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1.
Erscheinungsdatum:
27.05.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
mit
Bild
des
Johannisfriedhofs,
auf
dem
seit
1995
keine
Bestattungen
mehr
stattfinden
dürfen.
2015
steht
die
endgültige
Entwidmung
an.
Mit
Zur
Sache:
Ewiges
Ruherecht:
Hier
geht
es
auch
um
den
Jüdischen
Friedhof
Osnabrücks.
Überschrift:
Johannisfriedhof könnte Friedpark werden
Zwischenüberschrift:
Unterschiedliche Ansichten bei Denkmalpflege und fachbereich Grün: Kompromiss in Sicht
Artikel:
Originaltext:
Unterschiedliche
Ansichten
bei
Denkmalpflege
und
Fachbereich
Grün:
Kompromiss
in
Sicht
Schölerberg
(uls)
Der
städtische
Denkmalschutz
und
der
Fachdienst
Friedhöfe
haben
unterschiedliche
Vorstellungen
von
der
Zukunft
des
Johannisfriedhofs.
Der
Kompromissvorschlag:
ein
"
Fried-
Park"
.
Auf
dem
Johannisfriedhof
finden
seit
1995
keine
Bestattungen
mehr
statt.
Nach
der
Ruhefrist
von
20
Jahren
steht
2015
die
endgültige
Entwidmung
an.
Der
städtische
Denkmalschutz
möchte
am
liebsten
einen
"
Kulturpfad"
anlegen.
Der
Johannisfriedhof
ist
ein
Stück
beredte
Stadtgeschichte.
Hier
trug
man
die
Neustädter
zu
Grabe.
Ebenso
wie
der
größere
Hasefriedhof
wurde
er
aufgrund
eines
napoleonischen
Erlasses
1809
außerhalb
der
zu
eng
gewordenen
Stadtmauern
angelegt.
Hygienische
Missstände
veranlassten
die
französischen
Besatzer
dazu.
Am
Hauswörmannsweg
liegen
namhafte
Osnabrücker
wie
der
Fliegerpionier
Gustav
Tweer
und
der
Schauspieler
Mathias
Wiemann
in
heimatlicher
Erde.
An
der
Grenze
der
Stadtteile
Schölerberg
und
Kalkhügel,
räumlich
durchtrennt
durch
die
Magdalenenstraße,
finden
Besucher
auf
6,
5
Hektar
zwischen
uralten
Bäumen,
steinernen
Kreuzen,
Bauten,
Bänken
und
Brunnen
die
ganze
Bandbreite
der
bürgerlichen
Begräbniskultur
aus
zwei
vergangenen
Jahrhunderten:
von
schlichten
Gräbern
von
Gefallenen
bis
zu
aufwändig
verstuckten
Familiengräbern
der
Gründerzeit,
umfasst
von
kunstvollen
Schmiedegittern.
Das
gartenartige
Familiengrab
der
Neustädter
Textilfabrikantendynastie
Hammersen
ist
typisch
für
die
damalige
Zeit.
"
Wir
wollen
die
tradierten
Inhalte
der
Friedhofskultur
bewahren"
,
sagt
der
städtisehe
Denkmalschützer
Bruno
Switala.
Ihm
schwebt
eine
Art
"
Kulturpfad"
nach
der
Umwidmung
zur
öffentlichen
Grünanlage
vor.
Beispielhaft
für
diese
Idee
stehen
die
Friedhofsführungen
der
Firma
"
Zeitseeing"
.
Erst
1977
begann
man,
die
interessantesten
Gräber
vor
dem
endgültigen
Verfall
zu
retten.
Switala:
"
Wir
möchten
den
Osnabrückern
ihre
Bestattungskultur
vor
Augen
führen
und
schutzwürdige
Objekte
durch
intensivere
Maßnahmen
erhalten."
Dass
eine
parkähnlich
genutzte
Friedhofsfläche
auch
viel
Geld
kostet,
ist
ihm
klar.
Einen
Vorgeschmack
gab
jüngst
die
notwendig
gewordene
Renovierung
der
Johanniskapelle
nahe
der
Iburger
Straße,
wobei
man
der
Christengemeinschaft
als
Nutzer
des
neugotischen
Gebäudes
finanziell
unter
die
Arme
griff.
"
Das
alles
kostet
Millionen,
die
wir
nicht
haben"
,
so
die
ernüchternde
Einschätzung
von
Wolfgang
Pfeiffer,
Leiter
des
städtischen
Fachdienstes
Friedhöfe.
Die
Stadt
habe
die
hohen
Folgekosten
noch
gar
nicht
nachgerechnet.
Der
Fachbereich
Grün
und
Umwelt
habe
immerhin
bis
jetzt
35
Arbeitskräfte
verloren.
Für
die
Pflege
der
verbleibenden
elf
städtischen
Friedhöfe
stehen
laut
Pfeiffer
ganze
100
000
Euro
pro
Jahr
zur
Verfügung.
Die
Erhaltung
von
Bestattungskultur
sei
nur
eine
der
möglichen
Lösungen.
Vogelfreunde,
Bauwillige
und
Freizeitfreunde
hätten
schon
ihre
Interessen
angemeldet.
Pfeiffer:
"
Die
Vorstellungen
liegen
meilenweit
auseinander."
Im
Stadtrat
habe
es
sogar
Gelächter
gegeben,
als
jemand
nach
einer
Wohnbebauung
des
Hasefriedhofs
gefragt
habe.
"
Fried-
Park"
lautet
sein
Kompromissvorschlag.
So
könnten
der
historische
Erhalt
und
der
Freizeitaspekt
eines
öffentlichen
Parkes
kostendämpfend
und
gleichrangig
zur
Wirkung
kommen.
Immerhin
hätten
junge
Leute
an
Wochenenden
schon
zwischen
alten
Gräbern
gezeltet.
Ewiges
Ruherecht
In
direkter
Nachbarschaft
zum
Johannisfriedhof
liegt
an
der
Magdalenenstraße
der
jüdische
Friedhof.
Er
und
sein
Vorgänger
haben
eine
weit
zurückreichende
Vergangenheit.
Die
erste
Beisetzung
fand
hier
am
16.
November
1876
statt.
Im
Mittelalter
lag
der
jüdische
Friedhof
auf
dem
Westerberg
an
der
Bergstraße.
Für
achtzig
Goldgulden
kaufte
die
jüdische
Gemeinde
am
16.
August
1386
das
Grundstück.
Nachdem
seit
Mitte
des
15.
Jahrhunderts
keine
Juden
mehr
in
Osnabrück
lebten,
hielt
sich
Ende
des
18.
Jahrhunderts
die
Stadt
wortgetreu
an
den
Kaufvertrag
und
setzte
die
erneut
wachsende
jüdische
Gemeinde
wieder
in
ihre
Eigentumsrechte
ein.
Als
die
Bebauung
des
Westerbergs
immer
deutlichere
Formen
annahm,
wurde
der
alte
Gottesacker
aufgegeben
und
die
Gebeine
in
die
Südstadt
umgebettet.
Noch
viele
Jahre
später
wurden
bei
Straßenbauarbeiten
an
der
Bergstraße
Knochen
Verstorbener
gefunden
und
zur
Magdalenenstraße
überführt.
Der
heutige
jüdische
Friedhof
wird
nach
Schätzung
der
jüdischen
Gemeinde
in
drei
bis
vier
Jahren
ausgelastet
sein.
Auf
2
500
Quadratmetern
werden
dann
rund
500
Verstorbene
hier
ewiges
Ruherecht
haben.
Es
wird
also
keine
spätere
Entwidmung
wie
im
Falle
des
Johannis-
und
Hasefriedhofs
geben.
Ein
neuer,
dritter
Friedhof
für
die
jüdischen
Einwohner
Osnabrücks
ist
am
Hegerfriedhof
auf
dem
Gelände
einer
früheren
Baumschule
geplant.
ERHOLUNG
UND
ERINNERUNG
könnten
auf
dem
Johannisfriedhof
in
Einklang
gebracht
werden.
Ein
"
Fried-
Park"
wäre
möglicherweise
die
Lösung.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
uls