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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
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Überschrift:
"Glück auf" am Armenholz
Zwischenüberschrift:
Bergleute verbinden jetzt Nahne und Sutthausen
Artikel:
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Originaltext:
" Glück auf" am Armenholz

Bergleute verbinden jetzt Nahne und Sutthausen

Einen Meter pro Tag, drei Monate lang: Dann war der 60 Meter lange Stollen unter der Autobahn in Nahne fertig. Um neue Versorgungsleitungen zwischen Nahne und Sutthausen zu verlegen, mussten sich die Stadtwerke auf alte bergmännische Verfahren mit Hacke und Schaufel besinnen.

Zwischen den beiden Ortsteilen im Süden von Osnabrück werden derzeit unterhalb vom Armenholz neue Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom verlegt. Ursprünglich sollte die Autobahn A 30 im Bohrpressverfahren untertunnelt werden. Da lockert ein Bohrkopf das Erdreich, und mit hydraulischen Pressen wird das Rohr nachgeschoben.

" Nach wenigen Metern sind wir aber auf dicke Findlinge gestoßen", so berichtete gestern Stefan Möckesch, bei den Stadtwerken für die

Mit Pressluftspaten und Hacke

Rohrplanung zuständig: " Diese Steine drehten sich dann mit dem Bohrkopf, und es ging keinen Meter mehr vorwärts." Deshalb besannen sich die ausführenden Firmen Echterhoff und Köster auf das bergmännnische Verfahren. Mit Pressluftspaten und Hacke lockerten die Männer vom Bau Erdreich und Steine: " Mit der Schaufel in Kübel und dann mit dem Elektrowagen raus", so beschreibt Polier Wolfgang Keller die Arbeit der letzten Wochen. Keller stammt aus Zeitz in Thüringen und hat den Bergmannsberuf noch im Uran-Bergwerk bei der Wismut AG gelernt. " 1991 bin ich dann in den Stollenbau gewechselt."

Etwa 120 Kubikmeter Erde haben Wolfgang Keller und seine Kollegen bewegt, um den 60 Meter langen Stollen zu graben. Mit 20 Tonnen Stahl für die Spitzbögen und Deckenbleche sowie über 20 Kubikmeter Schnittholz zur Abstützung der Seiten und Befestigung des Fußbodens wurde der Tunnel ausgebaut. Ein hoher Aufwand also: " Wir sind zwar nur zwei bis sieben Meter unter der Oberfläche", berichtete Diplom-Ingenieur Winfried Raddatz, " aber bei der Querung einer Autobahn weiß niemand, welche Lasten auftreten können." Deshalb wird der Tunnel zwischen Nahne und Sutthausen auch wieder verfüllt, wenn die Versorgungsrohre gelegt sind: " Stützen und Verbauung bleiben drin. Zusätzlich wird der Tunnel zugemauert und dann mit etwa 25 Ladungen Flüssigbeton verfüllt."

Vorher müssen allerdings noch die Baugrube nördlich der Fahrbahn ausgebaggert

und die Rohrleitungen eingezogen werden. Immerhin zwei Gasdruckleitungen und zwei Wasserrohre mit je 20 Zentimeter Durchmesser sowie mehrere Elektrokabel. " Allein durch ein solches Wasserrohr fließen 200 Kubikmeter pro Stunde", berichtete Stefan Möckesch gestern, " und dazu legen wir noch einige Leerrohre zur Vorsorge für die Zukunft."

In gut sechs Wochen soll die Arbeit im Tunnel unter der A 30 beendet sein. Wenn nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht: " Denn bei Frost können wir die Rohre nicht schweißen", berichtete Winfried Raddatz. (fhv)

EINEN TUNNEL UNTER DER AUTOBAHN haben Wolfgang Keller und seine Kollegen für die Stadtwerke gegraben.

Foto: Jörn Martens
Autor:
fhv


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