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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Jeden Tag 50 Portionen mehr als im Vorjahr
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Februar 1904: Regen machte Hase zum reißenden Fluss
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Jeden Tag 50 Portionen mehr als im Vorjahr

Februar 1904: Regen machte Hase zum reißenden Fluss

Von Christiana Keller

Das Schaltjahr 1904 hatte bitterkalt begonnen, und die Kälte blieb bis in den Februar. Doch überraschenderweise zeigten sich schon am 15. Februar nach den eisigen Wochen die ersten Schneeglöckchen in den Gärten. Ende des Monats zogen bereits die Kraniche wieder nordwärts. Als Frühlingsboten galten auch die Stürme, die sich mit Schauern abwechselten. Endloser Regen hatte die Hase zu einem reißenden Fluss gemacht und weite Strecken des Landes unter Wasser gesetzt.

Dabei erwies sich ein Projekt als besonders dringlich, die Entwässerung der Wüste. Der Schnatgang-Graben war übervoll und wartete nur auf baldige Kanalisierung, Rehm- und Schlossstraße waren schon in Arbeit, aber die Siele leiteten das ganze Wasser der Moskauer Quellen durch den Schnatgang.

Bei bitterer Kälte passierten zwei Wettläufer die Stadt. Sie hatten ihre Tour am 2. Februar 1899 in Paris begonnen, waren einmal um die Welt gelaufen und wollten am 2. Juni wieder in Paris sein.

Erhöhten Zuspruch verzeichneten in der kalten Zeit die Suppenküchen, die in diesem Winter vornehm " Naturalverpflegungsstationen" hießen. Gegenüber dem Vorjahr wurden jeden Tag 50 Portionen mehr ausgeteilt.

Der Dom erhielt endlich elektrisches Licht, nun war es nicht nur die Marienkirche, die mit der Zeit ging. Viele Gläubige hatten in den vergangenen Jahren die Gemeinden der Stadt im Osten und Süden anwachsen lassen, und stets wurde eifrig gespendet, um Filialkirchen in den neuen Stadtteilen zu gründen.

Der Spendentopf beider Konfessionen ergab bis 1904 einen solch hohen Betrag, dass man bereits konkret plante, eine Filialkirche von St. Johann vor dem Johannistor in Angriff zu nehmen. Die Suche der evangelischen Gemeinde St. Katharinen nach einem Grundstück vor dem Johannistor nahm ebenfalls Gestalt an.

Der so genannte " Hülsmannsche Gasthof" an der Johannisstraße mutete zwischen den alten Osnabrücker Gebäuden fremd an, denn er erinnerte an den stadthannoverschen Baustil. Während üblicherweise die Bauten mit dem Giebel zur Straße standen, wendete der alte Gasthof seine Traufenseite der Straße zu.

Das Haus hatte einst zu den Gebäuden gehört, die Bischof Ernst August I. für die Hofdamen seiner Gemahlin, der späteren Kurfürstin Sophie, nach Erbauung des Schlosses hatte errichten lassen. Dieser Häusertyp sollte 1904 in das städtische Bildarchiv aufgenommen werden und galt als historische Besonderheit.

Nach Kaisers Geburtstag war in einer Statistik zu lesen, wie viel Jagdbeute der hohe Herr im vergangenen Jahr ganz allein erlegt hatte, nämlich genau 51 025 Stück Wild. 17 897 Hasen, 21 430 Fasanen, ferner Sauen, Damwild, Kaninchen, Gämsen, Elche, Füchse, Auerhähne, Birkhähne, Rebhühner, Reiher und Kormorane, einen Wal, 1497 Rothirsche sowie Rehböcke, Rentiere, Auerochsen, Bären, Dachse und Marder. Im Allgemeinen, so berichtete die Zeitung, war diese Strecke kürzer als in den Vorjahren, wegen der geringen Jagdbeteiligung des Potentaten. Waidmanns Heil!

STÄDTEBAULICH EINE BESONDERHEIT: der Hülsmannsche Gasthof an der Johannisstraße, dahinter das Landgericht und der Neumarkt (Foto aus " Alt-Osnabrück", Band l, H. Th. Wenner).
Autor:
Christiana Keller


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