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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Pläne für neuen Windrad-Fonds sind gescheitert
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Landvolk verärgert ausgestiegen
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Pläne für neuen Windrad-Fonds sind gescheitert

Landvolk verärgert ausgestiegen

Der Versuch der Stadt, einen Windernergie-Fonds aufzulegen, ist gescheitert. Die Projektpartnerin, die Landvolk GmbH, hat die Zusammenarbeit beendet. Die Gründe: Meinungsverschiedenheiten mit dem Runden Tisch CO2 und " unglückliche Diskussionen" im Umweltausschuss, wie der Landvolk-Geschäftsführer Martin Andrees erklärt.

Die Beteiligungsgesellschaft zur Förderung regenerativer Energien sollte der Gegenentwurf zur so genannten " Zwangsbeglückung" werden. Mit diesem Wort hatte die CDU/ FDP-Ratsgruppe die Umweltschutz-Vorschriften unter anderem zur Solarförderung kritisiert und nach dem Machtwechsel 2001 abgeschafft.

Umweltdezernent Dieter Zimmermann und Björn Meyer (CDU) beschäftigen sich seit 2001 mit dem Fonds. Zimmermann holte die Landvolk GmbH ins Boot, weil sie in der Windbranche große Erfahrungen hat und über Standorte für Windräder im Landkreis verfügte. " Absolut seriös" und " der beste Partner, den wir hätten kriegen können", sagt Zimmermann. Aber der Runde Tisch CO2 sagte Nein. Die an diesem Tisch versammelten " Idealisten" (Andrees) forderten, nach weiteren Fonds-Partnern zu suchen. Begründung: Dem geplanten Fonds fehle " der Osnabrücker Bezug völlig", heißt es im Protokoll, und der Projektträger sei " nicht unabhängig". Außerdem kritisierte der Runde Tisch, dass die Fotovoltaik ausgespart werde, weil sie keine akzeptable Rendite abwerfe.

Unüberbrückbar waren die Meinungsverschiedenheiten zur geplanten Stückelung der Einlagen. Der Runde Tisch ging von einer Mindesteinlage von 1000 Euro aus. Die Landvolk GmbH hält Fondsanteile unter 2500 Euro für nicht akzeptabel, weil der Verwaltungsaufwand zu groß wäre. Wenn die Stadt an Kleinstanteilen festhalte, müsse sie die Fonds-Verwaltung übernehmen oder einen Partner dafür finden, erklärte das Landvolk.

Zum Eklat kam es in der nicht öffentlichen Umweltausschuss-Sitzung Ende Januar. Otto Wetzig, Ratsmitglied der Grünen und im Hauptberuf Mitarbeiter einer Tochtergesellschaft des Bundesverbandes Windkraft, zweifelte nach Angaben des Umweltdezernenten die Seriösität und Kompetenz der Landvolk GmbH an. Otto Wetzig sei als Mitarbeiter eines in derselben Branche tätigen Verbandes befangen und hätte an der Diskussion nicht mitwirken dürfen, so Zimmermann. Landvolk-Geschäftsführer Andrees zog die Konsequenz: " Eine Zusammenarbeit ist nicht möglich."

Zurzeit keine Lösung in Sicht

Zimmermann sagte, die Verwaltung werde die Aufgabe weiter verfolgen. Allerdings sei momentan " keine Lösung zur Gründung einer Fondsgesellschaft in Sicht", da auch die Stadtwerke aus rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen dazu nicht in der Lage seien.

SPD-Ratsmitglied Alice Graschtat kritisiert, dass die Beteiligungsgesellschaft bis heute " keinen Schritt weitergekommen ist". Das von der Verwaltung favorisierte Modell in Kooperation mit der Landvolk GmbH lehnt sie ab, weil es keine besonderen Anreize für Osnabrücker biete, sich an der Windenergie zu beteiligen. Der Ratsmehrheit wirft sie vor, ohne Not und Alternative die funktionierende Solarförderung abgeschafft zu haben, ohne die versprochene Alternative bieten zu können. Die Landtagsabgeordnete ist der Überzeugung, dass " die falschen Leute" ans Werk gegangen sind.

Die Windräder, die durch den Fonds hätten finanziert werden sollen, stehen inzwischen, und zwar in Glandorf. Gebaut von der Energie-Genossenschaft TEN mehrerer Südkreis-Gemeinden. Andrees: " Was die Stadt wollte, haben die Südkreis-Gemeinden umgesetzt."

DER WINDENERGIE-FONDS zum Bau von Windrädern (hier ein Bild vom Piesberg) kommt nicht zu Stande. Foto: Gert Westdörp
Autor:
hin


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