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1.
Erscheinungsdatum:
12.10.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Kleine
Geschichte
der
Panzerbeere,
mit
Hinweisen
auf
die
verschiedensten
Sorten
sowie
Osnabrücker
Rekorden.
Überschrift:
Als Weltanschauung eher geschmacksneutral
Wer hat den dicksten Kürbis?
Kürbistag auf dem Westerberg
Zwischenüberschrift:
Botanisch gesehen ist der Kürbis eine Beere, aber als Riesengemüse vertreibt er sogar böse Geister
Artikel:
Originaltext:
Als
Weltanschauung
eher
geschmacksneutral
Botanisch
gesehen
ist
der
Kürbis
eine
Beere,
aber
als
Riesengemüse
vertreibt
er
sogar
die
bösen
Geister
Von
Rainer
Lahmann-
Lammert
Panzerbeere,
das
klingt
martialisch
und
lustig
zugleich.
Aber
es
ist
botanisch
korrekt.
Streng
genommen
muss
der
Kürbis
dem
Beerenobst
zugeordnet
werden.
Gärtner
und
Wochenmarktbeschicker
zeigen
in
diesen
Tagen
stolz
ihre
Prachtexemplare,
der
Botanische
Garten
veranstaltet
am
Sonntag
einen
Kürbistag,
und
die
aus
Amerika
herübergeschwappte
Halloween-
Begeisterung
verwandelt
auch
bei
uns
arglose
Kürbisse
gleich
tonnenweise
in
schaurige
Monsterfratzen.
Alles
Gute
kommt
aus
Amerika,
das
wissen
wir
ja
schon
von
der
Kartoffel
und
der
Tomate.
Weniger
bekannt
ist,
dass
die
Indianer
aus
Mittel-
und
Südamerika
schon
vor
8000
Jahren
anfingen,
den
Kürbis
zu
kultivieren.
Was
am
Anfang
dieser
Entwicklung
stand,
mag
einem
Zierkürbis
von
heute
ähneln,
klein,
holzig
und
nett
anzusehen.
Als
sich
Kolumbus
und
Co.
über
den
Kontinent
hermachten,
waren
die
unscheinbaren
"
Beeren"
,
schon
stattlicher
und
schmackhafter
geworden.
In
der
Folgezeit
verbreiteten
sich
die
Kürbisse
zunächst
als
Zierpflanzen
und
Viehfutter
über
alle
Erdteile.
Heute
gibt
es
rund
800
Sorten
-
die
Zwerge
sind
nicht
viel
größer
als
eine
Zwei-
Euro-
Münze,
die
Riesen
kommen
auf
mehrere
Meter
Umfang.
Fast
zwei
Meter
Leibesfülle
misst
der
Kürbis,
den
Birgit
Eußner
aus
Voxtrup
in
ihrem
Hausgarten
am
Mühlenkamp
geerntet
hat.
Vielleicht
ist
ihr
Zentnerkürbis
(Cucurbita
maxima)
Pudding,
Gugelhupf
und
Marshmallows
die
Krönung
der
Osnabrücker
Kürbiskultur
in
diesem
Jahr,
denkbar
aber
auch,
dass
in
anderen
Gärten
der
Stadt
ganz
stickum
noch
fülligere
Ungetüme
herangereift
sind.
In
Europa
darf
sich
der
Italiener
Sergio
Moretti
als
Kürbiskönig
fühlen.
Seine
Panzerbeere
kam
auf
292,
8
Kilo.
Der
absolute
Rekord
wurde
aber
vor
einem
Jahr
in
den
U.SA
aufgestellt,
wo
schon
immer
die
Devise
galt
"
Bigger
is
better"
:
Geneva
Emmons
aus
Canby
im
Bundesstaat
Oregon
lässt
sich
im
Internet
als
Pumpkin-
Weltmeisterin
feiern.
Ihr
Prachtexemplar
brachte
571,
5
Kilo
auf
die
Waage.
Fraglich
ist
allerdings,
ob
solche
Schwergewichte
noch
mit
Genuss
zu
verzehren
sind.
Der
Riesenkürbis
"
Atlantic
Giant"
wird
speziell
für
Wettbewerbe
gezüchtet,
aber
nicht
für
den
verwöhnten
Gaumen.
Nun
gibt
es
unterschiedliche
Auffassungen
darüber,
ob
die
Riesenfrucht
überhaupt
lukullisch
überschätzt
wird.
Zwar
wird
dem
Kürbis
zugestanden,
dass
sein
Aroma
je
nach
Sorte
"
süße"
bis
"
nussige'
'
Andeutungen
enthält,
zuweilen
auch
an
"
Marone"
oder
"
Muskat"
erinnert.
Aber
selbst
ein
Kochbuch
wie
"
Endlich
Kürbiszeit!
"
von
Gisela
Allkemper
kommt
nicht
ohne
den
dezenten
Hinweis
aus,
dass
das
Fleisch
eigentlich
"
relativ
geschmacksneutral"
sei.
Eine
Herausforderung
also
an
Safran,
Ingwer
und
Cayennepfeffer,
Zimt,
Kardamon
oder
Nelken.
Geben
wir
dem
Kürbis,
was
die
Natur
ihm
vorenthalten
hat.
Rezepte
gibt
es
zu
Hunderten,
auch
der
Freundeskreis
des
Botanischen
Gartens
hat
eine
kleine
Sammlung
herausgegeben,
die
am
Sonntag
erhältlich
ist.
Beliebt
ist
Kürbissuppe
in
mannigfachen
Variationen
mit
Curry
und
Knoblauch,
Orangensaft
und
Chllischoten,
Dillspitzen
und
Creme
fraiche.
Wer
aus
dem
Kugelgemüse
eine
Weltanschauung
macht,
findet
in
den
zahlreichen
Kochbüchern
Kürbisaufläufe
und
Kürbisgratins,
Kürbissauce
und
Kürbisrisotto,
Kürbisgulasch
und
Kürbis
gegrillt.
Nicht
zu
vergessen
Süßspeisen
und
Gebäck,
vom
Kürbispudding
bis
zum
Marshmallow-
Dessert,
vom
Tessiner
Kürbiskuchen
bis
zum
Kürbisgugelhupf.
Und
dann
gibt
es
noch
den
Purnpkin-
Pie,
ein
für
den
Verzehr
bestimmtes
Nationalheiltgtum
aus
den
Vereinigten
Staaten.
Kürbis
ist
sehr
kalorienarm,
kein
Wunder,
er
besteht
zu
90
Prozent
aus
Wasser.
Die
gelbfleischige
Sorten
wie
der
gelbe
Zentner
enthalten
viel
Karotin.
Auch
Vitamine,
Ballaststofe
und
Minerale
werden
der
Riesenbeere
nachgesagt,
die
als
Naturheilmittel
gegen
Blasen-
und
Nierenleiden
eingesetzt
wird.
Sogar
bei
Prostataerkrankungen
soll
Kürbis-
Ein
Naturheilmittel
gegen
Nierenleiden
fleisch
segensreich
wirken.
Was
die
kolossale
Frucht
aber
maßgeblich
von
anderem
Gemüse
unterscheidet,
ist
ihre
Fähigkeit,
böse
Geister
zu
vertreiben.
Halloween
ist
auch
aus
Osnabrück
nicht
mehr
wegzudenken.
Im
Bewusstsein
von
unzähligen
Kindern
eben
ein
uralter
heimischer
Brauch.
EINE
AUGENWEIDE,
die
auch
dem
verwöhnten
Gaumen
etwas
zu
bieten
hat:
Im
Botanischen
Garten
ist
am
Sonntag
Kürbistag
Fotos:
Klaus
Lindemann
DER
KOMMT
IN
DIE
SUPPE:
Ghostrider
gilt
als
schmackhaft
und
Halloween-
tauglich.
AN
MUSIKINSTRUMENTE
erinnert
dieses
Paar
namens
Kelle,
im
Englischen
auch
Pear
bicolor
genannt.
FAST
ZWEI
METER
UMFANG:
Birgit
Eußners
Rekordkürbis
aus
Voxtrup,
eine
Sensation
für
die
ganze
Familie
(hier
mit
den
Töchtern
Nadine,
Geraldine
und
Ehemann
Peter
Hinze)
.
HÜBSCH
ANZUSEHEN:
Coutors,
ein
Zierkürbis
wird
nur
zehn
cm
lang.
TEUELSKRALLE
heißt
dieser
Zierkürbis,
der
mit
den
Patissons
verwandt,
aber
nicht
essbar
ist.
KEINE
MELONE,
aber
schön
rund:
Flap
striped
ein
Zierkürbis.
Wer
hat
den
dicksten
Kürbis?
Till
ahnt
schon,
dass
in
Osnabrück
die
Rekorde
purzeln
werden.
Wer
einen
Riesenkürbis
hat,
der
es
auf
mehr
als
zwei
Meter
Umfang
bringt,
sollte
sich
nächste
Woche
in
der
Redaktion
melden,
Das
Foto
vom
dicksten
Kürbis
aus
Osnabrück
kommt
in
die
Zeitung.
Für
alle
Gärtner,
die
es
auf
einen
solchen
Giganten
abgesehen
haben,
gibt
Till
ein
paar
Tipps:
Eine
Kürbispflanze
bildet
männliche
und
weibliche
Blüten.
Nur
aus
den
weiblichen
entstehen
jedoch
Früchte.
Die
männlichen
Blüten
werden
abgeknipst;
sie
lassen
-
sich
in
der
Küche
vielseitig
verwenden.
Wer
rekordverdächtige
Kürbisse
ernten
möchte,
sollte
die
Zahl
der
Blüten
weiter
reduzieren.
Hier
gilt
die
Faustregel:
Je
weniger
Blüten,
desto
größer
die
Früchte.
Till
wünscht
allen
Gärtnern
viel
Erfolg.
Bismontag
Kürbistag
auf
dem
Westerberg
Der
Botanische
Garten
auf
dem
Westerberg
veranstaltet
am
morgigen
Sonntag
in
der
Zeit
von
11
bis
16
Uhr
einen
Kürbistag.
Dabei
geht
es
um
essbare
Kürbisse,
Zierkürbisse,
Kürbissuppe,
Kürbiskuchen,
Kürbisbrot
und
Kürbisliteratur.
Um
das
leibliche
Wohl
kümmern
sich
die
Pflanzenfreunde
vom
Freundeskreis
des
Botanischen
Gartens.
Für
Kinder
bietet
die
Grüne
Schule
ein
Bastelprogramm
an.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert, Till