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1.
Erscheinungsdatum:
16.12.1864
aus Zeitung:
Osnabrückische Anzeigen/ OA
Inhalt:
Fortsetzung
der
Geschichte
des
Bocksturms
(OA,
08.12.1864)
Überschrift:
Der Bocksturm zu Osnabrück Teil 2
Artikel:
Originaltext:
Friderici
sagt
im
ersten
Bande
der
Geschichte
der
Stadt
Osnabrück
S.
31,
daß
der
Bocksturm
vermuthlich
zu
dem
nahe
dabei
gelegenen
unstreitig
befestigt
gewesenen
Hofe
der
osnabrückischen
Kirchenvögte
gehört
habe.
Das
ist
von
andern
nachgesprochen
und
als
zweifellose
Wahrheit
hingestellt
worden.
Jndessen
haben
wir
dagegen
doch
das
Bedenken,
daß
wir
alsdann
schwer
begreifen
können,
auf
welche
Weise
der
Turm
so
früh
von
jenem
Hofe
getrennt
worden,
da
der
ganze
Hof
erst
1619
in
den
Besitz
der
Stadt
gekommen,
der
Turm
aber
schon
um
1300
ein
städtisches
Gefängniß
gewesen
ist.
In
der
blühendsten
Periode
des
Faustrechts
und
des
mittelalterlichen
Ritterthumes
werden
sich
doch
schwerlich
die
Grafen
von
Tecklenburg
haben
entschließen
können,
ein
so
wesentlich
notwendiges
Stück
ihrer
Befestigung
an
die
Stadt
abzugeben,
die
es
in
dieser
gefährlichen
Nähe
zum
größten
Schaden
der
Burgleute
hätte
verwenden
können,
und
vielleicht
auch
wirklich
dann
und
wann
mag
verwandt
haben.
Denn
daß
Osnabrück
oft
genug
mit
den
Tecklenburgern
in
Fede
gelegen,
ist
gar
keine
Frage.
Ob
der
Bocksturm
vom
Anfang
an
zur
Befestigung
der
Stadt
gedient
hat,
ist
auch
schwer
zu
ermitteln.
Wir
wissen
nicht,
wie
alt
er
sein
mag;
aber
wissen
genau,
daß
er
Jahrhunderte
älter
ist
als
unsre
Wälle,
die
ihn
als
ein
schon
vorhandenes
Bollwerk
in
sich
aufnahmen.
Osnabrück
ist
übrigens
mehrmals
befestigt
worden.
Jm
J.
1280
gab
Kaiser
Rudolf
I.
den
Bürgern
das
Privilegium
de
munienda
civitate
d.
h.
das
Recht,
ihreer
Stadt
zur
Sicherung
gegen
die
Feuerpfeile
ihrer
Feinde
ohne
jemals
Widerspruch
mit
Gräben
zu
umziehen,
und
diese
nach
Belieben
zu
erweitern;
bei
dieser
Gelegenheit
sind
ganz
gewiß
auch
neue
Mauern
gezogen
worden.
Ob
die
Bürgeer
damals
von
ihrem
Privilegium
Gebrauch
gemacht
und
ihre
Stadt
mehr
befestigt
haben,
wissen
wir
freilich
nicht,
und
Lodtmanns
Acta
osnabrugensia
nehmen
geradezu
an,
es
sei
nicht
geschehen;
vermuthen
darf
man,
daß
Gräben
angelegt
wurden,
die
vielleicht
im
J.
1553
eine
ganz
andre
Lage
erhalten
mußteen.
Aber
es
gab
noch
ältere
Festungswerke,
von
deren
Ursprung
wir
nicht
das
geringste
wissen,
z.
B.
die
über
den
Hügel
unterhalb
der
Musenburg
den
Bocksturm
gegenüber
streichende
hohe
Mauer,
die
uns
viel
uralte
Geschichten
erzählen
würde,
wenn
sie
sprechen
könnte.
Mit
dieser
ältesten
Befestigung
kann
der
Bocksturm
nicht
wohl
in
Verbindung
gestanden
haben,
wie
der
Augenschein
beweist;
dagegen
ist
wohl
anzunehmen,
daß
im
J.
1280
der
Stadtgraben
keine
andere
Lage
erhalten
konnte,
als
die,
in
welcher
wir
ihn
noch
gekannt
haben,
und
wo
jetzt
eine
Wiese
und
gewesene
Schleifmühle
sich
zwischen
dem
Heger-
und
Natruper-
Thore
befindet.
Vielleicht
hat
man
damals
bei
der
Anlage
des
Grabens,
wenn
eine
solche
wirklich
erfolgt
ist,
sich
genöthig
gesehen,
die
auf
dem
Westerberge
(Kalkhügel)
belegenen,
nur
mit
Stroh
gedeckten
Häuser,
welche
gegen
die
damals
in
Gebrauch
gekommenen
Feuerpfeile
nicht
zu
schützen
waren,
der
Zerstörung
preißzugeben,
während
man
die
äußere
Stadtmauer
als
ein
nutzbares
Bollwerk
stehen
ließ;
dann
wäre
es
freilich
wohl
ganz
natürlich
gewesen,
da´man
zwischen
den
genannten
Thoren
diesseit
des
Grabens
eine
neue
Stadtmauer
zog,
und
in
dieselbe
auch
den
alten
Bocksturm
aufnahm.
Allein
von
einer
solchen
inneren
Mauer
erzählt
uns
die
Geschichte
nichts;
und
wenn
wir
den
Turm
ganz
unten
auf
der
Stadtseite
betrachten,
so
bemerken
wir
an
der
südlichen
Ecke,
daß
man
im
J.
1553
die
zu
ihm
gehörende
Mauer
nicht
hat
abbrechen
können,
ohne
ihn
selbst
zu
beschädigen,
woraus
denn
zu
folgen
scheint,
daß
diese
Mauer
nicht
später
an
ihn
angemauert
sein
kann,
sondern
nothwendig
mit
ihm
zugleich
entstanden
sein
muß.
Wir
dürfen
uns
überhaupt
in
der
ältesten
Periode
seines
Daseins
die
Nachbarschaft
des
Turmes
nicht
als
eine
enge
Gasse,
Bocksmauer
genannt,
und
mit
niedrigen
Hütten
angefüllt
vorstellen;
war
ein
Tecklenburger
Hof
sein
Nachbar,
oder
gehörte
er
gar
selbst
zu
demselben,
so
stand
er
ganz
gewiß
in
der
Nähe
großartiger
Gebäude.
Wie
alt
mag
er
nun
sein?
Betrachten
wir
ihn
von
der
Stadtseite,
wo
er
nicht
rund
ist,
so
erblicken
wir
sechs
zugemauerte
Oeffnungen,
und
dürfen
wohl
annehmen,
daß
noch
zwei
derselben
oben
drüber
gewesen,
aber
durch
den
Abbruch
des
oberen
Theiles
zerstört
worden
sind;
und
diese
Oeffnungen
haben
sich
paarweise
neben
einander
befunden.
Welchen
Zweck
hatten
sie?
Die
beiden
unteren
können
Thürer
gewesen
sein,
sind
aber
so
hoch,
daß
alsdann
eine
Treppe
vorausgesetzt
werden
muß.
Der
jetzige
Eingang
vom
Walle
aus
ist
gewiß
nicht
der
ursprüngliche,
und
jedenfalls
erst
im
J.
1553
von
außen
eingehauen,
nachdem
das
untere
Geschoß
durch
die
Anlage
des
Walles
in
ein
finsteres
Verlies
verwandelt
und
zum
Eingang
untauglich
geworden
war.
Aber
was
bedeuteten
die
oberen
Oeffnungen,
als
man
sie
angelegte?
Für
Fensteröffnungen
schienen
sie
uns
zu
breit,
und
als
Ausgang
zu
einer
Galerie
hätte
doch
wohl
nur
das
eine
Paar
dienen
können,
da
wir
uns
schwerlich
mehrere
Galerien
über
einander
werden
vorstellen
dürfen.
Wir
wagen
aud
diese
Frage
nicht
zu
antworten,
bemerken
aber,
daß
die
beiden
unteren
Oeffnungen
mit
Rundbögen,
die
vier
oberen
mit
Spitzbögen
versehen
sind,
ahnlich
wie
wir
es
an
dem
älteren
Theilen
des
Marienturmes
bemerken,
von
welchen
wir
wissen,
daß
er
1147
noch
nicht,
aber
wohl
1248
vorhanden
war.
Nach
dieser
zugemauerten
Oeffnungen
zu
schließen,
könnte
die
Entstehung
des
Bocksturmes
in
jene
Periode
der
Baukunst
fallen,
die
als
Uebergang
aus
dem
romanischen
in
den
gothischen
Baustyl
betrachtet
wird,
und
das
würde
das
Jahrhundert
zwischen
1100
und
1200
sein.
Wäre
dieser
Schluß
richtig,
so
zählte
er
jetzt
höchstens
700
Jahre,
während
andere
ihn
aus
dem
Zeitalter
der
Karolinger
stammen
ließ,
und
ihm
also
ein
mehr
als
tausendjähriges
Alter
zugeschrieben.
Nachschrift.
In
No.
224
vom
Donnerstag
heißt
es
S.
2174
irrig,
Daß
der
erste
osnabrückische
Bischof
im
J.
738
ernannt
sei;
das
soll
heißen
783.
(Fortsetzung
folgt.)