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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Angezapft, abgepumpt und mit Füßen getreten
Zwischenüberschrift:
Förderverein Brüningsquelle hat aus fast nichts ein Kleinod am Schölerberg gemacht
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Angezapft, abgepumpt und mit Füßen getreten

Förderverein Brüningsquelle hat aus fast nichts ein Kleinod am Schölerberg gemacht

Voxtrup (hedi) Quellen waren einmal heilige Orte. Wer sie im Mittelalter verschmutzte, wurde hart bestraft. Der heutige Glaube an die scheinbar unerschöpflichen Wasservorräte hat die mysthische Bedeutung der Rinnsale versiegen lassen. Wenn sie nicht längst trockengelegt wurden, tritt man sie häufig wortwörtlich mit den Füßen. Der Förderverein Brüningsquelle kann davon eine Geschichte erzählen.

Um die 1927 vom Fabrikanten Max Kempgens für seine Erfrischungsgetränkeproduktion angezapfte und 1948 vom Getränkehandel Karl Feldscher übernommene Brüningsquelle am Schölerberg vor einem kümmerlichen Ende zu schützen, gründen heimatverbundene Osnabrücker 1988 den Förderverein. Die Mitglieder stellen den Quellbereich in Eigenregie wieder her und errichten einen neuen Holzpavillon, der mit seiner Achteck-Form dem Konstrukt der Vorkriegszeit nachempfunden ist.

Seit 1964 konnte kein Wasser mehr gewonnen werden, da der in unmittelbarer Nähe begonnene Autobahnbau gravierend in das Quelleinzugsgebiet eingriff. Die zeitweilig versiegelte Anlage verkam völlig. Die Stadthistorikerin Ilsetraut Lindemann weckte 1985 durch einen Zeitungsartikel das Interesse anliegender Bewohner an dem vergessenen Quell, der den Huxmühlenbach speist und später in die Hase fließt.

Als die Naturfreunde und Wasserschützer um den Vorsitzenden Udo Bartholomäus und dessen Mitstreiter Klaus-Heinrich Bick sich 1990 nach mühseliger Restaurierungsarbeit zufrieden zurücklehnen wollen, beginnen die Probleme erst: Graffitisprayer und Unruhestifter bringen den ökologischen Haushalt des Quellbereichs immer wieder durcheinander. Der Förderverein ist fortan hauptsächlich damit beschäftigt, das liebevoll errichtete Kleinod von Unrat zu befreien. Als Bartholomäus 1998 die Arbeit resigniert hinschmeißen will, berichtet die Neue OZ von den traurigen Vorkommnissen. Der Zeitungsartikel zeigt Wirkung: Die Vandalen ziehen sich langsam zurück.

Und was macht das Quellwasser inzwischen? Es sprudelt fröhlich weiter - allerdings in einem Maß, das eine gewerbliche Nutzung ausschließt. Die Gutachter bescheinigen dem Brüningswasser durchaus eine gute Qualität. So schöpfen Einzelne das Wasser zum Teekochen. Andere nutzen das Auslaufbecken neben der Quelle zum " Wassertreten". Die Kneippkuren lassen grüßen. " Wunderheilungen an der Brüningsquelle sind (bisher) allerdings nicht schriftlich belegt", formuliert Bick schmunzelnd.

Vereins-Info

45 Mitglieder

Gegründet wurde der Förderverein Brüningsquelle 1988. Inzwischen gehören dem Verein 45 Mitglieder an. Drei- bis viermal im Jahr treffen sie sich im Cafè " Waldesruh", der Jahresbeitrag beträgt sechs Euro. Vorsitzender und zugleich Ansprechpartner ist Udo Bartholomäus, Telefon 5712 48.

STILLES WASSER: Der Förderverein Brüningsquelle pflegt den ungewöhnlichen Quell an der Grenze zwischen den Stadtteilen Voxtrup und Schölerberg. Das Foto zeigt Klaus-Heinrich Bick, seine Frau Ingeborg und Udo Bartholomäus. Foto: Michael Hehmann
Autor:
hedi


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