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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Einen Ortskern gibt es nicht - dafür viel Gemeinsinn
 
Eine Dorfgemeinschaft
Zwischenüberschrift:
Aus der Nähe betrachtet: Der Stadtteil Hellern
 
Ein drängendes Problem der Bürger des Stadtteils ist zurzeit die Bewältigung und Lösung der Verkehrsprobleme
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Aus der Nähe betrachtet: Der Stadtteil Hellern

Einen Ortskern gibt es nicht - dafür viel Gemeinsinn

Ein drängendes Problem der Bürger des Stadtteils ist zurzeit die Bewältigung und Lösung der Verkehrsprobleme

Hellern (hmd)

" Ein attraktive Wohngegend", lautet eine gängige Beschreibung für Hellern. Seit kurzem gibt es zum Leidwesen einiger Einwohner ein weiteres Schlagwort: Ikea.

Wie in anderen Stadtteilen auch, ist in Hellern die zunehmende Verkehrsbelastung ein Thema, etwa die Rückstaus " An der Blankenburg". Mit der geplanten Ikea-Ansiedlung fürchten nun viele Einwohner, dass andere Straßen als Schleichwege benutzt werden und die Belastungen insgesamt zunehmen. Mittlerweile hat sich ein Arbeitskreis aus Mitgliedern der Verwaltung, des Ortsrates und der Bürgerinitiative gebildet, um Lösungen für die Verkehrsbewältigung zu erarbeiten.

Schließlich möchten die Helleraner ihr geschätztes Umfeld erhalten: In wenigen Minuten ist die Innenstadt erreichbar, zugleich gibt es vor der Haustür Naherholungsgebiete: idyllische Flecken an der Düte, Wander und Radwege wie der Eselspatt und der Tecklenburger Weg, dazu der Gesmoldsberg oder das Waldstück " Im Steerte". Dazu bleibt eine weitere Grünfläche erhalten: Vor drei Jahren kam das endgültige Aus für die Bebauung der Schnepperschen Tongrube. Unter der Erde stecken Altlasten aus den fünfziger und sechziger Jahren, neben Hausmüll auch Bauschutt und industrielle Abfälle.

Die Beliebtheit des Stadtteils lässt sich an nackten Zahlen ablesen: Durch die Eingemeindung 1972 bekam Osnabrück durch Hellern auf

Alle Aktivitäten werden koordiniert

einen Schlag 4 426 Neubürger, in den 90er Jahren hatte der Stadtteil bereits über 7 000 Einwohner. Eine Reihe von Wohnflächen entstanden, zugleich ist die Bebauungsdichte vergleichsweise gering, da freistehende Einfamilienhäuser überwiegen. In den letzten Jahren ist die Bautätigkeit in Hellern allerdings deutlich zurückgegangen, mit der Eolge, dass die Einwohnerzahl unter 7 000 gefallen ist. Darüber hinaus ist im Vergleich zu vielen anderen Stadtteilen die Altersgruppe der 40 bis 60-Jährigen stärker vertreten, als die der 18 bis 40-Jährigen. In der Planung ist mittlerweile eine Wohnbebauung im Bereich Grieseling.

Typisch für Hellern ist auch, dass es kein klassisches Ortsteilzentrum gibt und nur wenig Gastronomiebetriebe ansässig sind, auch wenn im Kreuzungsbereich von Lengericher Landstraße, Kleine Schulstraße und Masurenstraße einige Einzelhändler angesiedelt sind. Dafür ist in Hellern ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl erhalten geblieben (siehe Kasten). Viele Bürger engagieren sich in der Initiative " Helfen in Hellern" oder im Stadtteiltreff " Alte Kasse". Darüber hinaus gibt es den Sportverein SV Hellern, den Männergesangsverein " Hermania" und die gleichnamige Karnevalsgesellschaft sowie die Schützenbrüderschaft. Viele Veranstaltungen bieten auch die Martinsgemeinde und die Wihogemeinde an. Zweimal im Jahr treffen sich Mitglieder der Vereine und Institutionen, um die zahlreichen Aktivitäten aufeinander abzustimmen.

EINEN ORTSKERN gibt es in Hellern nicht. Aber fast alles, was die Bewohner zum Leben brauchen, gibt es an der Kreuzung Lengericher Landstraße / Kleine Schulstraße. Foto: Elvira Parton

LANG IST' S HER: Das Luftbild aus dem Jahr 1970 zeigt die Rheiner Landstraße und die sie bald überspannende Brücke der neuen A 30. Im Hintergrund das Hakenhofholz.

Das Besondere an Hellern

Eine Dorfgemeinschaft

Trotz der Eingemeindung ist in Hellern der Charakter einer Dorfgemeinschaft erhalten geblieben, beschreibt Fränzi Wagener die Eigenheit: " Wir haben uns einen eigenen Charakter bewahrt." Stellvertretend dafür steht die enge Kameradschaft unter den Nachbarn. Bei den großen Festen sind die Einwohner auf den Beinen: " Man fühlt sich wohl, weil sich dort alle treffen", unterstreicht Wagener. Anfang der achtziger Jahre ist er mit Ehefrau Rita nach Hellern gezogen, " das haben wir bis heute nicht bereut". Dennoch lehnen die Helleraner Osnabrück nicht ab, wie auch das Beispiel der Wageners belegt: Seit langem aktiv in der Karnevalsgesellschaft Hermania Hellern sind die beiden in dieser Session das Osnabrücker Stadtprinzenpaar.

STADTPRINZ Fränzi Wagener Foto: Jörn Martens

Stadtteil-Info

Hellern gehört zu den größten Stadtteilen Osnabrücks: 1 225, 5 Hektar umfasst der Bereich im Westen der Stadt. Nachdem in den neunziger Jahren die Einwohnerzahl konstant über 7 000 lag, wohnten hier zu Beginn dieses Jahres in 3 485 Haushalten 6 697 Menschen, davon 259 Ausländer (Anteil: 3, 9 Prozent). Während in vielen Stadtteilen die Gruppe der 18- bis 40-Jährigen den grötsten Anteil ausmachen, sind es mit 2 050 Einwohnern in Hellern die 40 bis 60-Jährigen. Der höchste Punkt des Stadtteils ist mit 108 Metern der Gesmoldberg, der niedrigste Punkt mit 61 Metern die Flächen an der Düte nördlich der Autobahn A 30. Zu Beginn des Schuljahres besuchten gut 200 Kinder die Grundschule Hellern. In der Woche vom 7. bis 12. Juni feiert die Schule ihr 200-jähriges Bestehen.
Autor:
hmd


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