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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Aus fünf wurde eins: Rotbuche hielt zusammen
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Viele Initialien wurden in 150 Jahren in die Rinde geritzt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Naturdenkmale in Osnabrück: Die Buche to Pye

Aus fünf wurde eins: Rotbuche hielt zusammen

Viele Initialen wurden in 150 Jahren in die Rinde geritzt

Pye (kgre)
" Alle für einen" könnte das Motto eines der bekanntesten Naturdenkmale in Osnabrück heißen. Die Buche to Pye, eine kräftige Rotbuche, besteht im Grunde aus fünf einzelnen Stämmen, die schon vor langer Zeit zusammengewachsen sind. So entwickelte sich in etwa 150 Jahren aus fünf Bäumchen ein Stamm mit 5, 50 Meter Umfang.

Ein Stämmling schwächelte

Die Fagus sylvatica, so die lateinische Bezeichnung, steht am Ostrand der Brockhauser Straße in der Nähe des Hofs Drees. Ganz persönliche Erinnerungen verbindet Landwirt Franz-Josef Drees mit der Rotbuche, die am Rande eines seiner Felder steht. " Als Kind habe ich oft darin gespielt", berichtet Drees. " Von der Ackerseite her konnte man gut hineinklettern." Vielen Kindern aus der Nachbarschaft diente die Buche früher als Kletterbaum. Sie ritzten damals ihre Initialen und Jahreszahlen in das Holz, die noch heute zu sehen sind.

Dass die kräftige Rotbuche den 2. Weltkrieg überdauert hat, ist nicht selbstverständlich. " Im Krieg mussten die Bauern den Menschen Holz liefern. Jeder Strauch wurde genommen", sagt Drees. Ein Landarbeiter namens Focke, der in einem der Kotten der Familie wohnte, setzte sich damals für den Erhalt des Baumes ein. Ihm ist zu verdanken, dass die Buche to Pye nun schon 150 Jahre alt und etwa 20 Meter hoch ist.

" Rotbuchen können bis zu 250 Jahre überdauern", sagt Frank Bludau, Landschaftsarchitekt bei der Stadt. Die Buche to Pye sei so markant wegen ihrer weit nach unten reichenden Blätterkrone und der Wurzeln, die dicht an der Oberfläche verlaufen. Ob sie weitere 100 Jahre in Pye überlebt, kann Bludau nicht versprechen. " Einer der fünf Stämmlinge schwächelte vor einiger Zeit. Seine Äste waren trocken und ohne Laub." Darum wurde er fachgerecht aus dem Gehölz herausgeschnitten. Dem Fachbereich Umwelt habe das etwas Kummer bereitet, gibt Bludau zu. " Ich hoffe, das war nicht der Einstieg vom Ausstieg." Ob sich die Rotbuche wieder erholt, wird sich zeigen. Denn wenn ein Stämmling kränkelt, können alle angeschlagen sein - " Einer für alle" in negativer Hinsicht.

150 JAHRE ALT ist die Rotbuche in Pye. In letzter Zeit kränkelte der mächtige Baum allerdings. Foto: Klaus Lindemann

DIE WURZELN zeigen es: Aus fünf Bäumchen wurde im Laufe der Jahrhunderte ein Baum.
Autor:
kgre


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