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1.
Erscheinungsdatum:
16.01.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Abb.
zeigen
Neumarkt
von
oben,
sowie
eine
Postenbörse
und
drei
leerstehende
Ladenlokale
Mit
Bericht
über
ECE-
Projekten
in
anderen
Städten
(Wetzlar,
Schwerin,
Wuppertal,
Kassel,
Braunschweig,
Wolfsburg)
Das
Justizviertel
mit
Amtsgericht,
Landgericht
und
Gefängnis
und
angrenzendes
Parkhaus
soll
zum
ECE-
Einkaufszentrum
werden:
Der
City-
Einzelhandel
ist
strikt
dagegen.
Die
Region
Osnabrück
habe
765000
Menschen,
in
unmittewlbarer
Nähe
zur
und
in
der
Stadt
270000.
Alles
mögliche
Kunden,
meinen
die
ECE-
Projektoren
und
planen
eine
Shopping-
Mall.
Da
die
vorhandenen
Geschäftsleute
dagegen
seien,
gibt
es
am
20.
eine
Diskussion
mit
Parteien
und
Betroffenen.
Überschrift:
"Wie eine Atombombenexplosion"
Zwischenüberschrift:
Klare Worte beim Neujahrsempfang: Einzelhandel gegen ECE-Riesenprojekt
Artikel:
Originaltext:
"
Wie
eine
Atombombenexplosion"
Klare
Worte
beim
Neujahrsempfang:
Einzelhandel
gegen
ECE-
Riesenprojekt
Von
Wilfried
Hinrichs
Dieter
Rauschen
zitiert
einen
Kollegen,
der
Erfahrungen
mit
den
riesigen
Einkaufszentren
von
ECE
hat.
Wo
diese
Komplexe
entstanden
seien,
so
Rauschen,
hätten
sie
auf
die
Innenstädte
gewirkt
"
wie
Atombombenexplosionen"
.
Die
Zuhörer
im
Friedenssaal
stutzen
einen
Augenblick.
So
deutlich
wird
selten
ein
Redner
bei
einem
Neujahrsempfang,
wo
doch
Nettigkeiten
ausgetauscht
und
Kontakte
gepflegt
werden.
Mitgastgeber
Dieter
Rauschen,
Vorsitzender
des
Osnabrücker
City-
Marketings
(OCM)
,
nutzte
den
Empfang
von
OCM
und
GMT
(Osnabrück
Marketing
und
Tourismus
GmbH)
am
Mittwochabend,
um
den
Fachleuten
aus
Handel,
Politik,
Marketing
und
Medien
die
Bedenken
des
Osnabrücker
Einzelhandels
gegen
das
geplante
Großprojekt
im
Gerichtsviertel
zu
verdeutlichen.
Bedenken?
Nein,
die
nackte
Existenzangst
geht
offenbar
um,
wenn
Dieter
Rauschen
Recht
hat.
Denn
das
ECE-
Projekt
mit
25
000
zusätzlichen
Quadratmeter
Verkaufsfläche
berge
eine
"
große
Gefahr"
für
die
gewachsenen
Strukturen
in
der
Fußgängerzone.
Das
Einkaufszentrum,
das
an
der
Stelle
der
Justizgebäude
zwischen
Neumarkt,
Johannisstraße
und
Kollegienwall
entstehen
soll,
werde
eine
geschlossene
Einheit
bilden.
Die
Kunden
würden
nicht
den
Weg
in
die
Fußgängerzone
finden,
so
Rauschens
Prognose.
Und
er
machte
eine
Rechnung
auf:
Mit
Ikea,
Hornbach-
Baumarkt,
eventuell
einem
Möbelmarkt
an
der
Hannoverschen
Straße
und
der
Kamp-
Promenade
wurden
in
Osnabrück
120
000
Quadratmeter
Verkaufsfläche
neu
entstehen.
Zurzeit
gebe
es
in
der
Innenstadt
109
000
Quadratmeter.
"
Das
können
wir
nicht
verkraften"
,
so
Rauschen.
Er
sagt
einen
durchschnittlichen
Umsatzverlust
der
City-
Läden
um
20
Prozent
voraus,
sollte
ECE
das
220-
Millionen-
Projekt
am
Neumarkt
verwirklichen.
Die
Folge:
leere
Schaufenster,
trostlose
Innenstadt.
Oberbürgermeister
Hans-
Jürgen
Fip
hatte
zuvor
ein
ganz
anderes
Bild
der
Stadt
gemalt,
nämlich
das
eines
blühenden
Handelszentrums.
"
Vier
große
Investorengruppen
mit
ECE
an
der
Spitze"
zeigten
starkes
Interesse
an
Osnabrück.
Der
Markt
werde
als
wachstumsfähig
eingeschätzt.
Und
da
war
Fip
bei
seinem
Lieblingsthema:
"
Die
wachsende
Stadt
in
einer
starken
Region."
Fip
appellierte
an
die
Marketingstrategen,
nicht
Osnabrück
isoliert
zu
betrachten,
sondern
als
Einheit
mit
den
Umlandgemeinden.
Dann
könne
man
über
270
000
Einwohner
sprechen,
was
für
Handelskonzerne
eine
aussagekräftige
Größe
sei.
Im
weiteren
Einzugsbereich
Osnabrück
leben
765
000
Menschen,
alles
potenzielle
Kunden.
Die
hat
der
Projektentwickler
ECE
aus
Hamburg
im
Blick.
In
74
Städten
Deutschlands
hat
ECE
so
genannte
Shopping-
Malls
gebaut.
Das
Unternehmen
propagiert
"
die
lebendigen
Marktplätze"
,
die
der
Verödung
von
Innenstädten
entgegenwirken
sollen.
Attraktive
Einkaufsgalerien
mit
anspruchsvollem
Branchenmix,
so
ECE
in
der
Selbstdarstellung,
wirkten
"
immer
als
positive
Impulsgeber
für
die
Innenstädte"
.
Am
Dienstag,
20.
Januar,
stellen
sich
zwei
ECE-
Objektentwickler
der
Diskussion
in
Osnabrück.
Die
CDU-
Mittelstandsvereinigung
(MIT)
lädt
dazu
um
20
Uhr
ins
Parkhotel
(Am
Heger
Holz)
ein.
ECE-
Projekte
in
anderen
Städten
In
74
Städten
Deutschlands
hat
ECE
Einkaufszentren
gebaut.
Wir
haben
Lokalredakteure
-
als
neutrale
Beobachter
-
in
einigen
Städten
mit
ECE-
Projekten
befragt,
wie
sich
die
Shopping
Mails
auf
die
Innenstädte
ausgewirkt
haben
oder
wie
über
geplante
Großobjekte
diskutiert
wird.
Deutlich
wurde:
Wo
ECE
in
ehemalige
Kaufhäuser
investierte,
lebten
die
Innenstädte
auf.
Kritisch
wird
es
offenbar
in
City-
Randlagen.
Kassel
Im
Februar
2002
eröffnete
ECE
in
Kassel
einen
"
City
Point"
auf
fünf
Ebenen
mit
20
000
Quadratmeter
Verkaufsfläche
und
60
Fachgeschäften.
Für
ein
endgültiges
Urteil
sei
es
noch
zu
früh,
sagt
Jörn
Steinbach
von
der
Hessisch-
Niedersächsischen
Allgemeinen
(HNA)
.
Aber
eine
Tendenz
sei
erkennbar:
"
Es
hat
zu
einer
Belebung
geführt."
Inzwischen
gibt
es
drei
Einkaufszentren
in
der
Kasseler
City.
Einen
"
Chor
der
Zweifler"
habe
es
in
Kassel
auch
gegeben,
dessen
Skepsis
allmählich
widerlegt
werde.
Es
setze
sich
die
Erkenntnis
durch,
dass
alles,
was
Anziehungskraft
ausübe,
der
Stadt
nutze.
ECE
gelte
als
professionell,
solide,
erfolgreich.
Wolfsburg
Die
City-
Galerie
in
Wolfsburg
wurde
im
September
2001
eröffnet.
Auf
drei
Etagen
und
25
000
Quadratmeter
Verkaufsfläche
bieten
90
Fachgeschäfte
ihre
Dienste
an.
Carsten
Buschin
von
der
Wolfsburger
Allgemeinen
hält
die
Shopping
Mall
für
einen
Gewinn
für
die
Stadt.
Es
sei
eindeutig
zu
beobachten,
"
dass
das
Zentrum
die
Leute
anzieht"
.
Die
großen
Befürchtungen
der
Skeptiker
hätten
sich
bislang
nicht
bestätigt.
Allerdings
sei
sichtbar,
dass
einige
Läden
in
Randlagen
in
Mitleidenschaft
gezogen
worden
seien.
"
In
fünf
Jahren
könnte
es
anders
aussehen,
das
muss
man
mal
abwarten."
Die
City
Galerie
liegt
mitten
in
der
lang
gestreckten
Fußgängerzone.
Wuppertal
Die
City-
Arkaden
gibt
es
seit
Oktober
2001.
Vier
Ebenen,
25
000
Quadratmeter
Fläche
bieten
Platz
für
85
Geschäfte.
"
Die
Innenstadt
hatte
schon
Probleme,
bevor
ECE
kam"
,
sagt
Holger
Stephan
von
der
Westdeutschen
Zeitung
in
Wuppertal.
Der
Bau
der
City-
Arkaden
in
"
superzentraler
Lage"
habe
den
Prozess
nicht
gestoppt,
aber
auch
nicht
beschleunigt.
Einige
Großgeschäfte
verließen
ihre
traditionellen
Standorte
und
zogen
in
die
City-
Arkaden.
Die
frei
gewordenen
Flächen
seien
vermietet,
zum
Teil
an
Läden
mit
Billigangeboten.
Eine
zweite
Galerie
leide
erkennbar
unter
der
Konkurrenz.
Braunschweig
Seit
16
Jahren
gibt
es
den
erfolgreichen
City-
Point
im
Zentrum.
Jetzt
plant
ECE
ein
neues
Projekt
im
historischen
Schlosspark
am
Rande
der
City.
Der
Stadtrat
habe
mit
knapper
Mehrheit
nach
"
unglaublichen
Auseinandersetzungen"
in
der
Öffentlichkeit
dem
200-
MiIlionen-
Objekt
zugestimmt,
berichtet
Harald
Duin
von
der
Braunschwci-
ger
Zeitung.
Ende
2004
soll
der
Bau
beginnen,
2006
fertig
sein.
"
Hoffnungen
und
Ängste
liegen
dicht
beieinander"
,
sagt
Duin.
Die
Wirkung
solcher
Objekte
sei
wohl
von
Stadt
zu
Stadt
unterschiedlich.
Eines
tröste
die
Kritiker:
ECE
muss
die
historische
Schlossfassade
wieder
aufbauen.
Wetzlar
Die
mittelhessische
Stadt
mit
53
000
Einwohnern
erhofft
sich
von
einem
ECE-
Projekt
einen
deutlichen
Schub.
Einmütig
stimmte
der
Rat
dem
Bau
einer
Shopping
Mall
auf
dem
Gelände
des
ehemaligen
Güterbahnhofs
zu,
wie
Hans-
Georg
Waldschmidt
von
der
Wetzlarer
Neuen
Zeitung
berichtet.
Zugleich
entsteht
in
dem
Komplex
eine
Veranstaltungshalle
für
6
000
Besucher.
Das
Problem,
so
Waldschmidt:
Das
sechs
Hektar
große
Gelände
liegt
am
Rande
der
historischen
Innenstadt
mit
Fußgängerzone
und
wird
vom
Kernbereich
durch
eine
Hochstraße
getrennt.
Aber
in
der
Stadt
herrsche
die
Meinung
vor:
"
Wenn
wir
nichts
machen,
wird
es
noch
schlechter."
Schwerin
Die
Schlosspark-
Galerien
in
Schwerin
wurden
im
September
1998
eröffnet.
Auf
20
000
Quadratmetern
gibt
es
120
Geschäfte.
Dass
das
Center
für
die
Stadt
ein
Gewinn
ist,
steht
für
Brigitte
Köpke
von
der
Schweriner
Volkszeitung
außer
Frage.
Vor
allem
auf
das
Umland
übe
das
Einkaufszentrum
eine
starke
Anziehungskraft
aus,
zumal
die
Geschäfte
in
den
Galerien
bis
20
Uhr
geöffnet
haben.
Die
Galerien
seien
"
immer
voll
und
gut
besucht"
.
Dennoch
sei
eine
relativ
hohe
Fluktuation
bei
den
Geschäften
zu
beobachten.
In
der
Innenstadt
gebe
es
Leerstände
-
je
weiter
von
den
Galerien
entfernt,
umso
mehr.
DAS
JUSTIZVIERTEL
mit
Amtsgericht,
Landgericht,
Gefängnis
und
Parkhaus
Kollegienwall
soll
zum
Einkaufszentrum
werden.
Der
City-
Einzelhandel
ist
strikt
dagegen.
Foto:
Gert
Westdörp
HOFFNUNGEN
UND
ÄNGSTE
liegen
in
Osnabrück
dicht
beieinander,
wenn
es
um
das
geplante
Einkaufszentrum
am
Landgericht
geht.
Werden
noch
mehr
Geschäfte
leer
stehen
wie
schon
jetzt
in
der
Johannisstraße
(Bilder
links)
?
Oder
würde
die
Straße
von
dem
neuen
Zentrum
profitieren?
Verfügt
Osnabrück
schon
über
ausreichend
Ladenflächen,
so
dass
benachteiligte
Lagen
(wie
das
ehemalige
Möbelhaus
Sandkühler
(3.
Bild
von
links)
weiterhin
leer
stehen
werden
?
Und
werden
sich
in
der
City
immer
mehr
"
Ein-
Euro-
Geschäfte"
(rechtes
Bild)
ausdehnen?
Fotos:
Klaus
Lindemann
Autor:
Wilfried Hinrichs