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1.
Erscheinungsdatum:
08.08.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vor
hundert
Jahren
gab
es
einen
feuchten
August,
die
Menschen
hatten
Angst
um
die
Ernte
und
vor
Schimmelschäden.
Weiter
wird
von
Manövern,
Festen
und
Kuriosem
berichtet.
Überschrift:
Kaisers Soldaten ziehen ins Herbst-Manöver
Zwischenüberschrift:
August 1902: Das Wetter war so schlecht wie heute
Artikel:
Originaltext:
Kaisers
Soldaten
ziehen
ins
Herbst-
Manöver
August
1902:
Das
Wetter
war
so
schlecht
wie
heute
Von
Christiana
Keller
Regen
und
kaum
etwas
anderes:
"
Wenn
es
so
weiter
geht"
,
schrieb
der
Lokalreporter
der
Osnabrücker
Zeitung,
"
faulen
die
Kartoffeln
in
der
Erde,
auch
den
übrigen
Feldfrüchten
tut
das
schlechte
Wetter
Schaden."
-
Die
außergewöhnlichen
Witterungsbedingungen
im
August
1902
erforderten
flexibles
Vorgehen,
daher
erlaubte
der
Landrat
das
Ernten
ausdrücklich
auch
an
Sonntagen,
natürlich
nur
außerhalb
des
Hauptgottesdienstes.
Einige
Sommerfeste
fielen
ins
Wasser.
Doch
das
vom
Eisenbahnverein
auf
dem
Schützenhof
gelang
bei
Sonnenschein,
und
es
gab
für
Kinder
"
lustiges
Eselsreiten"
.
Sommermanöver
fanden
hingegen
auch
bei
ungünstigem
Wetter
statt,
zu
Beginn
des
Monats
zum
Beispiel
ein
"
strategischer"
mehrtägiger
Ritt
von
sechs
Kavallerieoffizieren
über
Melle,
Bad
Rothenfelde,
Dissen,
Bad
Iburg
und
Hagen
zurück
zur
Kaserne
in
Osnabrück.
Mit
Hochdruck
wurden
im
August
die
großen
Manöver
im
Norden
von
Osnabrück
vorbereitet.
Landrat
von
Wangenheim
gab
die
Order
an
die
Gemeinden
aus,
gefährliche
Stellen,
wie
etwa
Steinbrüche,
in
den
nächsten
Monaten
mit
schwarzen
Flaggen
zu
kennzeichnen,
um
Unglücksfälle
zu
vermeiden.
In
den
Dörfern
wurden
die
Menschen
angehalten,
reichlich
Trinkwasser
in
sauberen
Gefäßen
an
den
Straßen
zu
deponieren,
sobald
sich
Truppen
näherten,
damit
sich
die
Soldaten
im
Vorbeimarsch
mit
Wasser
versorgen
könnten.
Weniger
als
vier
Wochen
nach
dem
Tod
seiner
Frau
verstarb
Emil
Hackländer,
der
langjährige
Baurat
der
Stadt.
In
seiner
Anfangszeit
hatte
Hackländer
das
Landesmuseum
in
Hannover
gebaut,
begann
dann
1870
als
Stadtbaumeister
in
Osnabrück
und
blieb
der
Stadt
bis
zu
seiner
Pensionierung
1896
treu.
Der
Titel
Baurat
war
Hackländer
vom
König
verliehen
worden.
"
Unser
Musenstall"
,
wie
die
Osnabrücker
Zeitung
das
damalige
Theater
an
der
Großen
Gildewart
bezeichnete,
hatte
für
die
kommende
Spielzeit
verschiedene
Verbesserungen
erhalten:
Die
Decke
war
mit
weiblichen
Personifikationen
der
Poesie,
des
Tanzes,
des
Schauspiels
und
der
Musik
verschönt
worden,
die
Garderobe
nunmehr
mit
Ablagebrettern
für
die
radgroßen
Hüte
der
Damen
versehen,
neue
Tapeten
gab
es
auf
der
Galerie
- "
aber
die
Frage
bleibt
dringend
-
wann
bekommen
wir
ein
neues
Theater?
??
Wie
lange
wird
es
wohl
noch
dauern?
?"
Schon
seit
Jahren
entsprach
das
Gebäude
nicht
mehr
den
Ansprüchen
der
wachsenden
Stadt,
aber
einige
Zeit
sollte
noch
vergehen,
bis
ein
Neubau
finanzierbar
wurde.
Zum
Tode
verurteilt
wurde
in
diesem
Monat
der
Tischlergeselle
Tessnow,
dem
vier
Jahre
zuvor
in
Lechtingen
zwei
kleine
Mädchen
zum
Opfer
gefallen
waren
und
den
man
endlich,
nach
langer
Suche,
aufgegriffen
hatte.
In
Greifswald
fand
die
Verhandlung
statt,
dort
hatte
der
Mörder
weitere
Kinder
umgebracht.
Der
Staatsanwalt
appellierte
an
die
Geschworenen,
dem
Strafantrag
zuzustimmen,
"
damit
diese
Bestie
in
Menschengestalt
aus
der
Gesellschaft
entfernt
werde"
.
Vom
Angeklagten
kam
keine
Reaktion,
scheinbar
gleichgültig
verfolgte
er
die
Verhandlung
und
legte
anschließend
Revision
gegen
das
Urteil
ein.
In
Lechtingen
stellten
die
Hinterbliebenen
zu
gleicher
Zeit
einen
Stein
auf,
der
an
die
Kinder
erinnerte:
"
Zum
Andenken
an
die
am
9.
September
1898
hingemordeten
Kinder
Elise
Langemeyer
und
Elise
Heidemann."
Beide
Mädchen
waren
nur
sechs
Jahre
alt
geworden.
Frisch
renoviert,
umgestaltet
und
in
voller
Blüte
lud
der
Bürgerpark
die
Osnabrücker
ein,
auf
den
Gertrudenberg
zu
kommen.
Der
Trompetenbaum
blühte,
im
neu
angelegten
Goldfischteich
drehten
Fische
ihre
Runden
und
die
schattigen
Bäume
lockten
zur
Rast.
Nachdem
der
Besuch
des
Bürgerparks
in
den
letzten
Jahren
mehr
und
mehr
zurückgegangen
war,
wurde
eine
Umgestaltungsaktion
beschlossen.
Mehrere
Monate
dauerten
die
Arbeiten
an,
waren
nun
erfolgreich
beendet
und
mussten
nur
noch
vom
Publikum
angenommen
werden.
Die
Schonzeit
währte
noch
bis
Ende
August,
dann
begann
erneut
die
Jagdsaison.
Nur
Dachse,
Fasanenhennen
und
Birkhühner
durften
noch
nicht
geschossen
werden.
In
den
Zeitungen
erschienen
gleichzeitig
Appelle
an
die
Jäger,
keine
Brieftauben
zu
schießen,
was
in
den
letzten
Jahren
immer
wieder
geschehen
war;
besonders
die
Militärbrieftauben,
die
zur
Manöverzeit
allerorts
eingesetzt
wurden,
flogen
in
großer
Gefahr.
Die
letzte
Meldung
des
Monats
war
sehr
skandalös:
Mitten
durch
die
Stadt,
quer
über
den
Neumarkt,
war
eine
Dame
mit
männlicher
Begleitung
im
Herrensattel
geritten!
Das
war
eine
so
ungeheure
Angelegenheit,
dass
davon
in
der
Osnabrücker
Zeitung
zu
lesen
war,
mit
dem
tröstenden
Zusatz
"
die
beiden
Herrschaften
waren
von
Auswärts!
"
Wie
auch
sonst.
Hier
wusste
man
ja,
wie
sich
eine
Dame
zu
benehmen
hatte.
DAS
STADT-
THEATER:
Um
die
Jahrhundertwende
wurde
noch
im
Mecklenburger
Hof
an
der
Großen
Gildewart
Theater
gespielt.Foto:
Rudolf
Lichtenberg
Autor:
Christiana Keller