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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Aus der Bauerschaft wurde ein beschaulicher Stadtteil
 
Nahne nur sehr dünn besiedelt
 
"Wir mögen uns gegenseitig und kommen immer auf einen Nenner"
Zwischenüberschrift:
Aus der Nähe Betrachtet: Der Stadtteil Nahne:
 
Erst 1972 Eingemeindung nach Osnabrück - Kirchbauverein ermöglichte die Errichtung des St.-Ansgar-Gotteshauses
 
Was ist das Besondere an Nahne?
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Aus der Nähe Betrachtet: Der Stadtteil Nahne

Aus der Bauerschaft wurde ein beschaulicher Stadtteil

Erst 1972 Eingemeindung nach Osnabrück - Kirchbauverein ermöglichte die Errichtung des St.-Ansgar-Gotteshauses

Von Arne Köhler

Nahne

Viele Osnabrücker denken bei Nahne sofort an Marktkauf. Dessen weithin sichtbare, in knalligem Gelb gestrichenen Gebäude unweit der Autobahnausfahrt sind zum Leidwesen der Bewohner zu einer Art Wahrzeichen ihres Stadtteils geworden.

Dabei ist Nahne abgesehen von der viel befahrenen Iburger Straße und der Nähe zur unmittelbar an den Stadtteil grenzenden Autobahn eigentlich sehr beschaulich. Es besteht vorwiegend aus behaglichen Wohnstraßen, deren Bewohner nicht nebeneinander her leben, sondern größtenteils Intensiven nachbarschaftlichen Kontakt pflegen.

Ein historisches Zentrum, etwa mit einer alten Kirche oder einem anderen mittelalterlichen Baudenkmal, gibt es nicht. Das hängt mit der Nahner Geschichte zusammen: Über Jahrhunderte war der Ort eine reine Bauerschaft, die aus weitläufigen Höfen und den angrenzenden Feldern bestand. Hier lebten und arbeiteten alt eingesessene Bauernfamilien

Ländlicher Charakter blieb erhalten

wie Hauswörmann, Potthoff, Horstmann und Wiebrock.

An vielen Stellen hat sich der bevölkerungsärmste Osnabrücker Stadtteil, der erst 1972 eingemeindet wurde, bis heute seinen ländlichen Charakter bewahrt. Vor allem im Bereich der Straße Alte Bauernschaft finden sich prachtvolle und liebevoll renovierte Bauernhäuser.

Entlang der Frankfurter Heerstraße im Osten und den ebenfalls in Hanglage errichteten Straßenzügen rings um Paradies- und Höhenweg im Westen prägen vor allem schmucke Reihen- und Einfamilienhäuser das Bild. Diese Wohnbebauung geht bis auf die vorige Jahrhundertwende zurück: Ab 1900 waren an der damaliegen Iburger Chaussee und dem Paradiesweg zeittypische Bruchstein-Wohnhäuser entstanden. Damals erhielt Nahne auch seine Schule, die heutige Franz-Hecker-Grundschule, in der auch Erich Maria Remarque als Lehrer tätig war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte in Nahne dann ein regelrechter Bauboom

Bauboom nach dem Zweiten Weltkrieg

ein: Bis 1959 wuchs der Ort innerhalb von zehn Jahren um 93 Gebäude. Die Einwohnerzahl stieg auf über 2000.

1949 gründeten die Nahner einen Kirchbauverein. Ende 1953 fand der erste Gottesdienst im so genannten " Jugendheim", dem heutigen Pfarrheim, statt. 1965 wurde dann die benachbarte Kirche St. Ansgar nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit geweiht.

Stadtteil-lnfo

Nahne nur sehr dünn besiedelt

In keinem Osnabrücker Stadtteil leben weniger Menschen als in Nahne: Mit 2 263 Einwohnern in knapp 1 200 Haushalten war Nahne in der Jahresstatistik 2003 wie schon in den Jahren zuvor klares Schlusslicht. Mit seiner Fläche liegt der Stadtteil dagegen mit etwas über 485 Hektar im oberen Drittel des Stadtvergleichs: Dünner besiedelt als Nahne sind nur Pye und Atter. Nirgendwo in Osnabrück ist der Anteil von Aussiedlern an der Gesamtbevölkerung niedriger: In Nahne liegt er bei deutlich unter zwei Prozent (sieben Prozent sind es im Stadtdurchschnitt). Seinen höchsten Punkt erreicht Nahne mit 166 Metern im Wäldchen nördlich des Friedhofs beim Franziskus-Hospital. Von dort geht es bis auf 76 Meter hinunter: Der niedrigste Punkt wurde beim Regenrückhaltebecken an der Alten Bauernschaft gemessen. (ack)

Was ist das Besondere an Nahne?

" Wir mögen uns gegenseitig und kommen immer auf einen Nenner"

Anton Henke stammt aus einer alten Nahner Familie. Der 78-jährige kann sich noch gut an die Ursprünge des Stadtteils als selbstständige Bauerschaft erinnern. Was in Nahne anders ist als anderswo? " Dass wir uns gegenseitig alle mögen", sagt der ehemalige Postbeamte. Natürlich sei man auch in Nahne nicht unbedingt immer einer Meinung, räumt er ein. " Aber dann findet man sich eben zusammen und kommt auf einen Nenner." Jeder, der sich in die lebendige Gemeinschaft des Stadtteils einfügen wolle, sei herzlich willkommen und werde schnell integriert. Zu diesem Verbundenheitsgefühl gehört auch die ehrenamtliche Arbeit im Stadtteil. Anton Henke etwa singt im Männergesangsverein und hat die Pflege des Nahner Spielplatzes übernommen. Oft sieht der Hobbygärtner zwischen Klettergerüst und Sandkiste nach dem Rechten, stutzt die Hecken und sammelt Müll auf. Außerdem gehört er zur " Dienstagstruppe" der St.-Ansgar-Gemeinde: Das sind neben ihm noch sechs weitere Rentner, die zupacken, wann immer in und vor der Kirche Arbeiten anfallen. Nicht so schnell erfüllen wird sich übrigens ein besonderer Wunsch Henkes: Ginge es nach ihm, dann würde sich der Stadtteil von Osnabrück lossagen und wieder zur selbstständigen Gemeinde werden. (ack)

ZERSCHNEIDEN NAHNE: Die Iburger Straße und das Gewerbegebiet Am Nahner Feld. Rechts: Die Alte Bauerschaft, links im Hintergrund: Die Wohngebiete am Paradies- und Höhenweg. Foto: Parton

RICHTFEST der Nahner St.-Ansgar-Kirche im Jahr 1964.

Foto: Löckmann
Autor:
ack


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