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1.
Erscheinungsdatum:
03.06.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Mehr
als
70
Jahre
ist
an
der
Bohmter
Straße
Essig
hergestellt
worden.
Nun
schließt
der
Carl-
Kühne-
Betrieb,
der
zu
Spitzenzeiten
10
Millionen
Liter
Essig
pro
jahr
hergestellt
hat.
Nun
wird
in
Hamm
produziert,
in
einem
anderen
Standort
Kühnes.
Auf
dem
Gelände
sollen
bald
Wohnhäuser
entstehen.
Überschrift:
Aus gutem Wein wird guter Essig
Zwischenüberschrift:
Senf, Essig, saure Gurken: Osnabrücker Traditionsbetreib schließt seine Pforten
Artikel:
Originaltext:
Aus
gutem
Wein
wird
guter
Essig
Senf,
Essig,
saure
Gurken:
Osnabrücker
Traditionsbetrieb
schließt
seine
Pforten
Von
Frank
Henrichvark
Osnabrück
Essig
ist
ein
Grundnahrungsmittel:
ohne
Essig
kein
Salat,
keine
Gewürzgurke
und
keine
Mayonnaise.
Mehr
als
70
Jahre
ist
in
Osnabrück
an
der
Bohmter
Straße
Essig
hergestellt
worden.
Diese
Tradition
geht
nun
zu
Ende:
Die
Firma
Carl
Kühne
stellt
ihre
Produktion
in
Osnabrück
zur
Mitte
des
Jahres
ein.
Wer
einmal
eine
Flasche
Wein
zu
lange
offen
stehen
ließ,
der
weiß:
Essig
entsteht
aus
Alkohol.
Die
Essigsäurebakterien
spalten
durch
Gärung
den
Alkohol
auf,
und
es
bleibt
eine
leichte
Säure
übrig.
Dieser
Prozess
kann
in
der
Weinflasche
ablaufen
-
oder
eben
in
riesigen
Behältern,
"
In
den
besten
Jahren
haben
wir
hier
in
Osnabrück
bis
zu
zehn
Millionen
Liter
Essig
hergestellt"
,
so
berichtete
der
Geschäftsführer
Josef
Steutermann
jetzt,
"
aber
nachdem
die
Firma
Kühne
eine
weitere
Essigfabrik
in
Harnm
hinzugekauft
hat,
war
es
mit
dem
Standort
Osnabrück
vorbei."
Steutermann,
der
seit
nunmehr
50
Jahren
in
dem
Betrieb
an
der
Bohmter
Straße
das
Geschäft
von
der
Pike
auf
betrieben
hat,
kann
sich
an
die
besten
Zeiten
noch
gut
erinnern:
"
Damals
waren
hier
in
der
Saison
bis
zu
200
Personen
beschäftigt,
wir
machten
Essig,
Senf,
Sauerkraut,
legten
Gurken
ein."
Das
ist
mittlerweile
alles
vorbei.
Noch
steht
das
riesige
Holzfass
vor
dem
Betrieb,
in
dem
der
angelieferte
hochprozentige
Alkohol
mit
Essig
und
Wasser
vermischt
- "
de-
naturiert"
-
und
untrinkbar
gemacht
wurde.
Wenn
eine
solche
Lieferung
kam,
waren
sogar
Zollbeamte
dabei
und
prüften
die
Plomben
-
rieselten
doch
ganze
Tankwagenladungen
von
96-
prozentigem
Alkohol
in
den
Bottich.
Die
Nährflüssigkeit,
Maische
genannt
wie
beim
Bierbrauen
oder
Mostvergären,
tropfte
dann
tagelang
in
ebenso
großen
offenen
Behältern
über
grobe
Buchenholzspäne.
"
Nach
sechs
bis
sieben
Tagen
ist
der
Alkohol
zu
Essig
geworden"
,
so
Rainer
Fiening,
"
dann
beginnt
das
Spiel
von
neuem."
Das
Spaltprodukt
der
Essigbakterien
wird
gefiltert,
es
kommt
als
reiner
Weinessig
in
den
Handel:
"
Reiner
Weinessig
hat
ein
mildes
Bukett,
und
man
schmeckt
die
arteigenen
Aromastoffe"
,
so
Fiening,
der
sich
in
langen
Jahren
bei
Kühne
die
Berufsbezeichnung
Essigmeister
erworben
hat.
Steutermann
und
Fiening
werden
in
den
nächsten
Monaten
den
Betrieb
an
der
Bohmter
Straße
abwickeln
und
die
Hallen
entkernen.
Die
Firma
Carl
Kühne,
übrigens
ein
Nahrungsmittelkonzern
mit
1400
Mitarbeitern
und
einem
Umsatz
von
350
Millionen
Euro,
der
jährlich
neben
anderen
Produkten
180
000
Tonnen
Essig
und
50
000
Tonnen
Senf
produziert,
schließt
zum
Jahresende
seine
Osnabrücker
Filiale.
Die
beiden
letzten
von
der
Bohmter
Straße
sehen
es
mit
Wehmut.
Immerhin
war
der
hier
produzierte
Essig
dank
der
Gärung
in
reinen
Holztanks
so
geschätzt,
dass
die
Nahrungsmittelwerke
im
Südkreis
der
Zentrale
in
Hamburg
noch
eine
halbjährige
Verlängerung
abhandeln
konnten.
Aber
auch
damit
ist
bald
Schluss.
Dann
kommt
der
Abrissbager.
Im
nächsten
Jahr
sollen
auf
dem
Gelände
Wohnhäuser
entstehen.
IN
RIESIGEN
FÄSSERN
wird
Alkohol
zu
Essig:
Rainer
Fiening
in
der
Halle
an
der
Bohmter
Straße.Foto:
Thomas
Osterfeld
Autor:
Frank Henrichvark