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1.
Erscheinungsdatum:
16.07.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Norbert
Kreimeyer
hat
viel
zur
Geschichte
der
Post
und
der
Postkutschen
in
Osnabrück
gesammelt.
Kurzer
Geschichtsabriss
über
die
Beförderung
von
Gütern
und
Briefen
in
der
Osnabrücker
Region.
Überschrift:
Postkutschen mit "Shuttle-Service"
Der Experte gibt sein Wissen gerne weiter
Zwischenüberschrift:
Norbert Kreimeyer: Vom Briefmarkensammler zum Post-Historiker
Artikel:
Originaltext:
Die
Geschichte
der
Osnabrücker
Post
-
und
die
Geschichte
einer
Leidenschaft
Postkutschen
mit
"
Shuttle-
Service"
Norbert
Kreimeyer:
Vom
Briefmarkensammler
zum
Post-
Historiker
Von
Thomas
Achenbach
Es
ist
ein
kalter
Wintervormittag
in
Osnabrück
im
Jahre
1686.
Neben
dem
Rathaus
steht
eine
Postkutsche,
ungefähr
dort,
wo
vier
Jahre
später
das
Gebäude
entstehen
wird,
in
dem
heute
das
Hotel
Walhalla
untergebracht
ist.
Passagiere
besteigen
die
Kutsche,
ziehen
fröstelnd
ihre
Kleidung
enger
an
den
Körper.
Da
trabt,
in
raschem
Tempo,
ein
Reiter
vorbei,
auf
dem
Weg
hinaus
aus
der
Stadt.
Er
ist
ein
Postreiter,
in
seiner
Tasche
etliche
Briefe,
und
doch
fällt
der
Gruß
zum
Kutscher-
Kollegen
nur
halbherzig
aus.
Sie
sind
Konkurrenten.
So
oder
ähnlich
könnte
es
gewesen
sein,
denn
in
Osnabrück
gab
es
zwischen
1682
und
1806
zwei
konkurrierende
Posrunternehmen:
die
berittene
Post
des
Hauses
Thurn
und
Taxis,
die
in
ganz
Deutschland
mit
Reitern
den
Briefverkehr
abwickelte,
und
das
Amt
der
Hannoverschen
Post.
Letztere
war
eine
fahrende
Post,
die
Passagiere
und
Pakete
transportierte.
40
Stunden
dauerte
die
Fahrt
mit
der
Kutsche,
die
stets
über
Bentheim
bis
nach
Norden
führte.
Eine
wichtige
Achse,
die
viel
genutzt
wurde.
Es
gab
sogar
eine
Art
von
"
Shuttle-
Service"
,
die
die
40
Stunden
Fahrt
mit
der
Postkutsche
Fahrgäste
aus
Iburg,
wo
sich
zu
diesen
Zeiten
das
herrschaftliche
Schloss
befand,
bis
in
die
Innenstadt
Osnabrücks
brachte.
124
Jahre
lang
blieb
diese
Konstellation
bestehen,
bis
zum
1.
Januar
1807.
Danach
folgten
viele
Jahre,
in
denen
die
Posthoheit
über
Osnabrück
laufend
wechselte.
Es
waren
unruhige
und
wilde
Jahre,
prägend
für
ganz
Europa,
was
stets
direkte
Auswirkungen
auf
den
Postverkehr
der
Stadt
hatte.
Mal
übernahmen
die
Franzosen
die
Regie,
mal
die
Westfalen,
später
die
Preußen.
Einer,
der
sich
bestens
auskennt
in
der
Geschichte
der
Post,
der
alle
Daten
auf
den
Tag
genau
auflisten
kann,
ist
der
Osnabrücker
Norbert
Kreimever.
In
seinem
Keller
beherbergt
der
67-
Jährige
ein
Archiv
voller
Post-
Schätzchen.
Aus
allen
Teilen
der
Welt
hat
sich
Kreimeyer
Unterlagen
über
die
Post
in
Osnabrück
zusammengesucht.
Eine
Leidenschaft,
fast
schon
eine
Sucht,
die
einst
ganz
harmlos
mit
dem
Sammeln
von
Briefmarken
begann.
Es
war
eines
der
wenigen
Hobbys,
die
für
Kreimeyer
in
Frage
kamen:
Schon
von
Geburt
an
leidet
er
unter
einem
Hüftschaden.
Während
andere
Fußball
spielten
oder
sich
im
Schwimmbad
tummelten,
blieb
Norbert
Kreimeyer
nichts
anderes
übrig,
als
zu
Hause
seine
Sammlung
zu
pflegen.
Mit
besonderem
Stolz
zeigt
der
Geschichts-
Experte
die
besonders
alten
Unterlagen.
Zum
Beispiel
einen
Postkutschen-
Fahrplan
aus
dem
Jahr
1667
von
der
fahrenden
taxischen
Post.
Da
war
die
Strecke
nach
Norden
seit
etwa
drei
Jahren
bereits
befahren
-
zunächst
noch
konkurrenzlos.
Das
älteste
Dokument,
das
sich
in
seinem
privaten
Archiv
finden
lässt,
ist
aus
dem
Jahr
1648,
denn
mit
dem
Besiegeln
des
Westfälischen
Friedens
beginnt
auch
die
Geschichte
der
Osnabrücker
Post.
Zwar
hatte
das
Haus
Thurn
und
Taxis
bereits
fünf
Jahre
zuvor,
im
September
1643,
ein
Amt
in
der
Hasestadt
eingerichtet,
aber
noch
herrschten
die
Wirren
des
Dreißigjährigen
Krieges.
Dann
jedoch,
mit
dem
Besuch
der
hohen
Herrschaften,
die
zu
den
Friedensverhandlungen
anreisten,
erlebte
auch
die
Post
einen
neuen
Aufschwung.
Es
waren
die
Stempel,
die
aus
dem
Briefmarkensammler
Norbert
Kreimeyer
einen
historischen
Experten
machten.
Denn
jeder
Poststempel
erzählt
eine
eigene
Geschichte.
Irgendwann,
vor
etwa
32
Jahren,
überholte
das
Interesse
an
der
Geschichte
die
Begeisterung
für
die
Marken.
Dass
er
als
gelernter
Schneider
nie
beruflich
mit
der
Post
zu
tun
hatte,
betrachtet
Kreimeyer
eher
als
Vor-
,
denn
als
Nachteil:
"
Interne
Leute"
,
sagt
er,
"
sind
dafür
viel
zu
be-
Geschichte
beginnt
mit
Westfälischem
Frieden
fangen.
Schon
bald
war
der
Osnabrücker
in
ganz
Deutschland
als
eifriger
Hobby-
Historiker
bekannt.
Sogar
im
Schloss
der
Familie
Thurn
und
Taxis
in
Regensburg
durfte
er
sich
im
Archiv
umsehen.
Er
blieb
gleich
ganze
Tage
dort.
Auch
in
Osnabrück
wurde
seine
Fachkenntnis
stets
gern
genutzt:
In
Ausstellungen
oder
Jahrbüchern
veröffentlichte
er
Teile
seiner
Sammlung.
Zuletzt
hat
er
Dokumentationen
des
Bahn-
und
Luftpost-
Verkehrs
fertig
gestellt.
"
Die
Luft-
Hansa
und
Osnabrück"
ist
der
nüchterne
Titel
einer
von
ihm
zusamrnengestellten
Chronik,
die
die
noch
nicht
einmal
zehn
Jahre
währende
Geschichte
Osnabrücks
als
Zwischenstopp
der
Post-
Flugzeuge
beschreibt.
Sie
begann
am
2.
August
1926,
als
die
Stadt
zum
ersten
Mal
von
einer
Maschine
angeflogen
wurde.
Der
Flugplatz
fand
sich
in
jenen
Jahren
in
der
Netter
Heide.
Die
Fluglinie
mit
der
Nummer
59
(von
Frankfurt
nach
Borkum
über
Dortmund,
Münster
und
Osnabrück)
ist
schon
bald
bei
den
Passagieren
sehr
begehrt,
vor
allem
im
Sommer
nutzen
sie
viele
als
eine
Möglichkeit,
rasch
auf
die
Inseln
zu
kommen.
Zusätzliche
Flüge
werden
angesetzt.
Doch
dem
Flugverkehr
ist
keine
gute
Zukunft
vergönnt:
Der
Flughafen
Netter
Heide
meldet
1927
ein
sehr
mageres
Geschäftsjahr;
für
die
Lufthansa
liegt
Osnabrück
an
der
61.
Stelle
von
Insgesamt
79
Flughäfen.
Sechs
Jahre
später
ist
es
dann
endgültig
aus.
Der
Flughafen
Netter
Heide
muss
den
Kasernen
weichen,
das
Militär
untersagt
am
1.
April
1934
den
Flugbetrieb,
ein
alternatives
Gelände
lässt
sich
nicht
finden.
Zahlen,
Daten,
Fakten
-
damit
nimmt
es
Norbert
Kreimeyer
ganz
genau.
Schleicht
sich
in
einer
Veröffentlichung
ein
Fehler
ein,
ist
er
zumindest
verstimmt.
In
der
Genauigkeit
seiner
Arbeit
reicht
er
an
jeden
Akademiker
heran
-
und
einen
Titel
hätte
er
sich
inzwischen
durchaus
verdient.
Und
doch
ist
sein
Durst
noch
lange
nicht
gestillt,
treibt
ihn
seine
Leidenschaft
stets
aufs
Neue
in
die
Postarchive,
nach
Hamburg,
beispielsweise.
Hat
er
etwas
gefunden,
hegt
und
pflegt
er
es,
archiviert
es
sorgfältigst
nach
einem
ausgeklügelten
System,
um
es
dann
und
wann
wieder
hervorzuholen
und
vorzuzeigen.
Dann
entrollt
er
voller
Stolz
die
alten
Baupläne,
erklärt,
wie
einst
die
Zimmer
im
Osnabrücker
Bahnhof
aufgeteilt
waren,
oder
wie
der
provisorisches
Holzbau
ausgesehen
hatte,
der
zuvor
errichtet
worden
war.
Der
Experte
gibt
sein
Wissen
gerne
weiter
Norbert
Kreimeyer
stellt
sein
Wissen
über
die
lokale
Postgeschichte
allen
Interessierten
zur
Verfügung.
Bislang
hat
er
Jahrbücher
für
Angestellte
der
Post
zusammengestellt.
Sein
größter
Traum
ist
es,
ein
Buch
über
die
Osnabrücker
Postgeschichte
zu
schreiben.
Wer
Kontakt
mit
ihm
aufnehmen
möchte,
erreicht
ihn
unter
der
Telefonnummer
0541
/
126572.
Wer
ein
echter
Post-
Begeisterter
ist,
freut
sich
natürlich
auch
über
einen
Brief
-
auf
dem
Postweg,
versteht
sich.
Die
Adresse:
Norbert
Kreimeyer,
Ostlandstraße
31,
49504
Lotte-
Büren.
(ta)
SO
SAH
DAS
STADTWAPPEN
von
Osnabrück
und
die
Signatur
des
ersten
Postamtes
zu
Zeiten
der
Verhandlungen
über
den
Westfälischen
Frieden
aus.
EINE
SKIZZE
DES
"
VENLOER
BAHNHOFES*
:
Dieses
Gebäude
stand
ab
etwa
1870
auf
dem
Klushügel.
Von
dort
aus
wurden
einige
Jahre
die
täglichen
Postsendungen
abgewickelt
und
in
die
Züge
verladen.
Es
war
nur
ein
Provisorium,
größtenteils
aus
Holz
gezimmert,
weil
zu
dieser
Zeit
bereits
feststand,
dass
ein
neuer
Zentralbahnhof
gebaut
werden
sollen.
DER
POST-
EXPERTE
inmitten
seiner
besonderen
Schätze.
In
seinem
privaten
Archiv
hat
Norbert
Kreimeyer
die
gesamte
Geschichte
der
Post
in
Osnabrück
dokumentiert.
Noch
immer
ist
er
eifrig
auf
der
Suche
nach
weiteren
Fundstücken.
Foto:
Gert
Westdörp
Autor:
Thomas Achenbach