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1.
Erscheinungsdatum:
24.05.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Mit
historischem
Bild
(1931)
des
MoskauBades
und
dem
Bild
einer
Spaziergängerin
mit
Kinderwagen
am
Wüstensee.
Bericht
über
den
Stadtteil
mit
dem
ungewöhnlichem
Namen,
um
so
erstaunlicher,
weil
gerade
in
der
Wüste
die
meisten
Menschen
Osnabrücks
zu
Hause
sind.
Wüste
ist
plattdeutsch
"
unbewohnbar"
und
das
war
die
Gegend
einst
auch.
Aber
die
Entwässerung
über
den
Pappelgraben
machte
die
Gegend
zu
Bauland.
Überschrift:
Gebiet des Stadtteils galt als "unbewohnbar"
Rekordhalter bei der Zahl der Einwohner
"Nach wie vor eine Oase für Osnabrück"
Zwischenüberschrift:
Aus der Nähe betrachtet: Der Stadtteil Wüste
Vom unwirtlichen Sumpfland zum lebendigen Zuhause für Einwohner aller Altersgruppen
Was ist das Besondere an der Wüste?
Artikel:
Originaltext:
Aus
der
Nähe
betrachtet:
Der
Stadtteil
Wüste
Gebiet
des
Stadtteils
galt
als
"
unbewohnbar"
Vom
unwirtlichen
Sumpfland
zum
lebendigen
Zuhause
für
Einwohner
aller
Altersgruppen
Von
Arne
Köhler
Wüste
Vor
acht
Jahren
löste
die
Wüste
den
Schölerberg
als
bevölkerungsreichsten
Stadtteil
in
Osnabrück
ab
und
liegt
seither
in
der
Statistik
Jahr
für
Jahr
jeweils
um
Haaresbreite
vorn.
Doch
unabhängig
davon,
wie
dieses
Kopf-
an-
Kopf-
Rennen
in
Zukunft
ausgeht
-
ein
Superlativ
ist
der
Wüste
in
jedem
Fall
sicher.
Sie
ist
und
bleibt
der
Osnabrücker
Stadtteil
mit
dem
ungewöhnlichsten
Namen.
Ein
Name,
der
geradezu
zu
Wortspielen
herausfordert.
Die
ironische
Bezeichnung
der
Stadtteilbewohner
als
"
Wüstlinge"
ist
eins
davon.
Und
auch
wenn
es
am
Schölerberg,
dem
Zoo
sei
Dank,
unstreitig
mehr
Kamele
gibt
als
in
der
Wüste,
kennt
wohl
jeder
Wüstenbewohner
die
scherzhafte
Frage,
wo
er
denn
sein
"
Wüstenschiff"
gelassen
habe.
Aber
mit
Abstand
am
häufigsten
zu
hören
ist
ein
anderer
alter
Spruch
-
und
der
trifft
sehr
genau,
was
die
Einwohner
dazu
bringt,
dass
sie
so
gerne
in
diesem
Stadtteil
wohnen:
"
Die
Wüste
lebt."
Denn
für
die
Lebendigkeit
dieses
Stadtteils
steht
weit
mehr
als
seine
hohe
Einwohnerzahl:
In
den
Quartieren
zwischen
der
Quellwiese,
dem
Schlosswall,
der
Martinistraße
und
der
Bahnlinie
nach
Münster
finden
Menschen
aller
Altersgruppen
nicht
nur
ein
Zuhause,
sondern
auch
zahlreiche
Einrichtungen
für
ihre
jeweiligen
Bedürfnisse:
Von
Kindergärten
über
nahezu
alle
Schulformen
bis
hin
zum
Bischof-
Lilje-
Altenzentrum.
Dass
es
einmal
so
kommen
würde,
konnten
sich
unsere
Vorfahren
noch
nicht
vorstellen.
Immerhin
geht
der
Name
"
Wüste"
auf
das
Wort
"
wöst"
zurück:
Das
frühere
Niedermoor
in
der
Talsenke
zwischen
Kalkhügel
und
Westerberg
galt
ehemals
als
"
unbewohnbar"
,
so
die
Übersetzung
dieses
plattdeutschen
Begriffes.
Um
das
Sumpfgebiet
doch
noch
nutzbar
zu
machen,
baute
man
im
18.
Jahrhundert
einen
Entwässerungskanal:
Der
heutige
Pappelgraben
hat
ebenso
wie
der
als
Regenrückhaltebecken
erbaute
Wüstensee
großen
Naherholungswert
für
die
Stadtteilbewohner.
Die
Gründerzeit
brachte
dann
endgültig
Leben
in
den
Stadtteil:
Während
in
der
Vorderen
Wüste
erste
Wohnhäuser
entstanden,
entwickelten
sich
zwischen
Martinistraße
und
Jahnstraße
Industriegrundstücke.
Unter
anderem
begann
hier
die
Erfolgsgeschichte
der
Osnabrücker
Traditionsfirma
Karmann,
die
auf
dem
Gelände
der
heutigen
"
Alten
Fabrik
Martiniviertel"
unter
anderem
den
legendären
"
Ghia"
entwickelte.
Waren
zu
Beginn
der
Besiedlung
noch
die
Überreste
der
alten
Stadtmauer
verwendet
worden,
um
die
noch
immer
sumpfigen
Grundstücke
trockenzullegen,
gingen
die
Bauherren
schließlich
dazu
über,
diesen
Effekt
mit
Hausmüll,
Schutt,
Schlacken
und
Aschen
zu
erzielen.
Die
Wüste
ist
also
in
weiten
Teilen
eine
bewohnte
Altlast.
In
den
kommenden
Jahren
soll
im
Rahmen
einer
aufwändigen
Bodensanierung
dort
eingegriffen
werden,
wo
durch
die
frühere
Baupraxis
Schadstoffgrenzwerte
überschritten
werden.
Stadtteil-
lnfo
Rekordhalter
bei
der
Zahl
der
Einwohner
14
509
Einwohner
in
gut
10
000
Haushalten
hat
die
Wüste
und
ist
damit
mit
einem
Vorsprung
von
136
vor
dem
Schölerberg
der
Rekordstadtteil
in
Sachen
Bevölkerungszahl
(Datenstand
2003)
.
73
Prozent
leben
in
einem
Single-
Haushalt.
Dementsprechend
sind
nur
gut
11
Prozent
der
Wüstenbewohner
Kinder
und
Jugendliche
bis
18
Jahren
-
ein
geringerer
Prozentsatz
findet
sich
nur
noch
in
der
Innenstadt
(8,
5
Prozent)
.
Dafür
ist
der
Anteil
der
18-
bis
unter
27-
Jährigen
(18
Prozent)
und
der
27-
bis
40-
Jährigen
(gut
25
Prozent)
im
Stadtvergleich
überdurchschnittlich
hoch.
Ihren
niedrigsten
Punkt
hat
die
Wüste
mit
61
Metern
am
Pappelgraben,
am
Beginn
der
Rohre
bei
der
Sandstraße.
Auf
der
Anhöhe
westlich
vom
Gehöft
"
Kleine
Nordhaus"
geht
es
hinauf
bis
auf
90
Meter.
(ack)
Was
ist
das
Besondere
an
der
Wüste?
"
Nach
wie
vor
eine
Oase
für
Osnabrück"
"
Man
ist
genauso
schnell
in
der
Innenstadt
wie
im
Hörner
Bruch"
,
schwärmt
Hans-
Joachlm
Riering.
Sein
ganzes
Leben
hat
der
57-
Jährige,
bei
der
Sparkasse
für
die
Öffentlichkeitsarbeit
zuständig,
in
der
Wüste
gelebt.
"
Ein
ganz
normaler
Stadtteil"
sei
sie,
sagt
er
bescheiden,
"
aber
eben
schön"
.
Denn
neben
einer
guten
Infrastruktur,
die
Riering
als
"
relativ
perfekt"
beschreibt,
gebe
es
in
der
Wüste
viel
Grün,
lobt
er,
nicht
zuletzt
durch
die
weitläufige
Schrebergartenkolonie
"
Deutsche
Scholle"
.
Nach
wie
vor,
unterstreicht
Riering,
sei
die
Wüste
deshalb
"
eine
Oase
für
Osnabrück"
.
Und
trotz
ihrer
Nähe
zur
Innenstadt
habe
sie
sich
stellenweise
sogar
einen
ländlichen
Charakter
erhalten:
"
Unser
Nachbar
hat
zum
Beispiel
noch
Hühner"
,
verrät
Riering
schmunzelnd,
"
und
mitten
in
der
Stadt
kräht
jeden
Morgen
der
Hahn."
(ack)
EIN
SPAZIERGANG
IM
GRÜNEN:
Der
bevölkerungsreichste
Stadtteil
verfügt
unter
anderem
mit
dem
Wüstensee
und
dem
einst
als
Entwässerungsgraben
angelegten
Pappelgraben
über
beliebte
Naherholungsgebiete.
Fotos:
Jörn
Martens,
Klaus
Lindemann
MOSKAU
LIEGT
IN
DER
WÜSTE
-
jedenfalls
in
Osnabrück.
Das
historische
Foto
des
populären
Freibades
entstand
1931.
Der
10-
Meter-
Sprungturm
wurde
im
Krieg
zerstört.
Foto:
Lichtenberg
Autor:
ack