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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Vorreiter in Sachen Verkehrsberuhigung
 
Berufstätige Frauen dominieren
 
Ruhe und Grün: Hier lässt es sich gut leben
Zwischenüberschrift:
Aus der Nähe betrachtet: Der Stadtteil Weststadt
 
Hier entstand die erste Fahrradstraße - Die Weststadt bietet mehr als nur das Katharinenviertel
Artikel:
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Originaltext:
Weststadt Weststadt? Dazu fallen vielen Osnabrückern spontan nur das Katharinenviertel und seine Fahrradstraße ein. Dabei hat die Weststadt viel mehr zu bieten.

Diese erstreckt sich zwischen der Martinistraße im Süden und der Linie Lotter Straße-Wilhelmstraße vom Heger-Tor-Wall bis hinauf zum Heger Friedhof. Das ab 1869 auf den ehemaligen Bürgergärten entstandene Katharinenviertel mit seinen Althauwohnungen hinter wunderschönen und liebevoll erhaltenen Gründerzeitfassaden genießt einen Ruf als Rückzugsraum für Akademiker. Anfang der 1980er Jahre spielte das Gebiet eine Vorreiterrolle für Osnabrück. 1981 wurde dort die erste verkehrsberuhigte Zone der Stadt eingerichtet. Heute haben auf der " Fahrradstraße" Radler und Fußgänger Vorrang vor dem motorisierten Verkehr.

Eine wichtige Rolle für den Osnabrücker Verkehr spielt noch bis zu seinem für 2005 geplanten Umzug an die Sandbachstraße auch das Bus-Depot der Stadtwerke an der Kreuzung Lotter Straße und Kirchenkamp. Anschließend soll auf dem Gelände neben der alteingesessenen Kunststofffabrik Hagedorn ein Wohngebiet entstehen. Geschraubt und geschweißt wird auch nebenan in der Fahrzeugwerkstatt der Polizei.

Bei fast sämtlichen statistischen Erhebungen läuft die Weststadt unter der Rubrik " ferner liefen". Nur in einer - inoffiziellen - Kategorie liegt der Stadtteil an der Spitze. Die Lotter Straße weist die höchste Apothekendichte in Osnabrück auf: Nicht weniger als sieben Pharmazien offerieren ihren Kunden auf dem Stück zwischen Heger Tor und Saarplatz Pillen, Tinkturen und Eukalyptusbonbons.

Das pralle Leben tobt an sonnigen Tagen auf dem Gustav-Heinemann-Platz. Wohl kaum ein Kinderspielplatz in der Stadt wird so gut frequentiert wie die unter Schatten spendenden Bäumen gelegene Anlage im Schnittpunkt von Katharinen- und Augustenburger Straße. Das war allerdings nicht immer so. Geplant wurde der Spielplatz ursprünglich unter besonderen pädagogischen Gesichtspunkten. Das Konzept hatte aber entscheidende Fehler: Die Spielgeräte erwiesen sich als gefährlich und für Kinder völlig ungeeignet. Erst eine Neugestaltung sorgte für Besserung.

Markantestes Gebäude des Stadtteils ist sicherlich das 1997 / 98 fertig gestellte, vom Stararchitekten Daniel Libeskind entworfene Felix-Nussbaum-Museum, das kleine, aber feine Vorgängermodell des jüdischen Museums in Berlin. Freunde der darstellenden Kunst kommen im emma-theater auf ihre Kosten.

Anlaufstelle für diejenigen, die körperliche Ertüchtigung suchen, ist neben mehreren Vereinssportstätten die Zentrale Sportanlage Illoshöhe. Nicht nur die Fußballer des VfL Osnabrück verfeinern dort ihre Fähigkeiten am Ball - seit kurzem sogar auf einem Kunstrasenplatz. Auch Leichtathleten kämpfen auf der weitläufigen Anlage um sportliche Weihen und seit Jahren um eine überdachte Zuschauertribüne.

In den 1950er Jahren entstand auf der Illoshöhe rund um die Ernst-Sievers-Straße ein neues Wohngebiet mit schmucken Ein- und Zweifamilienhäusern.

Nur ungern suchen die meisten Osnabrücker den äußeren Bereich der Weststadt auf. Am Rande der Stadt ha-ben seit 1925 auf dem städtischen Heger Friedhof zahlreiche Osnabrücker ihre letzte Ruhestätte gefunden. 1936 ließen die Stadtväter neben ihrem größten Friedhof das Krematorium erbauen.

Stadtteil-Info

Berufstätige Frauen dominieren

Die Weststadt ist geprägt von Singles: In 69 Prozent der 5 902 Haushalte ist nur eine Person gemeldet. Die zahlenmäßig stärkste Altersgruppe bilden die 27-bis unter 40-Jährigen. Insgesamt wohnen in der Weststadt auf 309 Hektar Fläche 8 913 Einwohner (Stand 2003). In dem Stadtteil leben - gemeinsam mit dem Westerberg - prozentual die wenigsten sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männer (48, 5 Prozent) und die meisten sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen (51, 5 Prozent). Tiefster Geländepunkt der Weststadt ist mit 64 Metern die Kreuzung Martinistraße und Adolfstraße. Am höchsten hinaus ragt mit 97 Metern Bellevue gegenüber dem Parkplatz am Heger Friedhof an der Rheiner Landstraße.

Aus der Nähe betr

Das Besondere

Ruhe und Grün: Hier lässt es sich gut leben

" Wer nicht will, muss das Viertel eigentlich gar nicht verlassen", schwärmt Michael Schürmeyer-Possenriede vom Katharinenviertel. Schließlich ist alles in der Nähe: Fleischer, Post, Supermärkte, " und in die Innenstadt sind es zu Fuß auch nicht mehr als zehn Minuten". Seit 17 Jahren betreibt der 46-Jährige zusammen mit Lutz Tenbusch die Kneipe Fricke-Blöcks an der Katharinenstraße. " Das viele Grün und die Ruhe machen es so angenehm, hier im Viertel zu leben. Und dass die Kinder hier relativ problemlos draußen spielen können." Relativ. Denn gerade in den Stichstraße wird seiner Beobachtung nach oft zu schnell gefahren. Und das nicht nur von den Autofahrern. Auch die Radler sind auf den engen Bürgersteigen oft recht zügig unterwegs: " Das ist nicht gerade angenehm wenn man dann aus einer Haustür kommt."

DAS PRALLELEBEN tobt an sonnigen Tagen auf dem Spielplatz Gustav-Heinemann-Platz. Foto: Gert Westdörp
Autor:
Sven Lampe
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