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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Gesundheitspolizist" der Lüfte
Zwischenüberschrift:
Der Mäusebussard ist der zweithäufigste Greifvogel in Osnabrück
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Gesundheitspolizist" der Lüfte

Der Mäusebussard ist der zweithäufigste Greifvogel in Osnabrück

Von Gerhard Kooiker

Auf dem untersten Ast einer knorrigen Eiche gleich neben der Autobahn sitzt der Mäusebussard. Es ist einer seiner Hauptansitzplätze.Die Schnellstraße stört ihn nicht. Im Gegenteil, sie gibt ihm reichlich Nahrung. Der Autobahndamm ist warm und trocken, auf dem nahen Felde ist es nass und kalt, daher sind hier mehr Mäuse.

Der Mäusebussard macht einen trägen Eindruck, und es scheint, als schliefe er. Plötzlich jedoch lässt er sich von einer Warte mit weit ausgestreckten Fängen fallen, fasst mit den scharfen Krallen eine vorbeihuschende Maus und durchbohrt damit ihren Körper. Der Nager wird gleich an Ort und Stelle verschlungen.

Sind die Mäuse mal nicht da, so mangelt es ihm dennoch nicht an Futter. Die Autobahn ist eine schier unerschöpfliche Quelle an Straßenopfem. Heute ein Junghase und zwei Fasanen, gestern ein schwarzes Amselmännchen, eine plumpe Ringeltaube und eine vorwitzige Elster, nicht zu vergessen ungezählte Molche und Kröten, Igel, Kleinsäuger und Singvögel, Großinsekten und Reptilien: Alle zollen der Autobahn ihren blutigen Tribut - paradiesische Zustände für den Bussard, den " Gesundheitspolizisten". Nebenbei jagt er in der angrenzenden Feldflur bodenbewohnende tagaktive Kleintiere, z. B. Maulwürfe, Wiesel, Hamster und Spitzmäuse, ferner Frösche, Eidechsen, Blindschleichen, Heuschrecken, Mai- und Mistkäfer, junge und kranke Vögel, gelegentlich aber auch Junghasen, Kaninchen und junge Katzen. In der Hauptsache aber müssen Mäuse daran glauben, vor allem Feldmäuse. Will er überleben, braucht er täglich 150 Gramm tierische Nahrung. Sind daheim im Horst noch Junge vorhanden, muss er von früh bis spät unterwegs sein, um die ewig gierenden Mäuler zu stopfen.

In Osnabrück ist der Mäusebussard neben dem Turmfalken der häufigste Greif. Sein Bestand wird für das gesamte Stadtgebiet auf rund 50 Paare kalkuliert. Er horstet in Altholzbeständen und bevorzugt dabei die Randpartien der Wälder, um auf den angrenzenden freien Flächen zu jagen. Er meidet weitestgehend städtische Strukturen als Bruthabitat, segelt aber regelmäßig, langsam und bedächtig, über periphere Siedlungsbereiche.

Verlassen wir die Stadt und betreten die Felder, Wiesen und Wälder, dann werden wir ihm gewöhnlich begegnen. Bei den meisten Greifvogelbeobachtungen hier zu Lande handelt es sich um Mäusebussarde. Häufig sitzt er am Waldrand auf einem Baum, von wo er einen guten Überblick über das freie Gelände hat. Im zeitigen Frühjahr kreist er bei guter Thermik ausgiebig über seinem Brutgebiet und man vernimmt dann oft seine charakteristischen, katzenähnlichen " Hiäää"- Rufe.

VON EINEM BAUM AUS überblickt der Mäusebussard sein Jagdgebiet, um plötzlich mit spitzen Krallen zuzuschlagen.

Foto: Bernhard Volmer
Autor:
Gerhard Kooiker


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