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1.
Erscheinungsdatum:
24.12.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Wetter,
Schreibreform,
St-
Marienkirche,
Schaufenstereisfreihaltung,
Preissenkungen,
Sonntagsruhe,
Öffnungszeiten.
MIt
Plan
des
Steinwerks
in
der
Bierstraße,
der
heutigen
Denkmalpflegestelle.
Historischer
Rückblick.
Überschrift:
Vor 100 Jahren waren die Geschäfte am "goldenen Sonntag" geöffnet
Zwischenüberschrift:
Dezember 1902: Die Rechtschreibreform machte aus "Westphalen" Westfalen
Artikel:
Originaltext:
Vor
100
Jahren
waren
die
Geschäfte
am
"
goldenen
Sonntag"
geöffnet
Dezember
1902:
Die
Rechtschreibreform
machte
aus
"
Westphalen"
Westfalen
Von
Christiana
Keller
"
Heute
früh
lebensgefährliches
Glatteis"
warnte
die
Osnabrücker
Zeitung
schon
am
1.
Dezember.
Dann
schneite
es
mehrere
Tage
hintereinander,
und
das
war
ein
Spaß
für
die
Kinder,
aber
ein
Übel
für
die
Geschäftsleute
und
Schneeschipper.
Im
Anhang
gab
es
einen
historischen
Rückblick
auf
die
Wetterverhältnisse,
die
100
Jahre
zuvor
geherrscht
hatten:
1802
führte
eine
frühe
und
anhaltende
Frostperiode
u.
a.
zur
Vernichtung
der
großen
französischen
Armee,
damals
dauerte
der
Frost
von
Anfang
Dezember
bis
nach
Neujahr.
Auch
vor
100
Jahren
war
das
Steinwerk
an
der
Bierstraße,
damals
wurde
es
nach
dem
Vorderhaus
"
Bleckriede'
sches
Steinwerk"
genannt,
Ziel
von
Forschern
aus
dem
ganzen
Land.
Im
Dezember
untersuchte
ein
Professor
aus
Berlin
das
alte
Gemäuer,
um
das
"
in
der
Fachliteratur
als
Charakteristikum
des
Osnabrücker
Hauses"
behandelte
Steinhaus
kennen
zu
lernen.
Besichtigungen
wurden
von
den
Besitzern
schon
damals
gerne
und
mit
Stolz
erlaubt,
um
die
Besucher
"
auf
die
Eigenthümlichkeiten
des
Bauwerkes
freundlich
aufmerksam
zu
machen."
Wieder
entschied
der
Magistrat
die
Aufhebung
der
Sonntagsruhe
für
die
letzten
drei
Adventssonntage
des
Jahres
1902.
So
durften
die
Läden
bis
19
Uhr
am
Abend
öffnen,
und
wer
erst
um
11
Uhr
morgens
die
Türe
aufschloss,
durfte
seine
Kunden
bis
21
Uhr
bedienen.
Die
Öffnungszeiten
an
Werktagen
vor
dem
Fest
endeten
erst
um
22
Uhr.
Welche
Belastungen
mit
einer
solchen
obrigkeitlichen
Entscheidung
verbunden
waren,
geht
aus
einigen
kurzen
Meldungen
im
Dezember
hervor.
Darin
wurden
die
"
verehrten
Leser
und
besonders
die
Leserinnen"
gebeten,
ihre
Einkäufe
für
das
Fest
nicht
erst
in
den
späten
Abendstunden
und
den
letzten
Tage
zu
erledigen,
denn
die
"
Angestellten
der
meisten
Ladengeschäfte,
die
sich
in
den
letzten
14
Tagen
vor
dem
Fest
bis
in
die
tiefen
Abendstunden
plagen
müssen"
,
seien
überarbeitet
und
für
sie
sei
nach
dieser
"
unvermeidlichen
geistigen
und
körperlichen
Anstrengung
Weihnachten
nur
bedingungsweise
das
schönste
Fest
des
Jahres"
. "
Man
gehe
also
und
sehe,
was
geboten
wird
und
decke
seinen
Bedarf
bei
Zeiten."
Und
doch:
trotz
aller
Appelle
wälzte
sich
am
"
goldenen
Sonntag"
,
dem
vierten
Advent,
ein
nicht
enden
wollender
Strom
von
Passanten
durch
die
Innenstadt.
Vor
allem
das
ländliche
Umland
nutzte
den
Tag
für
Weihnachtseinkäufe
bis
spät
in
den
Abend.
Die
bewährten
und
unerlässlichen
Suppenküchen
wurden
in
der
dritten
Dezemberwoche
eingerichtet,
in
der
Großen
Gildewart
für
die
Altstadt
und
im
Gasthaus
Meyer
an
der
Johannismauer
für
die
Neustadt.
Auf
dem
Weg
vom
Bahnhof
zum
Hauptpostamt
schlug
Mitte
Dezember
ein
Postwagen
wegen
starker
Glätte
um.
Der
Postillon
konnte
noch
abspringen,
der
im
Wagen
sitzende
Schaffner
brach
sich
ein
Bein,
aber
die
Pferde
blieben
unverletzt.
Mit
großformatigen
Anzeigen
boten
die
Osnabrücker
Geschäfte
ihre
z.
T.
stark
herabgesetzten
Waren
in
der
Zeitung
an.
Besonders
Stoffgeschäfte,
Möbel
und
Fertigwaren
wetteiferten
in
jeder
Ausgabe.
Mit
der
Überschrift
"
Weihnachtgeschenke
für
die
Dienstboten"
warb
die
Stoffhandlung
Dehne
&
Sopp
und
bot
Schürzen,
Corsetts,
Taschentücher,
Hemden,
Hosen,
Nachtjacken
und
Stoffreste
für
Waschkleider
an,
"
nützliche
und
praktische
Geschenke
in
Einem"
.
In
der
Stadt
boten
die
Geschäfte
in
ihren
großen
Schaufenstern
auf,
was
immer
in
die
Fenster
hineinpasste,
an
Ideen
fehlte
es
nicht.
Problematisch
war
das
Auftauen
der
Fenster,
damit
die
verehrte
Kundschaft
auch
etwas
zu
sehen
bekam.
In
Mode
waren
Reihen
kleiner
Gasflämmchen
entlang
der
Scheiben,
die
sich
zwar
als
praktisch,
aber
als
ebenso
brandgefährlich
erwiesen,
denn
oft
wurde
die
Ware
beschädigt
und
drohte
in
Flammen
aufzugehen.
Das
Ende
dieser
Modeerscheinung
wurde
durch
die
Brandversicherungen
gesetzt,
die
ihre
Schadenszahlungen
bei
dieser
Art
von
Schaufenster-
Abtaupraxis
verweigerten.
Nachdem
kurz
vor
Weihnachten
Tauwetter
einsetzte,
waren
erneut
Hammerschläge
und
Arbeitsgeräusche
aus
der
Marienkirche
zu
vernehmen.
Man
arbeitete
mit
Hochdruck
an
den
Priechen
und
auch
das
Gestühl
war
fast
fertig
gestellt.
Noch
vor
dem
Fest
rechnete
der
Kirchenvorstand
mit
dem
Einsetzen
der
Fenster.
Eine
Arbeit,
die
sehr
schnell
vonstatten
gehen
sollte,
da
die
kleinen
Scheiben
bereits
in
der
Fabrik
zu
großen,
transportierfähigen
Flächen
zusammenstellt
worden
waren.
Die
Renovierung
konnte
bald
wieder
ohne
den
Einfluss
von
Witterung
und
Frost
fortschreiten,
denn
zu
Ostern
wollte
man
St.
Marien
feierlich
einweihen.
1
366
Mark
"
Opfergeld"
verteilte
die
Heger
Laischaft
in
diesem
Jahr
an
ihre
Mitglieder.
Nicht
aus
Grundstücksverkäufen
stammte
das
Geld,
sondern
aus
Überschüssen
des
Laischaftsholzes.
Eine
modernisierte
Rechtschreibung
brachte
das
neue
Jahr
1903:
Nun
sollte
es
keine
deutschen
Worte
mit
ph
und
t
h
mehr
geben,
weder
Fluth
noch
Muth,
nicht
Thier,
Heirath,
Adolph
oder
Westphalen.
Auch
hieß
es
künftig
Hilfe
statt
Hülfe.
Das
herrliche
Wetter
blieb
Weihnachten
aus:
starker
Sturm
störte
den
Feiertagsfrieden.
Bei
dem
Regen
blieben
die
Leute
zu
Hause,
nur
zum
Kirchgang
wagten
sie
sich
aus
den
vier
Wänden.
IMMER
BEREIT,
"
auf
die
Eigentümlichkeiten
des
Bauwerkes
freundlich
aufmerksam
zu
machen"
:
Das
Steinwerk
Bierstraße
7,
in
dem
heute
die
Städtische
Denkmalpflege
ihren
Sitz
hat.
Autor:
Christiana Keller