, die die Busspuren von den Fahrbahnen getrennt hatten, abgefräst. Da diese Markierungen den Charakter eines Verkehrszeichens haben, mussten sie vollständig entfernt werden. Sie werden jetzt durch normale, 12, 5 Zentimeter breite Mittelstreifen auf der Fahrbahn ersetzt. Hinter der Feinfräse fuhr eine Kehrmaschine, um sofort den Dreck zu beseitigen.

Die bisherigen Busspuren-Markierungen sind als hellgraue Flächen auf dem dunklen Asphalt nach wie vor zu erkennen. Abbiegepfeile und der Schriftzug " BUS" wurden an mehreren Stellen mit gelben Klebefolien durchgestrichen und verlieren damit ihre Gültigkeit. Nach dem Ratsbeschluss von Anfang Juli schließt sich nach sechs Monaten der ersten Probephase eine zweite an. Dann sollen für ein halbes Jahr die Busspuren wieder eingeführt werden. Das hat zur Folge, dass dann die Mittelstreifen wieder mit den 25 Zentimeter breiten Markierungen übermalt werden müssen. Erst nach einem Jahr soll endgültig entschieden werden.

Mit welchen Kosten Abfräsen und Neumarkieren zu Buche schlagen, lässt sich noch nicht genau beziffern. Die Stadt rechnet mit maximal 10 000 bis 15 000 Euro. Die Arbeiten seien den Umständen entsprechend gut gelaufen, sagte gestern ein Mitarbeiter des Fachdienstes Straßenbau.

Anwohner betrachteten den Einsatz der Feinfräse dagegen mit Kopfschütteln. " Hier werden Steuergelder abgefräst", lautete der Kommentar von Jochen Peters. Im Gespräch mit Bauarbeitern hätten diese die Aktion hinter vorgehaltener Hand einen Schildbürgerstreich genannt. Jochen Peters sprach von einem Rückschritt für die Anwohner der Iburger Straße. Es sei enttäuschend, dass die Politik ihr Wort gebrochen habe. Der vierspurige Ausbau werde mehr Verkehr anziehen und die Straße für Radfahrer und Fußgänger unsicherer machen.

MIT GELBER KLEBEFOLIE DURCHGESTRICHEN: Der Schriftzug " BUS" ist seit gestern auf der Iburger Straße nicht mehr gültig. Auf der bisher reservierten Spur dürfen jetzt auch Autos fahren. Die abgefrästen Streifen sind hellgrau zu erkennen. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
Holger Jansing


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