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1.
Erscheinungsdatum:
02.03.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Seit
1253
darf
die
Mühle
Wasser
stauen.
Ganz
so
alt
ist
das
heutige
Gebäude
zwar
nicht,
aber
dennoch
ist
die
Mühle
alt
genug
und
schließlich
noch
in
Betrieb,
dass
Reparaturen
notwendig
sind.
Diese
werden
nun
gemacht.
Abb.
zeigen
Haus
mit
Mühle
und
Ingo
Mersch,
den
Transmissionsriemen
ölend.
Überschrift:
Beruf: Tischler - Passion: Reparieren alter Mühlen
Zwischenüberschrift:
Gert Möller repariert Knollmeyers Mühle im Nettetal - "Könnten den Mehlbedarf der Gemeinde Wallenhorst decken"
Artikel:
Originaltext:
Aus
der
Nachbarschaft
Beruf:
Tischler
-
Passion:
Reparieren
alter
Mühlen
Gert
Möller
repariert
Knollmeyers
Mühle
im
Nettetal
- "
Könnten
den
Mehlbedarf
der
Gemeinde
Wallenhorst
decken"
Von
Johanna
Putty
Wallenhorst
Gäbe
es
den
historischen
Beruf
des
Mühlenbauers
noch
-
er
hätte
ihn
mit
Leidenschaft
ergriffen:
Seit
seiner
Jugend
schlägt
das
Herz
von
Tischlermeister
Gert
Möller
für
die
denkmalgeschützten
Industriebauten,
die
er
seit
zwanzig
Jahren
restauriert.
Ganz
oben
auf
der
Restaurationsliste
des
Mannes
aus
Melle-
Buer
steht
in
diesen
Tagen
erneut
Knollmeyers
Mühle
Im
Nettetal
1983
war
die
denkmalgeschützte
Wassermühle
von
Martin
Läer
gepachtet
und
nach
einer
gründlichen
Restauration
zu
neuem
Leben
erweckt
worden.
Danach
belieferte
der
Hobbymüller,
der
mit
"
der
Liebhaberei
aber
nie
wirklich
seine
Brötchen
verdienen
konnte"
,
etliche
Bäckereien
und
Cafes
mit
dem
auf
kaltem
Wege
geschroteten
Mehl
fernab
der
Massenproduktion.
Seit
Ende
der
neunziger
Jahre
steht
das
klappernde
Schaufelrad
der
Wassermühle
komplett
still.
Der
Grund:
Nachdem
sich
die
umliegenden
Landwirte
jahrelang
über
das
Aufstauen
der
Nette
beklagt
hatten,
wurde
die
gewerbliche
Nutzung
von
den
Behörden
alsüberholt
und
nicht
mehr
zulässig
erklärt.
Dabei
ist
die
Technik
im
Inneren
der
betagten
dicken
Mauern
bis
heute
nahezu
vollständig
intakt.
"
Bei
einer
Kapazität
von
anderthalb
Tonnen
Korn
pro
Stunde
könnte
durch
Knollmeyers
Mühle
theoretisch
bis
heute
der
Mehlbedarf
der
gesamten
Gemeinde
Wallenhorst
gedeckt
werden"
,
erklärt
Pächter
Martin
Läer,
den
das
Urteil
damals
schwer
traf.
Obwohl
die
Produktion
seitdem
eingestellt
ist
und
Martin
Läer
mittlerweile
auch
das
wohnlich
ausgebaute
Dachgeschoss
verlassen
hat,
versucht
er,
die
alte
Mühle
weiterhin
in
Stand
zu
halten.
Tischlermeister
Gert
Möller,
der
vom
Sauerland
bis
an
die
Küste
schon
etliche
Mühlen
restauriert
hat,
kann
das
gut
nachvollziehen:
"
Man
sollte
weiß
Gott
nicht
jede
Mühle
erhalten,
aber
eine
der
letzten
intakten
Wassermühlen
im
Osnabrücker
Land
dem
Verfall
zu
überlassen
wäre
ein
echtes
Trauerspiel."
Und
so
machte
sich
der
Restaurator,
der
selbst
seit
Jahren
eine
Mühle
in
Melle
bewohnt,
gemeinsam
mit
Tischlergeselle
Ingo
Mersch
im
Nettetal
ans
Werk.
Denn
im
Inneren
der
Mühle,
wo
es
einst
nur
so
von
historischer
Technik
und
randgefüllten
Mehlsäcken
wimmelte,
nagt
seit
dem
Stillstand
nicht
nur
der
Zahn
der
Zeit:
Am
oberen
Mühlstein
eines
der
beiden
intakten
Mahlgänge
entdeckten
die
beiden
Experten
während
der
zweitägigen
Restauration
auch
zahlreiche
Bissspuren
von
Nagetieren.
Um
den
tonnenschweren
Naturstein,
der
aus
einer
extrem
harten
Verbindung
aus
Quarz
und
Basalt
besteht,
bearbeiten
zu
können,
wurde
er
mit
einem
Stein-
Galgen
in
die
Höhe
geschraubt
und
aufgebockt.
In
die
Waagerechte
gelangt,
galt
es
ihn
zu
schärfen
und
die
Furchen
der
abgenutzten
Mahlflächen
mit
historischen
Werkzeugen
nachzuarbeiten.
Nachdem
auch
die
schmierige
Mischung
aus
Hanf
und
Fett
im
Hauptlager
erneuert
wurde,
entledigte
sich
Ingo
Mersch
vor
dem
über
1
000
Jahre
alten
Stauwehr
alter
Mehlreste
aus
dem
Feinteile
filternden
Sichter
und
ölte
die
nachträglich
installierten
Transmissionsriemen.
Nachdem
vor
mehreren
Jahren
schon
der
zweite
intakte
Mahlgang
und
ein
Elevator
aus
Zirbelkiefer
überholt
wurden,
soll
in
diesen
Tagen
auch
das
fünf
Meter
große
Schaufelrad
der
Wassermühle
geschweißt
werden.
Knapp
70
Prozent
seiner
Aufträge
bestehen
aus
Mühlenrestaurationen,
verrät
Gert
Möller,
dessen
fachmännische
Kenntnisse
gerade
bei
der
abschließenden
Justierung
der
restaurierten
Mahlsteine
weit
über
die
Region
hinaus
gefragt
sind.
"
Vielen
ist
gar
nicht
bewusst,
über
welche
Fülle
verschiedener
Mühlenarten
das
Osnabrücker
Land
bis
heute
verfügt.
Nur
300
Meter
von
hier
findet
man
die
nächste
Wassermühle
auf
einem
alten
Gehöft
",
so
Möller.
Dank
der
fachmännischen
Restauration
des
Tischlers
kann
sich
Knollmeyers
Mühle
diesen
Mai
als
Außenstelle
der
Ausstellung
"
Mühlen
im
Osnabrücker
Land"
des
Osnabrücker
Museums
für
Industriekultur
frisch
renoviert
im
historischen
Glanz
präsentieren.
ZWEI
TAGE
dauern
die
Reparaturarbeiten
an
der
Mühle.
Damit
künftig
alles
reibungslos
funktioniert,
ölt
Ingo
Mersch
den
Transmissionsriemen.
Fotos:
Jörn
Martens
KNOLLMEYERS
MÜHLE:
für
Ausflügler
und
Spaziergänger
immer
wieder
ein
Blickfang.
Das
Alter
lässt
sich
natürlich
nicht
auf
einen
Tag
beziffern,
Pächter
Martin
Läer
verweist
aber
auf
Unterlagen,
die
auf
einen
Bau
vor
mehr
als
1
200
Jahren
schließen
lassen.
Das
Staurecht
reicht
bis
in
das
Jahr
1253
zurück.
Autor:
Johanna Putty