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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Kein Licht am Ende des Neumarkt-Tunnels
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Bedingungen für Umbau zum Naschmarkt nicht erfüllt - Klimm: Drei Wochen mehr Zeit ...
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Originaltext:
Kein Licht am Ende des Neumarkt-Tunnels

Bedingungen für Umbau zum Naschmarkt sind nicht erfüllt - Klimm: Drei Wochen mehr Zeit...

Das Naschmarkt-Konzept für den Neumarkt-Tunnel steht vor dem Aus. Bis heute muss die Osnabrücker Parkstätten-Gesellschaft (OPG) 60 Prozent der künftigen Läden vermietet haben. Das Ziel wird nicht erreicht.

Für etwa 50 Prozent der Ladenflächen liegen konkrete Anfragen vor, allerdings keine unterschriebenen Mietverträge, wie OPG-Prokurist Karl-Heinz Ellinghaus und der Vorsitzende der OPG-Gesellschafterversammlung, Wolfgang Klimm (CDU), gestern erklärten.

Der Verwaltungsausschuss hatte Anfang November zur Bedingung gemacht, dass bis zum 31. Dezember rechtsverbindliche Mietvertrage über eine Laufzeit von zehn Jahren für 60 Prozent der Flächen vorliegen müssen. Nur dann solle die OPG ermächtigt werden, den Tunnel grundlegend umzubauen.

Klimm und Ellinghaus verhehlen ihre Enttäuschung nicht: " Wenn wir drei oder vier Wochen mehr Zeit gehabt hätten, hätten wir das Ziel erreicht", so Ellinghaus. Vor den Feiertagen seien viele Gastronomen, die Interesse signalisiert hätten, zu sehr in ihren Betrieben eingespannt gewesen, um eine derart schwer wiegende Investiti-

Keine Mietverträge ohne Baupläne

onsentscheidung zu treffen. Verträge habe die OPG noch nicht abschließen können, weil die Planungsunterlagen zu vage seien. Ellinghaus: " Wer unterschreibt einen Mietvertrag über zehn Jahre, wenn er nicht weiß, ob er 2 000 oder 3 000 Euro Miete zahlen muss?" Ellinghaus hofft, bis zur entscheidenden Sitzung des Verwaltungsausschusses am 14. Januar weitere Interessenten präsentieren und den Ausschuss vom Konzept überzeugen zu können. Die Miete in einer neu gestalteten Passage würde zwischen 35 und 45 Euro pro Quadratmeter liegen. Klimm sieht das Projekt noch nicht als gescheitert an, denn es gebe im Grunde keine Alternative. Wenn nichts geschehe, werde die OPG weiter erhebliche Mietverluste einkalkulieren müssen - oder sie müsse säumigen Mietern kündigen und Leerstände riskieren. Damit werde eine Abwärtsspirale in

Abwärtsspirale aufhalten

Gang gesetzt, die den Tunnel zu einem sozialen Brennpunkt machen werde.

" Egal, was wir tun, der Tunnel kostet Geld", ergänzt Ellinghaus. 1, 5 Millionen Euro müssten auf jeden Fall in die Unterhaltung investiert werden. Selbst das Zuschütten sei nicht kostenfrei, weil unterirdische technische Anlagen gesichert werden müssten. Dringend sanierungsbedürftig sind die Rolltreppen zur Johannisstraße (Richtung Kaufhaus Krüger). Außerdem tropft es an Regentagen an einigen Stellen durch die Tunneldecke.

" Jetzt muss die Politik entscheiden", sagt Klimm, der von seiner Fraktion nicht uneingeschränkt unterstützt wird. Die CDU ist in der Naschmarkt-Frage gespalten. Starke Kräfte lehnen das Gastro-Konzept ab und wollen nur eine preiswerte Renovierung mit " Minimalaufwand", wie CDU und FDP öffentlich erklärten. Fest steht, dass der Stadtwerke-Pavillon abgerissen wird. Deshalb muss auch die Rampe zur Großen Straße komplett neu gestaltet werden.

Fünf Millionen würde der Umbau kosten. Mindestens 1, 5 Millionen Euro müsste die Stadt Osnabrück tragen. Klimm weist darauf hin, dass ein Teil dieses Geldes ohnehin gebraucht wird, um die Eingänge neu zu gestalten und den Stadtwerke-Pavillon abzureißen. (hin)

HEUTE. Für die Inhaber der Geschäfte im Neumarkt-Tunnel ist der geplante Umbau der Passage eine Existenzfrage. Fotos: Michael Hehmann

MORGEN? So könnte der Neumarkt-Tunnel Ende des kommenden Jahres aussehen. Das linke Foto und die Simulation zeigen die Passage aus derselben Perspektive.

VERALTET: Die Rolltreppen zur Johannisstraße müssen auf jeden Fall ersetzt werden.

Naschmarkt

Überdenken

Von Wllfried Hinrichs

CDU und FDP haben Anfang November einen Beschluss zum Neumarkt durchgesetzt, der keine Deutungen zulässt. Keine Mietverträge, kein Naschmarkt. Basta. Man wäre dankbar, wenn die Politik immer so klar entschieden würde. In diesem Fall hinterlässt das knallharte Vorgehen allerdings ein ungutes Gefühl. Wie sollte die OPG in neun Wochen verbindliche Verträge abschließen? Denn keiner unterschreibt einen Mietvertrag, ohne die Miethöhe zu kennen. Die Naschmarkt-Skeptiker in CDU und FDP werden genau darauf spekuliert haben und können jetzt den Ausstieg leicht begründen. Sie sollten bis zum 14. Januar noch einmal in sich gehen.

Die Mieter

Die heutigen Mieter haben unterschiedliche Interessen. Wer nicht im Gastro-Bereich arbeitet, würde im Naschmarkt keine Chance bekommen. Einige dieser Mieter haben der OPG jetzt angeboten, den alten Mietpreis von 35 Euro zu zahlen, wenn der Tunnel in heutiger Form weitergeführt wird. Auf der anderen Seite steht eine Gruppe, die die Schlemmermeile als Chance für den Tunnel sieht und mitmachen will.

Das Konzept

Der Naschmarkt wäre vergleichbar mit dem früherem " Marktplatz" an der Großen Straße, wo mehrere Restaurants und Cafes unter einem Dach vereint waren. Dazu gruppieren sich Geschäfte für Obst, Gemüse, Tee, Tabakwaren, Zeitungen. Der Tunnel müsste entkernt werden. Wo heute die Schaufenster eine Fassade bilden, soll ein öfentIicher Platz mit Wasserlauf entstehen. Lichtschächte sollen die Sonne in den Tunnel lenken.
Autor:
hin


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