23.10.1926

Osnabrücker Tageblatt/ OT

In einem Artikel über eine städtische Freibadeanstalt in Schinkel geht es unter anderem auch um eine generelle Bestandsaufnahme des Zustandes dieses Stadtteils bezüglich seiner Grünelemente.

Eine städtische Freibadeanstalt im Schinkel.

... Schinkel teilte das Schicksal jener vielen Außenstadtteile, die als " Dörfer vor dem Tore", in der Geschichte der Städte schon von jeher den Vorzug der Vernachlässigung hatten. Und wer die Schinkeler Verhältnisse kannte, mußte den Einwohnern nur Recht geben: Vernachlässigung an allen Enden. ...

Wie dem auch sei; es läßt sich nicht verkennen, daß die Stadtverwaltung auch schon in den ersten Jahren nach der Eingemeindung am 1. April 1914, durch die sich die Osnabrücker Stadtfläche um fast 1800 Hektar vergrößerte, größere Aufgaben gelöst hat, welche die Landgemeinde Schinkel nie hätte zur Durchführung bringen können (Straßenbau, Kanalisation, Versorgung mit Gas, Wasser und Elektrizität usw.). ...

Seit Jahren schon hatte Schinkel eine Flußbadeanstalt an der " Wellmannsbrücke", die, wenn auch primitivster Art, immerhin bescheidenen Ansprüchen genügte. Das Streben der Stadtverwaltung ging in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren dahin, dem von der Industrie arg belästigten Schinkel die Daseinsmöglichkeiten zu verbessern. Baumanpflanzungen, Schaffung kleinerer Grünplätze usw. sind Schritte auf diesem Wege. In dem großen Generalbebauungsplan, den die Stadtverwaltung in den letzten Jahren ausarbeitete, sind ferner ausgedehnte Grünstreifen im Schinkel vorgesehen, was die Hoffnung berechtigt erscheinen läßt, daß die Stadt noch manche Verbesserung schaffen und etwa zugefügtes Unrecht mit allen Kräften wieder gutzumachen gedenkt.
In der Oeffentlichkeit nicht bekannt ist der Plan der Stadtverwaltung, auch im Schinkel nach dem Vorbild der Freibadeanstalt auf " Moskau" eine, wenn auch nicht ganz so großzügige, so doch immerhin moderne und weitgehenden Ansprüchen genügende Freibadeanstalt zu errichten. .....