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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Wie Faule-Eier-Geruch aus dem Wasser gepustet wird
Zwischenüberschrift:
Möser-Realschüler kennen sich aus mit dem Trinkwasser
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Wie Faule-Eier-Geruch aus dem Wasser gepustet wird

Möser-Realschüler kennen sich aus mit dem Trinkwasser

Wüste (andi)

Wer in Osnabrück den Wasserhahn aufdreht, bekommt sauberes Trinkwasser, so viel ist klar. Aber woher kommt das Wasser eigentlich? Die Neuntklassler des Wahlpflichtkurses Erdkunde an der Möser-Realschule wollten es ganz genau wissen und machten sich zusammen mit ihrer Erdkundelehrerin Sandra Igelbrink und dem Chemielehrer Christoph Scholz auf, die Trinkwasserversorgung in Osnabrück zu erforschen.

Dass sie jetzt Bescheid wissen, zeigte sich in der Chemie-Stunde, in der die Forschungsergebnisse der Schüler zusammengefasst wurden. Lehrer Scholz hatte einen Versuch vorbereitet, der die Arbeit eines Wasserwerks im Kleinen wiedergab: Ein Gefäß mit Grundwasser steht vor den Schülern. " Und was wird damit jetzt gemacht?", fragte der Lehrer.

Die Beantwortung dieser Frage war kein Problem für die Schüler. Sie hatten sich die Wasseraufbereitung bei einem Besuch im Wasserwerk Thiene im Osnabrücker Nordkreis genau angesehen.

Jugend forscht im Viertel

" Es wird Luft zugefügt", wusste Martin deshalb. Richtig. Und warum? " Um den Geruch nach faulen Eiern wegzukriegen."

Der Geruch nach faulen Eiern: Das ist der im Grundwasser enthaltene Schwefelwasserstoff. Nachdem der Lehrer Luft zugefügt hatte, musste Jens prüfen, ob Gase frei gesetzt wurden. Er näherte sich dem Gefäß und rümpft die Nase - es stinkt. Offenkundig ist das Experiment im Klassenraum geglückt.

Nächster Schritt: Das Wasser ist trüb. " Das liegt daran, dass da Eisen drin ist", erklärte Sarah. Die Schüler wissen, dass zu viel Eisen im Wasser ungesund ist und außerdem die Wasserleitungsrohre angreift. " Kalkmilch" schlug Jens als Lösung vor, und Lehrer Scholz befolgte diesen Rat. Zum Schluss wurde das fast fertige Trinkwasser noch durch einen Filter aus Sand und Kies gegeben. Danach war es so sauber, wie es sich, auch die Osnabrücker wünschen. " Es war interessant zu sehen, was alles dazu gehört, die ganzen Apparate", sagte lsabel über den Besuch im Wasserwerk und in einem Hochbehälter zur Trinkwas-serspeicherung auf dem Piesberg. Die Vorteile der Vor-Ort-Forschung liegen für Sarah auf der Hand: " Es ist ja klar, dass Schüler sich für Praktisches mehr interessieren", sagte sie.

Für ihr Projekt, in dem sie sich auch mit der Wasserversorgung in Afrika beschäftigt haben, sind die Schüler des Wahlpflichtkurses Erdkunde sogar offiziell ausgezeichnet worden: Im Schülerwettbewerb " Projekt Werkstatt 2003" der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema " Sauberes Wasser ist Leben" erhielten sie als Anerkennung eine Geldprämie von 1000Euro.

AM WASSERHOCHBEHÄLTER auf dem Piesberg informierten sich die Möser-Realschüler. Foto: Hermann Pentermann

Zur Sache: Aufbereitung von Trinkwasser

Im Wasserwerk wird durch das Grundwasser Luft geblasen, um Gase wie Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff zu entfernen. Gleichzeitig wird das Wasser so mit Sauerstoff angereichert. In einem weiteren Schritt wird so genannte Kalkmilch hinzugefügt, die Eisenhydroxid entstehen lässt. In dieser nicht wasserlöslichen Form setzt sich das natürlich vorhandene Eisen im Wasser am Boden ab, von wo es mechanisch entfernt wird. Im Anschluss wird das Wasser durch einen Filter aus Sand- und Kiesschichten gegeben, um noch vorhandene Schwebeteilchen zu entfernen. Trinkwasser darf nicht mehr als 50 mg Nitrat pro Liter enthalten. Wird dieser Wert in einer Gegend überschritten, mischen die Stadtwerke die Grundwasser aus verschiedenen Brunnen, um den Wert insgesamt zu senken. Nitrat entsteht vor allem aufgrund der Gülle-Düngung in der intensiven Landwirtschaft. Die Stadtwerke haben deshalb Land um ihre Brunnen herum aufgekauft und verpachten es an Bauern, die extensive Landwirtschaft betreiben. Wasser, das aus kalkigem Boden kommt, Ist " härter", also kalkhaltiger, aus Sandboden wie in der norddeutschen Tiefebene kommt " weicheres" Wasser. Weiches Wasser ist angenehmer für die Haut, zum Teekochen und zum Wäschewaschen. Hartes Wasser bringt Mineralstoffe mit sich, verkalkt aber die Waschmaschine.
Autor:
andi


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