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1.
Erscheinungsdatum:
04.11.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Boulevardzeitungen
verbreiteten
die
Lüge,
in
Osnabrück
gäbe
es
Ratten,
die
resistent
gegen
die
Rattengifte
sei.
In
Osnabrück
ist
der
Rattenbefall
durch
Erneuerung
der
Kanalisation
und
die
Bekämpfung
durch
eine
beauftragte
Firma
relativ
gering,
sogar
auf
der
Müllhalde
Piesberg.
Abbildungen
zeigen
Herrn
Mit
Ködern
am
Regenrückhaltebecken
sowie
eine
Ratte
im
Kanal.
Überschrift:
Die "Osnabrücker Ratte" stellte sich als Mär heraus
Ratte kann "totschreien"
Zwischenüberschrift:
Stadt gilt als "befallsarm" - Bekämpfungskonzept greift
Artikel:
Originaltext:
Um
es
gleich
vorweg
zu
sagen:
Die
sagenhafte
"
Osnabrücker
Ratte"
,
die
angeblich
in
den
vergangenen
Jahren
resistent
gegen
alle
herkömmlichen
Gifte
geworden
ist,
gibt
es
nicht.
Sie
ist
eine
Mär
von
Boulevardzeitungen
und
inzwischen
von
den
Experten
widerlegt.
Dank
eines
in
der
Stadt
konsequent
umgesetzten
Konzeptes
gilt
Osnabrück
im
norddeutschen
Vergleich
seit
Jahren
sogar
als
"
befallsarm"
.
50
000
Euro
jährlich
lässt
sich
die
Stadt
die
Rattenbekämpfung
kosten.
Das
Besondere
daran:
Die
von
ihr
beauftragte
Spezialfirma
aus
Visselhövede
wird
im
Fall
der
Fälle
kostenlos
auch
auf
Privatgrundstücken
tätig,
obwohl
rechtlich
der
Grundstücksbesitzer
zuständig
wäre.
"
Unsachgemäßes
und
unkoordiniertes
Auslegen
von
Ködern
erzeugt
Resistenz,
und
die
wollen
wir
unter
allen
Umständen
vermeiden"
,
betonte
Gesundheitsingenieur
Peter
Tenhaken.
Außerdem
verhindere
die
Stadt
mit
ihrem
Einsatz
auch
Nachbarschaftsstreitigkeiten,
denn
Unterschlupf
und
Fressplatz
lägen
häufig
nicht
auf
einem
Grundstück.
Volker
Tesssmann
ist
staatlich
geprüfter
Schädlingsbekämpfer
und
beschickt
beinahe
wöchentlich
die
35
Köderstationen,
die
im
gesamten
Stadtgebiet
verteilt
sind.
Schwerpunkte
bilden
Gewässerläufe
und
Regenrückhaltebecken,
aber
auch
am
Kamp
und
am
Neumarkt
sind
die
abgeschlossenen
Kästen
an
versteckten
Stellen
aufgestellt.
"
Jugendliche
brechen
sie
immer
wieder
auf,
reißen
sie
ab
und
verstreuen
das
Gift"
,
ärgert
sich
Tessmann.
Unvernünftige
Spaziergänger,
die
an
den
Becken
Enten
fütterten,
lockten
dort
damit
auch
die
grauen
Nager
an.
"
Wasser
und
Brotreste,
das
lieben
sie"
,
meinte
er.
Präparierte
Haferflocken
in
den
Köderstationen
sorgen
dafür,
dass
die
Ratten
nach
der
Aufnahme
innerhalb
der
nächsten
drei
bis
fünf
Tagen
innerlich
verbluten.
Ein
sofort
wirkendes
Gift
wäre
sinnlos.
"
Die
Rattenfamilien
schicken
nämlich
männliche
Jungtiere
als
Vorkoster
vor
und
würden
die
Köder
nicht
mehr
anrühren,
wenn
die
Artgenossen
vor
ihren
Augen
sterben"
,
so
Tessmann.
Erst
wenn
Tage
zwischen
Nahrungsaufnahme
und
Tod
lägen,
könnten
die
hochintelligenten
Tiere
keine
Rückschlüsse
mehr
auf
den
Köder
ziehen.
Einen
Stadtteil
mit
besonders
hoher
Rattendichte
mochten
Tenhaken
und
Tessmann
nicht
nennen.
Oberirdisch
hielte
sich
das
die
Waage,
nur
in
Bereichen
mit
alten
Kanalsystemen
kämen
Ratten
häufiger
vor.
"
Das
war
bis
zur
Kanalsanierung
zum
Beispiel
in
der
Wüste
der
Fall"
,
berichtete
Tenhaken.
Im
Gegensatz
zur
herkömmlichen
Meinung
sei
der
Befall
an
der
Zentraldeponie
am
Piesberg
sogar
gering.
"
Seitdem
der
Müll
dort
verdichtet
wird,
fehlen
den
Ratten
die
gemütlichen
Hohlräume"
,
sagten
die
Fachleute.
Der
Gesundheitsingenieur
freut
sich,
dass
das
Bekämpfungskonzept
der
Stadt
seit
vielen
Jahren
aufgeht
und
auch
bei
Überprüfungen
durch
Fachbehörden
Lob
erfährt.
"
Leider
hört
es
an
den
Stadtgrenzen
auf,
denn
die
einzeln
zuständigen
Umlandgemeinden
handeln
sehr
unterschiedlich"
,
bedauerte
er.
Im
angrenzenden
Nordrhein-
Westfalen
gebe
es
noch
nicht
einmal
einheitliche
Richtlinien.
Tessmann
und
Tenhaken!
enpfehlen,
keine
Essensreste
auf
den
Kompost
zu
schütten
oder
über
die
Toilette
wegzuspülen.
Gelbe
Säcke
sollten
drinnen
gelagert
oder
bis
zur
Abholung
draußen
aufgehängt
werden.
Meldungen
über
das
Auftreten
von
Ratten
gibt
das
Gesundheitsamt
sofort
an
die
Bekämpfer
weiter.
Und
noch
einen
ungewöhnlichen
Tipp
hat
Tessmann
parat,
auch
wenn
es
dabei
um
Mausefallen
geht:
"
Vergessen
Sie
Speck
oder
Käse,
die
Tiere
fliegen
auf
feine
Vollmilchschokolade.'
'
(fr)
Ratte
kann
"
totschreien"
Alt
wird
sie
nicht,
die
Wanderratte
(Rattus
norvegicus)
.
Zwei
Jahre
beträgt
ihre
durchschnittliche
Lebenszeit,
was
die
Tiere
durch
hohe
Population
wieder
wettmachen.
Sie
flüchtete
vor
einem
Erdbeben
aus
Asien,
durchquerte
ganz
Russland
und
fiel
vor
rund
200
Jahren
in
Skandinavien
ein.
Daher
der
lateinische
Beiname
"
norvegicus"
.
Sie
verdrängte
die
mittlerweile
vom
Aussterben
bedrohte
heimische
Hausratte
(Rattus
rattus)
,
die
sie
bei
einem
Zusammentreffen
mit
Tönen
im
Hochfrequenzbereich
praktisch
zu
Tode
schreit.
Bis
zu
800
Meter
bewegt
sie
sich
von
ihrem
Unterschlupf
weg,
um
Nahrung
zu
suchen.
Die
Ratte
ist
eine
hoch
entwickelte
Tierart,
besitzt
aber
seit
den
Pestzeiten
das
schlechteste
Image
aller
Vierbeiner.
Autor:
fr