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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
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Überschrift:
Aus dem Fluss kommt der Strom
Zwischenüberschrift:
An der Nette steht die einzige Energie produzierende Mühle in Osnabrück
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Aus dem Fluss kommt der Strom

An der Nette steht die einzige Energie produzierende Mühle in Osnabrück

Haste

Die Erfindung der Wassermühle war ein Meilenstein in der Entwicklung der Menschheit. Sie gilt als eine der Vorboten der industriellen Revolution. Seit dem Mittelalter wird die Kraft der Wasserräder auch in Deutschland genutzt. Die Haster Mühle nahm ihren Betrieb zum ersten Mal im 11. Jahrhundert auf.

Bereits im ersten Jahrhundert vor Christus erfand der römische Baumeister Vitruv die Wassermühle. Das Prinzip war damals das gleiche wie 1000 Jahre später in Haste. Ein vertikal gestelltes Wasserrad nutzt den Druck des fließenden Wassers, um ein Zahnradwinkelgetriebe in Bewegung und einen Mahlgang in Betrieb zu setzen, der vormals mit Muskelkraft getätigt wurde.

Das Wasserrad ist an der Haster Mühle längst abmontiert worden. Dessen Arbeit hat ein Generator übernommen, der allerdings auch schon fast antik ist: Er stammt aus dem Jahr 1935. Er besteht aus einem Schaufelrad, das auf einer Welle sitzt, die sich dreht, solange das Wasser fließt. Die Francis-Turbine, wie der Generator genannt wird, speist durchschnittlich 11 Kilowatt ins Netz. In 2002 waren es rund 42 000 nutzbare Kilowattstunden (kWh); im vergangenen Jahr aufgrund des trockenen Sommers nur 25 800 kWh. Das reicht für rund 15 Haushalte. " Die Nachbarschaft ist gut versorgt", meint Peter Horenburg, Pressesprecher der Stadt, schmunzelnd. Viel ist das nicht. Zum Vergleich: Die Windkrafträder auf dem Piesberg produzieren rund eine Million Kilowatt pro Jahr. Die Hälfte der Energie der Stadtwerke stammt aus der Verbrennung der Kohle. In Zahlen sind das 280 Milliarden Kilowatt.

" Die Mühle ist eine Liebhaberei", sagt Peter Horenburg. Wenn den Stadt werken ökologische Energiequellen zur Verfügung stehen, möchte sie sie auch nutzen. Die Haster Mühle spart 60 Tonnen Kohlenstoff ein, die sonst durch die Verbrennung der Kohle die Luft zusätzlich verpesten würden.

Leider st die idyllische Mühle die einzige aktive Mühle der Stadt. " Das ist schade, weil die Pernickelmühle und die am Pottgraben Potenzial hätten", sagt Horenburg. Die Nutzung von Mühlen in Osnabrück wäre zwar nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein, weil nur die Hase und nicht der Rhein durch die Stadt fließt. Aber es heißt auch, dass der stete Tropfen den Stein höhlt.

SIE FREUEN SICH, WENN DAS WASSER FLIESST: Peter Horenburg (links) und Reinhold Pülm von den Stadtwerken nutzen den kleinen, aber feinen Beitrag, den die Haster Mühle in das Osnabrücker Energienetz einspeist. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
tw


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