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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Große Straße: Frisches Grün auf grauem Granit
Zwischenüberschrift:
Gleditschien für die Fussgängerzone
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Jetzt reißen die schon wieder das Pflaster auf!" Dieser Stoßseufzer war gestern gleich mehrfach in der Großen Straße zu hören. Aber die Aufregung legte sich schnell, als sich herumsprach, dass es nicht um eine neue Runde im " Pflasterskandal" ging, sondern um den krönenden Abschluss für die neugestaltete Fußgängerzone. Zwei von neun Gleditschien wurden in die aufwendig präparierten Pflanzgruben gesetzt, junges Grün für die Große Straße.

Mit zufriedenen Mienen quittierten die Passanten, dass zwischen grellen Schaufensterfronten und grauem China-Granit noch Platz für gesundes Wachstum ist. Die Tiefbauer mussten sich einiges einfallen lassen, um den Wurzeln und Kronen den nötigen Entfaltungsspielraum zu lassen. Deshalb kamen nur Standorte in Frage, an denen keine Konflikte mit Versorgungsleitungen und Abwasserkanälen zu erwarten waren - in der Großen Straßen schon ein mittleres Kunststück.

Neun Gleditschien stehen jetzt zwischen Neumarkt und Nikolaiort, zwei weitere können erst gepflanzt werden, wenn Anlieger mit ihren Umbauten fertig sind. Jede Pflanzung kostet rund 10 000 Euro.

Dass die Tiefbauer das neue Pflaster noch einmal aufnehmen mussten, mache die Sache nur unwesentlich teurer, sagt Jürgen Schmidt vom Fachdienst Straßenbau. Fast alle der neuen Standorte seien erst nachträglich mit den Anliegern festgelegt worden.

Zuvor hatte es Rangeleien gegeben: " Bäume ja, aber nicht vor meiner Tür", lautete die Parole. Einige Geschäftsleute witterten Probleme bei der Anlieferung, andere sahen ihre werbewirksamen Fassadendekorationen hinter Zweigen und Blättern verschwinden. Aber es gab auch Anlieger, die ausdrücklich Bäume wünschten. Darauf weist Jürgen Schmidt vom Fachdienst Straßenbau hin. Die Stadt legte jedoch Wert darauf, dass sich die Standorte nicht konzentrieren, sondern mäßig verteilen.

Die neuen Gleditschien stehen vor dem Telekom-Laden und vor dem Verlagshaus Meinders & Elstermann. Beide sind 25 Jahre alt und haben schon stattliche Ballen entwickelt. Die sollen in den nächsten Tagen mit einer stabilen Betonkonstruktion abgedeckt werden. Damit ihnen die Lieferwagen, die in der Großen Straße unterwegs sind, nicht über die " Füße" fahren.( rll)

Zur Sache

Gleditschien stehen auch in New York

" Gleditschie" ist für viele Menschen ein schwieriges Wort. Dabei gibt es einen so wohlklingenden deutschen Namen: Dreidorniger Lederhülsenbaurn. Neun Exemplare der Gleditsia triacanthos " Skyline" stehen jetzt zwischen Neumarkt und Nikolaiort in der Großen Straße. Die Gleditschie wird bis zu 20 Meter hoch und stammt aus den Mischwäldern Nordamerikas, sie eignet sich aber gut für das Stadtklima, zumal sie widerstandsfähig gegen Luftverschmutzung ist. Auffällig ist die offene und lockere Krone, die im Alter einem Schirm gleicht. In der Jugend stehen die Zweige schräg aufwärts, später eher waagerecht, das Holz ist brüchig. Die Blätter sind Im Sommer hellgrün, beinahe gelb; im Herbst verfärbt sich das Laub goldgelb. Mit der Gleditschie in der Haupteinkaufsstraße befindet sich Osnabrück in guter Gesellschaft: Auch in den Straßen von New York ist der Dreidornige Lederhülsenbaum häufig anzutreffen. Zwei Eigenschaften, die in der Stadt eine untergeordnete Rolle spielen, seien hier am Rande erwähnt: Die Blüten der Gleditschie sind eine ausgezeichnete Bienenweide, und die bis zu 40 cm langen Früchte werden in Amerika bevorzugt als Rinderfutter verwendet. (rll)

STATTLICHE BALLEN, neugierige Blicke: Viele Passanten schauten den Gärtnern beim Pflanzen zu. Fotos: Gert Westdörp

MARKANTE BAUMKRONE: Zwei Gleditschien wurden gestern in der Großen Straße gepflanzt.

" ICH HOFFE, dass es etwas wird. Bis jetzt sieht' s gut aus. Wenn noch ein paar Bäume dazu kommen, wäre es besser", meint Gerhard Heimen.

" GRÜN MUSS HIER HER", ist sich Harry Kritsch sicher. " So wirkt die ganze Straße schöner und zieht bestimmt mehr Kunden an."

" FRÜHER STANDEN auch schon Bäume hier. Komisch, dass sie abgeholzt wurden und nun wieder gepflanzt werden", sagt Ingrid Kritsch.

" SCHADE, dass das Pflaster aufgerissen wurde, aber die Bäume finde ich gut. Sie passen gut ins Straßenbild", findet Wolfgang Wellmann.

" DAS FEHLTE HIER NOCH", sagt Gerhard Junghanns. " Vorher war die Straße sehr nüchtern. Sie wird attraktiver und freundlicher."
Autor:
rll
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