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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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"Der Willi ist immer sehr großzügig mit der Schere"
Zwischenüberschrift:
Was man tun muss, damit der Obstbaum reiche Früchte trägt? Kleingärtner gaben Hobbyschrebern gute Tipps
Artikel:
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Originaltext:
" Der Willi ist immer sehr großzügig mit der Schere"

Was muss man tun, damit der Obstbaum reiche Früchte trägt? Kleingärtner gaben Hobbyschrebern gute Tipps

Schölerberg (zin) Wer kennt das nicht: Zaghaft wagt man sich mit der Baumschere an die Äste, Bloß nicht zu viel abschneiden, denken sich die meisten Hobbygärtner. Dass Zaghaftigkeit beim Schnitt den Obstertrag im Herbst mindert, erfuhren jetzt Interessierte beim Kleingärtnerverein Süd.

Ursula Wake zum Beispiel hatte zuvor in Fachbüchern gestöbert, um etwas über den richtigen Obstbaumschnitt zu erfahren. Ohne Erfolg. Da traf es sich gut, dass der Kleingärtnerverein " Süd" eine kostenlose Unterweisung für jedermann anbot. Sofort nahm sie das Angebot wahr.

Vereinsfachberater Willi Breaer, der schon viele Fachseminare an der Fachhochschule Osnabrück zum Thema belegt hat, führte in den Schrebergärten Süd die begeisterten Hobbyobstbauern in die hohe Kunst des Obstbaumschnittes ein.

" Wichtig ist erst, dass man beim Kauf eines Obstbaumes bereits auf ein orangefarbenes Schild mit dem Hinweisen M7, M36 oder M9 achtet. Denn darüber bekommt man einen Hinweis auf die Pilzresistenz", warnt Breaer vor den Gefahren von Fehlkäufen. Zweiter Fehler, den man machen kann: " Oft kaufen Obstliebhaber die falschen Sorten für ihre Böden, und haben so wenig Freude an ihren Sprösslingen."

Darauf konnte Wilfried Langkutsch in seinem Garten leider keinen Einfluss mehr nehmen. Als er vor zwei Jahren nach Osnabrück zog, fand er bereits seinen Baumbestand vor. " Ich kannte mich mit Obstbäumen, speziell mit dem Erziehungsschnitt, nicht so gut aus und habe einfach abgeschnitten, was mich gestört hat", beschreibt es seine ersten Erfahrungen. " Wer in vier Jahren von einem schwach wachsenden Baum keinen Vollertrag ernten kann, hat etwas falsch gemacht, vermittelt Fachmann Breaer seinen Lehrlingen und es ist doch besser einen Zweig mehr wegzuschneiden anstatt ihn stehen zu lassen. Danach wagte Franz-Josef Brechwald nach anfänglichem Zögern dann auch den Griff zu den drei kräftigsten Zweigen eines Apfelbaumes. Dabei achtet er sorgfältig darauf, möglichst keinen Leitast, sondern einen zum Tragen bereiten zu beschneiden. Er hatte gelernt: Alles, was in der Waagerechten wächst, setzt später Frucht an. Dass solch eine Pflege gleichzeitig bedeutet, an der Spitze des Baumes den dominanteren Zweig stehen zu lassen und den anderen zurück zuschneiden, wusste Uta Seller bis jetzt nur aus Büchern. " Ich habe meine Obstbäume bislang nicht so großzügig gestutzt", erzählt sie. " Der Willi ist da immer großzügig mit der Scherre", scherzte Vereinsvorsitzende Heinrich Beßmann zwischendurch. " Einmal hat er den Baumbestand eines guten Freundes so radikal gestutzt, dass dessen Frau gar nicht begeistert war. Als die Bäume aber später im Jahr wider Erwarten reichlich Früchte trugen, war sie jedoch wieder gnädig gestimmt", fügte er lachend hinzu.

DEN RICHTIGEN SCHNITT für Obstbäume zeigten die Experten vom Kleingartenverein Süd interessierten Hobbygärtnern. Was viele in Erstaunen versetzte: Zaghaft darf man beim Schnitt überhaupt nicht sein.Foto: Hermann Pentermann
Autor:
zin


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